Bye bye Brazil

Der Wecker war für heute etwas zeitiger gestellt, weil wir noch laufen gehen möchten. Wir hören den Regen runter prasseln, aber es ist sehr warm. Wir ignorieren den Regen und schlüpfen ins unsere Laufkleidung und laufen zum Strand nach Ipanema. Die Stadt ist auch heute wieder wie ausgestorben. Der warme leichte Regen auf der Haut ist sehr angenehm. Am Strand sind ein paar Verkäufer, die ihre Stände aufbauen.

Unser Weg führt uns Richtung Leblon, dann bewegen wir uns wieder weiter rein in die Straßen und kommen an der Laguna vorbei.

Dort wurden bei der Olympiade 2016 die Ruderbewerbe abgehalten.

Am Rückweg kaufen wir uns frischen Fruchtsaft und Frühstück.

Der Regen ist fast vorbei. Schnell gehen wir nach Hause, packen die Koffer und gehen dann zu Fuß zur Copacabana.

In den Liegestühlen machen wir einen Powernap. Inzwischen zeigt sich auch die Sonne wieder. Die Wellen sind heute derartig stark und wir beobachten die Wellenreiter und das Brechen der Wellen.

Am Nachmittag gehen wir wieder in die Strandbar und haben Glück, es spielt wieder eine Band. Jetzt fällt uns der Abschied noch schwerer.

Die Kellnerin offeriert uns ein ganz Angus Short Rib Steak.

Das Steak wiegt rund 1 Kilogramm, aber sie meint, dass wir das schon schaffen. Wir essen es tatsächlich fast auf. Nur die Pommes, die beim Steak immer dabei sind, lassen wir unberührt.

Zu Fuß treten wir den Heimweg an und machen uns für sie Heimreise fertig. Helio kommt noch vorbei und übernimmt die Schlüssel vom Appartement.

Ein Uber holt uns ab und soll uns zum Flughafen bringen. Nach wenigen Minuten im Auto, fragt Stefan, wo seine schwarze Umhängetasche ist. Ein schneller Blick in den Kofferraum bestätigt uns, dass diese im Zimmer zurück geblieben ist. Darin befindet sich unsere Kamera. Wir bitten den Uber Fahrer nochmals umzukehren. Zum Glück war Helio noch dort.

Am Flughafen angekommen, gehen wir nach dem Check-in noch in die Lounge, ehe wir Richtung Amsterdam abheben.

In der Nacht hatten wir heftige Turbulenzen, die recht lange angehalten haben.

Landing Completed

Wir landen pünktlich um 16:00 Uhr in Wien, schnappen unser Gepäck und rasen zum Taxi. Wir haben es nämlich schon eilig, da wir noch heute Abend mit Freunden zum Clubbing in die Sofiensäle gehen. Also schnell nach Hause, duschen, umziehen and let‘s dance. Morgen steht unser erster Arbeitstag bevor. Aber nach dem Urlaub ist bekanntlich vor dem Urlaub 😊.

Fazit unseres Urlaubs

Vor unserer Reise haben wir fast nur negative Berichte über Brasilien und die dort herrschende Kriminalität gehört. Wir beide haben uns furchtbar gegen diese Negativstimmung gewehrt, weil wir unseren Urlaub nicht schon im Vorfeld negativ behaften wollten. Nichtsdestotrotz hatten wir diese Berichte im Hinterkopf und haben auch gewisse Vorkehrungen getroffen. Wir haben uns beim Außenminister registriert, falls wir in Not geraten, die Fotokamera versichert, ein extra dünnes Täschchen, das man am Körper unter der Kleidung tragen kann und weniger schöne Kleidung mitgenommen, eine Rio App installiert, in der man sieht wo aktuell Schießereien stattfinden und meine Organzasäckchen 😉. Natürlich wussten wir nicht, was uns tatsächlich erwarten wird, wollten es aber erst mal auf uns zukommen lassen, ohne Vorurteile zu haben. Wir wollten uns auch nicht verschrecken lassen.

Tatsächlich haben wir nichts, aber auch wirklich gar nichts von all den negativen Geschichten erlebt. Obwohl wir uns raus ins Leben der Einheimischen gestürzt haben, auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren sind und sehr oft auch nächtens zu Fuß unterwegs waren. Natürlich waren wir dennoch achtsam.

Wir müssen aber auch erwähnen, dass wir uns in keine Favela gewagt haben. In Rio befinden sich 22 Favelas. Hier wohnen Unmengen von armen Menschen auf engstem Raum in desolaten Hütten. Viele von denen sind inzwischen befriedet. Diese befinden sich immer an Hügeln, man kann sie nicht übersehen. Es gibt teilweise auch Führungen durch Favelas, aber so etwas finden wir pietätlos. Die angeblichen Überfälle sind zum Teil auch nachvollziehbar. Der Staat stützt die sozial schwachen Menschen nicht und es gibt nicht genug Arbeit. Somit bleibt nur noch das Stehlen. Und von einem iPhone zum Beispiel, kann der arme Mensch wieder ein paar Monate leben.

Die Reise war für uns beide derartig beeindruckend, schlichtweg ein Traum und sehr romantisch. Wir haben eine Menge liebe Menschen kennengelernt, die unsere Herzen berührt haben. Diese Lebensfreude pur, wie sie hier zu spüren ist, beeindruckt uns sehr.

Wir sind froh, diese Reise trotz der vielen „Warnungen“ gemacht zu haben und werden immer gerne daran zurückdenken und bei den Klängen von lateinamerikanischer Musik ins Swingen geraten.

Wir haben uns unsterblich in Brasilien verliebt.

Vielen Dank, dass ihr uns wieder auf unserer Reise begleitet habt. Wir freuen uns schon auf euch.

Liebe Grüße,

Manuela & Stefan

Rio de Janeiro

Beim Frühstück überlegen wir den Ablauf des heutigen Tages. Wir möchten zum Cristo Redentor. Das ist die bekannte Christusstatue am Corcovado in Rio. Es ist heute sehr dunstig und stark bewölkt. Meist ist bei starker Bewölkung am Berg nichts von der Statue zu sehen. Wir fahren trotzdem und nehmen den Linienbus, der uns zur Zahnradbahn führt. Die Zahnradbahn lässt bei mir immer Kindheitserinnerungen wach werden.

Unglaublich viele Menschen stehen oben bei der Statue und bestaunen sie.

Die Brasilianer sind sehr gläubig und bestaunen ehrfürchtig die Christusstatue.

Aber das Wetter hält und wir haben eine tolle Aussicht.

Wieder unten angekommen, kommt ein Reporter auf uns zu und fragt uns, wie wir unseren Aufenthalt in Brasilien finden und ob wir negative Erlebnisse hatten. Nachdem unsere Antwort ausschließlich positiv war, bittet er uns um ein Interview und wir werden gefilmt.

Am Rückweg fahren wir noch zum Museo do Amanhã.

Leider hat auch dieses heute geschlossen, aber die Architektur ist sehr beeindruckend. Das Gebäude wurde erst 2016 fertiggestellt und ist der ganze Stolz der Cariocas, das sind die Einwohner von Rio.

Um unsere Sightseeingtour zu vervollständigen, besuchen wir auch noch die hier bekannten und schönsten Graffitis am Boulevard Olímpico.

Das ist wahrhaftig Kunst und sehr faszinierend. Die Graffitis befinden sich auf der Wand einer alten Parkgarage.

Ohne diese Kunstwerke würde das Gebäude recht desolat wirken.

Wir haben jetzt genug vom Sightseeing und fahren an die Copacabana, um eine Strandbar mit Livemusik zu besuchen. Einfach traumhaft diese Musik, das Klima, das Meer und die unzähligen lieben Menschen. Wir merken, dass wir schon den ganzen Tag etwas wehmütig sind, weil wir morgen wieder nach Hause zurück müssen. Wir bräuchten zumindest noch eine weitere Woche. Offensichtlich hat man uns unsere Stimmung angesehen und eine junge Frau kommt zu mir und fordert mich auf, mit ihr und den anderen Frauen Samba zu tanzen. Der Mann der jungen Frau holt Stefan zum Tanzen. Schlagartig hat sich unsere Stimmung gebessert.

Wir tanzen zwischen den Tischen Samba und haben viel Spaß mit den anderen. Man wird hier sofort aufgenommen und wie einer von ihnen behandelt.

Nachts gehen wir dann zu Fuß wieder nach Ipanema zu zurück. Es war ein toller letzter Abend.

Bom noite Cariocas

Rio de Janeiro – Zuckerhut

Nach knapp viereinhalb Stunden Schlaf stehen wir auf, wir wollen ja nichts verpassen und Hunger haben wir auch 😆.

Ein Spaziergang durch die Stadt zeigt, dass heute weitaus weniger Menschen unterwegs sind. Auch haben viele Geschäfte heute geschlossen. Wir erfahren dann, dass der Montag zum inoffiziellen Feiertag gemacht wurde. Eigentlich ist nur der Faschingsdienstag und Mittwoch Vormittag ein Feiertag, aber nachdem sich der Montag anbietet, wurde dieser auch gleich als freier Tag erklärt. Es sind auch sehr wenig Menschen unterwegs und verkleidet sind nur noch ganz wenige.

Mit dem Taxi fahren wir zum Zuckerhut.

Wir entscheiden uns, den Weg bis zur Mittelstation zu Fuß zu gehen. Es geht 40 Minuten steil bergauf, teilweise durch den Regenwald.

Es hat 37 Grad und die Sonne strahlt. Der Weg ist umringt von saftigem Grün. Wir sehen kleine Affen, die sich von Ast zu Ast schwingen.

Bei der Mittelstation ist der Weg aus und man muss die Seilbahn zum Gipfel der Zuckerhuts nehmen.

Von hier oben haben wir eine tolle Aussicht und es wird nochmal bewusst, wie groß diese Stadt tatsächlich ist.

Hier oben befindet sich auch eine Bar. Wir sind leider nicht die einzigen, die den Sonnenuntergang vom Zuckerhut aus beobachten möchten. So finden wir nur einen Stehplatz, dafür aber mit einer tollen Aussicht über die Stadt.

Bei einem Drink lassen wir die Seele baumeln und schmieden Pläne für den Abend.

Bei Sonnenuntergang nehmen wir die Seilbahn wieder hinunter.

Unser Tanzlehrer hat uns die angeblich beste Churrascaria in in Botafagu, ein Stadtviertel von Rio, empfohlen. Nachdem diese nur 2,5 Kilometer vom Zuckerhut entfernt ist, beschließen wir einen Abendspaziergang dorthin zu machen. Da sehen wir nun vorm Eingang und sehen, dass wir mit Shorts und Flip Flops nicht salontauglich sind. Also rein ins Taxi und schnell nach Ipanema umziehen fahren. Der Taxifahrer war froh, als Stefan angeboten hat, dass wir gleich wieder mit ihm zurück und die Churrascaria fahren, sofern er das Taximeter während der Wartezeit abschaltet. Im Laufschritt geht’s rauf ins Zimmer, schnell in die Dusche, rein ins frische Gewand und 10 Minuten später sitzen wir schon wieder im Taxi.

Es war dann schon 21 Uhr, als wir im Restaurant angekommen sind. Eine kurze Einführung und schon kommt ein Kellner mit köstlichem Steak am Spieß. Die Kellner legen ein Tempo vor und ehe man sich umsieht, wird schon das nächste Stück Fleisch serviert. Es wird ausschließlich gutes Fleisch serviert und wir sind dann mehr als satt. Per Taxi fahren wir wieder zurück Richtung Ipanema. Mit Google Translator funktioniert die Unterhaltung mit dem Taxifahrer ganz gut. Wir möchten noch in eine Bar mit Bossa Nova Livemusik. Er fährt einige Bars mit uns an, aber es ist heute aufgrund des Feiertages nichts los und Livemusik gibt es gar nicht. Wir geben uns geschlagen und fahren nach Mitternacht nach Hause.

Bom noite Rio