Löwe

Kopjes Rocks

Wir hatten eine angenehme Nacht. Immer wieder waren Löwen und Hyänen zu hören. Das war sehr faszinierend.

In der Früh besucht uns schon ein Vogel beim Waschplatz vor unserem Zelt. Er setzt sich oberhalb der Waschschüssel auf die Leine des Zeltes und hüpft dann völlig ohne Scheu immer näher an uns ran, bis er schließlich am Boden neben uns frech herumspaziert.

Um 8 Uhr ist Abfahrt zu den Kopjes Rocks.

Schon nach 300 Metern Fahrt, entdecken wir hinter unserem Camp 8 Löwen, die auf Nahrungssuche sind. Eine Löwin war die Leaderin und sitzt im hohen Gras und hält Ausschau nach einer möglichen Beute, während sich die anderen in den Schatten unter einem Baum zurück ziehen.

Wir verharren ziemlich lange hier und beobachten die faszinierenden Großkatzen. So nah waren sie also an unserem Camp dran. Ins Camp kommen sie laut Raji eher selten, da die Crew über Nacht vor jedem Zelt Petroleumlampen hängen lassen und das symbolisiert den Tieren Feuer und davor fürchten sie sich.

Unmittelbar nach den Löwen treffen wir auf Giraffen und machen wieder halt. Wenn das so weitergeht, bekommt Raji heute nicht mehr die Möglichkeit uns die Kopjes Rocks zu zeigen. Aber wir sind täglich aufs Neue von den vielen Tieren fasziniert.

Wir fahren ein Stück weiter und entdecken eine Elefantenherden mit zwei Babyelefanten. Inzwischen können wir gar nicht mehr sagen, welches Tier unser Favorit ist, aber unter den Top 4 liegen Zebras, Giraffen, Löwen und Geparden.

Wir fahren ein ganzes Stück und bewundern die Landschaft, bis wir den ersten Kopjes Rock sehen.

Für den Film „König der Löwen“ hat einer der Kopjes Rocks, der Königsfelsen eine bedeutende Rolle gespielt.

Die riesigen Kopjes ragen aus dem ringsherum flachen Grasland in die Höhe und fügen sich in die ohnehin schon atemberaubende Landschaft der Serengeti ein.

Die Erde in der Serengeti besteht aus Vulkanfelsen und Asche. Unter dieser Schicht befindet sich eine noch ältere Schicht metamorphen Gesteins. Forscher sagen, dass vor rund 4 Millionen Jahren, große Mengen an Magma aus der Erdkruste entwichen und abgekühlt riesige Granit- und Gneisschichten bildeten. Im Laufe der Zeit erodierten die nachgiebigeren und oberflächigen Felsen und legten die Granitstrukturen frei, die heute als Kopjes zu sehen sind.

Die Landschaft hier ist wirklich besonders. Ein unendlich wirkendes Flachland aus dem stellenweise die Kopjes Rocks empor ragen.

Auf einem riesigen Stein entdecken wir einen Löwen. Ganz oben liegt er und schläft. Die Löwen liegen gerne auf diesen großen Steinen, das diese warm sind und sie von da aus eine gute Sicht auf die Beute haben.

So wie er da liegt, erinnert er an König der Löwen. Seinen großen, schönen Kopf hat er auf der Pfote liegen und sieht richtig knuddelig aus. Als er uns entdeckt, schaut er immer wieder mal auf und als er sieht, dass wir harmlos sind, legt er sich wieder hin. Diese Tiere hier haben alle ein tolles Leben, der ganze Tag besteht aus fressen und schlafen. Wenn man die Tiere in der Wildnis beobachtet, möchte man gar nicht daran denken, wie sich so ein Tier im Zoo fühlen muss.

Wir sehen, dass beim Felsen daneben auch ein Löwe liegt. Auch er nimmt uns zur Kenntnis, zieht es aber vor, sich weiter auszuruhen.

Als wir beim dritten großen Kopjes vorbeikommen, erwartet uns der nächste Löwe. Jetzt könnte man glauben, dass es langweilig wird, aber genau das Gegenteil ist der Fall.

Unser nächster Fundus ist eine Geparden Mutter mit ihren 4 Kindern. Es kommen noch ein paar wenige Safariautos zum Beobachten dazu. Die Babies suchen den Schatten und kriechen unter eines der Autos und spielen dort. Die fürsorgliche Mutter ruft immer wieder mal ihren Kindern zu.

So geht das eine ganze Weile, als die Mutter zu unserem Auto kommt, rundherum geht und dann plötzlich hinten raufspringt und an den Reserverädern stehenbleibt. Sie steht auf Augenhöhe zu uns und ist keinen Meter von uns entfernt. Am liebsten möchten wir sie streicheln, doch das wäre dann doch zu gefährlich und würde sie nicht zulassen.

Von hier oben sucht sie nach ihrer Beute und ruft ihren Babies zu. Zwei freche Babies kommen zu unserem Auto, eines springt auf unsere Motorhaube und das zweite hängt sich auf den Autoreifen und kratzt am Kotflügel. Nach geraumer Zeit entdeckt die Gepardin Gazellen in der Ferne, springt wieder runter, ruft ihren Kindern zu und sie ziehen los.

Danach passiert für uns etwas total spannendes. Allen voran geht die Mutter und mit Abstand folgen ihr brav die Kinder. Wenn sie sich ins Gras legt, um von den Gazellen nicht gesehen zu werden, machen es ihr die Jungtiere nach. Es dauert ziemlich lange, bis sie sich an die Beute annähern. Ziel ist es, dass die Mutter angreift und ihr erst dann die Kinder zur Hilfe kommen. So lernen sie es am besten.

Jetzt folgt der entscheidende Schritt. Sie macht noch einen Blick zu ihren Kids, danach bewegt sie sich flach über den Boden, immer schneller und schneller werdend an die Beute heran.

Als sie gerade zum Sprint ansetzen möchte, wird sie von den Gazellen entdeckt.

Sie stoppt sofort, wendet und fängt an, im Gras zu suchen. Damit signalisiert sie der Beute, dass sie nicht interessiert ist, sondern nur herumspaziert. Wir hätten jetzt damit gerechnet, dass die Gazellen schnell das Weite suchen. Aber stattdessen gehen sie der Gepardin ein Stück näher. Mit neugierigen Blicken vergewissern sie sich, ob auch wirklich keinen Gefahr lauert. Offensichtlich war es ihnen doch nicht geheuer und sie laufen los. Die Gepardin gibt auf und geht zu ihren Kindern zurück. Wenn der Abstand zur Beute zu groß ist, setzen Geparden nicht zum Angriff an. Sie können zwar gut 100 kmh in mehr laufen, sind aber Kurzstreckensprinter und hätten keine Chance, da die Gazellen auch bis zu 60 kmh laufen können.

Es ist bereits Nachmittag und wir sind schon hungrig. Mika hat uns wieder Köstlichkeiten eingepackt. Wir suchen uns ein nettes Plätzchen in der Wildnis und richten den Tisch an.

Wie cool es hier ist. Rund um uns sind abertausende Gnus und Zebras. Wir essen inmitten der Great Migration und genießen nicht nur den Anblick sondern auch die Geräuschekulisse, die uns die Tiere zum Besten geben.

Wir packen wieder alles zusammen und führen die Fahrt fort.

Unser Weg wird immer wieder gekreuzt von Schakalen, Gazellen, Zebras und sonstigen Tieren. Außerdem zeigt sich das Landschaftsbild in einem wunderschönen Licht.

Wir stoßen auf weitere 5 Löwen, dir natürlich unsere gesamte Aufmerksam gewinnen und wir verharren wieder eine Zeit lang bei den Tieren.

Als wir weiterfahren, läuft plötzlich eine Hyäne vor unserem Auto entlang. Sie blickt immer wieder auf uns zurück und wird noch schneller. Wir lassen sie dann aber ziehen.

Es ziehen dunkle Wolken auf und es fängt an zu donnern. Es beginnt hier oft innerhalb von wenigen Sekunden sehr stark zu regnen.

Plötzlich läuft der Wagen unrund. Raji macht einen Blick auf den Hinterreifen und hört schon ein lautes Zischen, die Luft geht aus. Wir haben eine Reifenpanne.

Schnell bleiben wir um gemeinsam den Reifen zu wechseln, bevor der große Regen kommt.

Raji prüft, ob der Reservereifen in Ordnung ist, während ich die Schrauben vom Rad abschraube. Stefan sucht inzwischen zwei große Steine, um den Wagen zu fixieren, was gar nicht so einfach war und als dann endlich welche gefunden waren, mussten diese erst aus der Erde gestemmt werden.

Der Wagen wird mit einem riesigen Wagenheber in die Höhe gestemmt. Es donnert schon kräftig, aber wir helfen alle zusammen und sind rasch fertig.

Wir setzen unsere Fahrt fort und nützen das schöne Licht, um noch schnell die Landschaft und die schönen Bäume zu fotografieren. Kurz darauf beginnt es auch schon heftig zu schütten. Bis wir das Hubdach zugemacht haben sind wir schon nass.

Bereits nach etwa einer halben Stunde macht der Regen eine Pause.

Den nächsten Halt machen wir, als wir Löwen entdecken. Es zeigen sich immer mehr, als wir plötzlich 14 Löwen vor uns haben. Löwen sehen siebenmal besser als der Mensch und gehen daher auch nachts jagen. Die Hinterseite der Ohren sind dunkel und damit kommuniziert das Tier mit seinen Jungen oder anderen Löwen.

Als wir im Lager ankommen regnet es bereits wieder. Mit Lagerfeuer wird es heute wohl nichts. Wir beschließen, statt dem Sundowner einen Raindowner unter der Plane zu uns zu nehmen. Es ist trotz des Regens schön und wir lassen den Tag nochmals an uns vorüberziehen.

Nach dem Abendessen bringt uns unser Kellner Charles einen Karton vorbei und bittet und Freudestrahlend hineinzuschauen.

Er hat im Camp eine Schildkröte gefunden. Liebevoll hat er ihr eine Unterlage aus Heu gemacht und sie in den Karton gesetzt. Er dachte, dass wir noch nie zuvor eine echte Schildkröte gesehen haben und wollte sie uns zeigen. Als ich sie rausnehme, zieht sie sich gleich in ihr Haus zurück. Wir beobachten sie eine Weile und entlassen sie dann wieder in Freiheit.

Ein beeindruckender Tag liegt hinter uns.

Gute Nacht Serengeti

Umbrellaakazie bei Sonnenaufgang

Early morning Safari

Unsere erste Nacht im neuen Camp war herrlich. Wir konnten immer wieder Löwen, Hippos und Hyänen hören.

Heute starten wir schon um 6 Uhr los zur „early morning safari“. Es ist noch stockdunkel draussen und mit der Taschenlampe versuchen wir den Weg durch das hohe Gras zum Auto zu finden. Es ist sonst niemand unterwegs und langsam fahren wir in einen neuen Tag. Schon bald wird das frühe Aufstehen mit einem tollen Sonnenaufgang belohnt.

Die tollen Bäume Ostafrikas bilden ein sehr schönes Bild in der Morgensonne und haben es uns besonders angetan. Es gibt in Tansania verschiedene Akazienarten, sie wachsen als Bäume oder auch als Büsche, aber allesamt haben sie Dornen. Dennoch klettern die Affen vergnügt darauf herum und auch die Giraffen fressen mit viel Geschick die Blätter zwischen den Dornen ab. Am besten gefallen uns die Umbrella-Akazien, die fast schon Symbolcharakter für Ostafrika haben und aus keinem Reisemagazin wegzudenken sind.

Es wird schon hell und auch die Tierwelt erwacht zum Leben.

Wir halten bei einer großen Ameisenstraße, die sich über den gesamten Weg ausbreitet und an die 10 cm breit ist. Diese Art von Ameisen sind sehr angriffslustig und zwicken, wenn man es wagt sie zu stören. Sie bauen links und rechts entlang der Ameisenstraße einen Schutzwall auf und in der Mitte bildet sich ihr Hauptweg. Erstaunlich, wie eifrig sie daran bauen und wie schnell sie vorankommen.

Wir kommen vorbei an einem Leberwurstbaum, dessen Namen er dem Aussehen seiner Früchte schuldet.

Wir fahren an einem Gewässer vorbei und entdecken Hippos, die ihr Morgenbad nehmen. Toll, wie sich diese riesigen plump wirkenden Tiere im Wasser aalen. Darunter ist auch ein Muttertier und ihr Baby. Wir haben Glück, weil sie beide das Wasser verlassen.

Sie machen ein paar Schritte, entdecken uns dann und beobachten uns eine Weile, ehe die Mutter entscheidet, mit ihrem Kind doch wieder ins Wasser zurück zu gehen. Raji erzählt uns, dass sie an Land erst angreifen, wenn sich die Option Wasser nicht bietet. Im Wasser fühlen sie sich sehr sicher und sind auch angriffslustig. Sie behalten uns immer im Auge, bäumen sich regelrecht auf, pfauchen uns wild an und tauchen dann wieder unter.

Als nächstes treffen wir auf eine Elefantenherde. Wir haben die letzten Tage schon so viele davon gesehen, aber es wir nicht langweilig, sie zu beobachten.

Erstmals sehen wir Miniantilopen. Die sind besonders entzückend und sehen aus, wie Antilopenbabies. Sie leben als Paar zusammen, stirbt einer davon, bleiben sie für den Rest ihres Lebens alleine.

Bei den Affen geht es uns wie bei den Elefanten, wir können uns einfach nicht sattsehen. Wie sie sich gegenseitig nach Läusen absuchen oder miteinander herumtollen.

Wir haben Glück, da wir auf einen Leoparden treffen. Er liegt am Baum und sucht die Umgebung nach einer Beute ab. Ein wunderschönes Tier mit schönen Zeichnungen. Leoparden schlafen im Gegensatz zu den Löwen auch nächtens auf Bäumen.

Kuhantilopen gibt es in der Serengeti auch häufig und sie queren immer wieder unseren Weg.

Bei Giraffen müssen wir auch immer wieder stehenbleiben. Sie haben etwas beruhigendes und man kann ihnen ewig zusehen. Sie sind allerdings verschreckt, sobald man aus dem Auto aussteigt, laufen sie ein Stück weg. In Ostafrika gibt es die Massaigiraffen, die etwas dünkler sind als die gängigen im Zoo. Ihre schwarzen Flecken sehen teilweise aus wie Blätter.

Auch die vielen bunten Vögel zeigen gerne ihr farbenfrohes Federnkleid und zwitschern laut vor sich hin.

Es geht bereits auf 11 Uhr zu, wir sind jetzt schon 5 Stunden unterwegs. Wir fahren zurück und freuen uns auf eine Dusche und ein spätes Frühstück. Raji wird inzwischen das Problem mit dem Allrad beheben lassen. Im Nationalpark gibt es ein paar Ersatzteile und einige Kollegen, die ihm dabei helfen können. Nachdem er weiß, was kaputt ist, hat er bereits nachgefragt, und am Nachmittag können wir wieder die abenteuerlichen Wege befahren.

Die Crew empfängt uns freundlich und verwöhnt uns mit einem wunderbaren Brunch. Es fehlt uns an nichts und jede einzelne Speise schmeckt köstlich. Nach den neun Tagen werden wir wohl ein paar Kilogramm mehr auf unseren Hüften haben.

Wir legen uns Tücher am Gras auf und faulenzen mal ein bisschen. Die Crew wäscht inzwischen ihre Wäsche und legt diese zum Trocknen auf das Zeltdach.

Um 15 Uhr serviert uns Charles Kaffee und frisch gebackenen Schokokuchen. Er war noch lauwarm und eine Sünde wert.

Um 15.30 Uhr brechen wir zur nächsten Pirschfahrt auf.

Wir treffen gleich wieder auf Hippos. Diesmal waren es aber viel mehr. Wir zählen an die 60 Stück und sie waren total irre, als wir vor ihnen stehen. Wie wild brüllen und pfauchen sie, tauchen unter und schwimmen ein Stück näher zu uns ran. Auch untereinander beginnen sie wild zu kämpfen und mit dem Wasser spritzen sie nur so um sich. Ein unfassbares Spektakel wird hier veranstaltet und erlangt eine unglaubliche Lautstärke.

Die Elefantenherde, auf sie wir als nächstes Treffen verhält sich auch anders, als alle die wir bisher gesehen haben. Sie wälzen sich im Schlamm und spritzen sich damit selbst ab. Der Schlamm dient als Sonnenschutz und Abkühlung.

Wir treffen auf unser erstes Krokodil auf unserer Safari. Es liegt am Flussufer und schläft.

Im Fluss sollen noch weitere sein. Unser Weg führt uns durch den Fluss. Raji aktiviert den Allrad und fährt durch den Fluss. Wir hoffen sehr, dass der Allrad wieder funktioniert und wir nicht im Krokodilfluss stecken bleiben. Aber es funktioniert alles wieder einwandfrei und wir düsen durchs Wasser.

Das nächste Tier sorgt bei mir für Gänsehaut. Eine 3 Meter lange Python schlängelt sich aus einem Graben heraus auf die Grünfläche. Ein riesiges Tier, mit einer enormen Kraft, aber Pythons sind nicht giftig. Zum Glück müssen wir im Camp nicht mit Schlangenbesuch rechnen, da diese die Nähe zum Wasser suchen. Da bin ich jetzt mal beruhigt.

Der Tag neigt sich dem Ende zu und wir fahren zurück ins Champ.

Wir verbringen den Abend am Lagerfeuer mit einem Sundowner und lassen den Tag Revue basieren. Nach dem Essen setzt sich Raji zu uns und wir unterhalten uns noch lange mit ihm. Wir zeigen uns gegenseitig Fotos unserer Kinder und reden über alles mögliche. Ein wunderschöner Tag geht zu Ende.

Gute Nacht Serengeti

Gepard

Anreise Serengeti

Heute ist um 6 Uhr Tagwache. Es ist noch sehr kühl und beim Duschen noch finster.

Nach dem Frühstück verabschieden wir uns von Ikoyo, dem Massai. Er ist sehr herzlich und drückt freundlich unsere Hände. Wir fahren los Richtung Serengeti. Die Crew baut jetzt das Camp ab, verstaut alles in einem Jeep und baut das Camp dann in der Serengeti wieder für uns auf.

Schon ein paar Minuten später treffen wir auf Unmengen an Gnus und Zebras. Die Great Migration zu erleben ist ein ganz besonderes Erlebnis für uns. Es ist noch viel besser, als wir uns das vorgestellt haben. Die Gnus und Zebras sind während der gesamten Migration zusammen. Immer wieder mal begleiten sie Impalas, die aber nicht die gesamte Reise über bei ihnen bleiben.

Die Zebras haben es uns besonders angetan. Sie stehen meist zu zweit oder in noch größeren Gruppen zusammen und es sieht so aus, als würden sie kuscheln. Die Einheimischen nennen es die Security Position, weil sie nebeneinander stehen, die Köpfe aneinander kuscheln und dabei jedes in eine andere Richtung blickt. So können sie ständig nach Feinden Ausschau halten. Unter der Herde befinden sich zahlreiche Zebra- und Gnubabies. Sie wurden in den letzten 4 Wochen geboren und springen gemeinsam mit ihren Eltern stolz über die Savannen.

Hyänen sind eigentlich Aasfresser, aber in Ermangelung an Aas jagen sie gerne auch Tierbabies. Wir werden Zeuge davon, wie eine Hyäne einem Gnubaby hinterherläuft. Zum Glück bemerkt das Baby den Feind rechtzeitig und hat genug Vorsprung, um flüchten zu können. Wir sind erleichtert.

Den ganzen Weg über begleiten uns Hunderttausende von Gnus und Zebras. Oft sperren sie uns die Straßen, weil eine nicht enden wollende Herde die Straße überquert. Nach mehreren Stunden Fahrt, kommen wir beim Serengeti Nationalpark an.

Allerdings fahren wir noch nicht rein, weil uns Raji vorher noch das Ndudu Gebiet zeigen will.

Am Weg dorthin sind immer wieder Gnus soweit das Auge reicht zu sehen. Die Gnus gehen gemütlich über die Grünflächen, doch wenn sie eine Schotterstrasse sehen, dann beginnen sie zu laufen. Sobald sie die Straße überquert haben, gehen sie wieder im Schritt weiter. Es ist faszinierend, wie intelligent die Tiere sind und ihr Verhalten auf die Gegebenheiten abgestimmt sind.

Wir lieben die Vorschläge von Raji, die fernab vom Mainstream sind. Diese typischen Touristenfahrten sind ohnehin nichts für uns.

Raji rechnet damit, dass wir im Ndudu Gebiet auf Löwen treffen. In der Nähe eines Sees führt ein sehr matschiger Weg auf die andere Seite. Raji steigt aus, um zu überprüfen, ob das Wasser nicht zu tief ist, damit wir durchfahren können. Der Landcruiser soll uns durch die Lacken führen. Raji gibt Gas und plötzlich stecken wir mitten im Matsch fest.

So sehr er es auch versucht, es geht gar nichts mehr. Er hat sofort erkannt, dass der Allrad nicht mehr funktioniert. Aber es gibt kein Problem, das Raji nicht lösen kann. Er steigt nochmals aus, um nach dem Rechten zu sehen und funkt sofort einen anderen Guide und den Ranger in der Nähe an. Es dauert nicht lange und die beiden kommen und ziehen unser Auto aus dem Matsch. Ein Glück, dass der Allrad hier erst versagt hat, da wir die letzten Tage ausser Massais niemanden begegnet sind.

Jetzt geht die Fahrt auch schon weiter und schon bald treffen wir auf den ersten Löwen. Ein atemberaubender Anblick, wie schön diese großen Katzen sind.

Ein atemberaubender Anblick, wie schön diese großen Katzen sind. Und schon stoßen wir auf das nächste Tier. Diesmal ist es ein Gepard. Man bekommt sie nicht so oft zu sehen, wie Löwen und oft auch nur aus der Ferne.

Umso mehr freut es Raji, dass er uns dieses Erlebnis bieten kann. Der Gepard liegt im Gras und erfreut sich seiner Beute. Er hat ein Gazellenjunges erlegt und lässt es sich schmecken. Man kann hören, wie die Knochen der Beute krachen, wenn er reinbeisst.

Immer noch fasziniert von den Erlebnissen, fahren wir ein kleines Stück weiter und machen Halt. Raji stellt einen Klapptisch und Klapphocker für uns auf und deckt den Tisch.

Ein Picknick mitten in der Wildnis. Unser Koch hat köstliche Speisen für uns alle mitgegeben. Wir entdecken eine Schildkröte auf der Wiese. Mitten im Nirgendwo und egal wohin man schaut, es ist alles wunderschön und atemberaubend. Die tägliche Unterhaltung mit Raji genießen wir sehr. Er hat ein unfassbares Wissen über die Fauna und Flora. Wir sprechen auch viel über unsere Familien und vergleichen die Gegebenheiten unserer Länder. Er ist ein besonders lieber Mensch, den wir von Beginn an ins Herz geschlossen haben.

Wir treffen auf weitere Löwen und als wir noch ein Stück weiterfahren, treffen wir auf eine Herde aus 19 Elefanten und am Baum sitzen 5 Löwen. Ein wahrhaftig kitschiger Anblick, es wirkt wir ein Ausschnitt aus dem Dschungelbuch und all das vor unseren Augen.

Es wird Zeit in den Serengeti Nationalpark zu fahren, damit wir vor Einbruch der Dunkelheit im Camp sind. Es liegen noch rund 2 Stunden Fahrtzeit vor uns. Bei der Registration machen wir einen kurzen Halt, da jeder der hier einfährt registriert wird und bezahlen muss. Auf einem Stein finden wir einen wunderschönen bunten Gecko.

In der Serengeti auf einem Schotterweg zwischen riesigen Grasfeldern, treffen wir auf ein Löwenpärchen ca. 7 Meter von uns entfernt. Raji erzählt uns, dass diese beiden auf Honeymoon sind. 7 Tagen lang ist der Löwe mit der Löwin alleine unterwegs und er begattet sie in dieser Zeit mehrmals am Tag.

Er zeigt auch uns was er kann und lässt uns dem Schauspiel beiwohnen. Ein Akt, der binnen weniger Sekunden wieder vorbei ist. Danach gehen die beiden auseinander, fallen um und schlafen.

Der Tag ist wie im Flug vergangen, es ist schon fast 18 Uhr und wir treten das letzte Stück Fahrt ins Camp an, welches in der Zentralserengeti liegt. Wir sind schon neugierig, was uns erwartet.

Wir fahren entlang der riesigen Grünflächen, die Gräser sind hier besonders hoch, da sehen wir schon unser Camp. Ein weiterer Anblick der bei uns für Gänsehaut sorgt. Es ist unbeschreiblich schön, wie dieses Camp in der Wildnis auf uns wartet. Die Crew hat bereits alles vorbereitet und uns herzlich beim Auto mit frischen, feuchten Handtüchern begrüßt. Eine angenehme Geste, die bei der Ankunft nach einem Safaritag für Erfrischung sorgt.

Freudig teilen sie uns mit, dass heute auch der Gin und Rotwein für uns bereitsteht. Die Lieferung wurde per Bus in die Serengeti geschickt und die Crew hat alles am Weg hierher übernommen.

Sie haben auch schon das Lagerfeuer vorbereitet und unsere Stühle und einen kleinen Tisch mit dem Gin vorbereitet. Es war also Zeit für einen Sundowner, besser hätte es nicht sein können.

So sitzen wir eine ganze Weile und genießen den Blick in die unendliche Weite, bis unser Abendessen serviert wird.

Der Koch Mika kommt kurz davor immer zu uns, fragt ob wir bereit sind und kündigt dann sein Menü an, nur das Dessert ist immer eine Überraschung. Die Tansanier sind alle sehr herzliche und freundliche Menschen und pflegen einen sehr liebevollen Umgang miteinander.

Eine herrliche, laue Nacht haben wir heute und der Himmel ist nach Tagen wieder mal so klar, dass wir den Sternenhimmel bestaunen können, ehe wir mit vielen neuen Eindrücken schlafen gehen. Vorm Zelt erwartet uns ein kleiner Frosch, den wir vorsichtig dazu bringen ins Gras zurück zu hüpfen.

Lala salama Serengeti