Iguazú (Argentinien)
Heute konnten wir für unsere Verhältnisse endlich mal ausschlafen. Gleich nach dem Frühstück suchen wir die Busstation für den Bus, der uns nach Argentinien bringen soll. Bei den Stationen findet man hier keinerlei Hinweise, was die Suche etwas erschwert. Die Einheimischen sind aber sehr hilfsbereit und so dauert es nicht lange bis wir im richtigen Bus sitzen. An der Grenze verlassen wir den Bus und gehen zur Zollstation, um den Stempel für die Ausreise aus Brasilien zu holen.
Wir sind ganz offensichtlich nicht die Einzigen die Ausreisen, aber zu unserer Überraschung dauert es nicht allzu lange bis wir alle Stempel erhalten. Jetzt warten wir dafür umso länger auf den nächsten Bus. Es hat heute eine Affenhitze. Irgendwann trifft dann endlich der Bus ein und wir fahren weiter. Doch etwa 3 Minuten später müssen wir erneut aussteigen, weil wir an der argentinischen Grenze sind und dort zur Immigration müssen. Wir hoffen, dass der Bus auf uns wartet, was uns ziemlich naiv erscheint. Aber tatsächlich steht dieser noch da, als wir vom Zollgebäude rauskommen. Es geht weiter bis man uns irgendwann den Hinweis gibt auszusteigen. Da stehen wir nun wieder bei einer Bushaltestelle im Nirgendwo und bei gefühlten 35 Grad. Schon kommt ein Einheimischer auf uns zu und bietet uns für umgerechnet 12€ ein Taxi zum Nationalpark an. Fünfzehn Minuten später sind wir auch schon da.
Bei strahlendem Sonnenschein gehen wir den ersten Trail entlang durch den Dschungel. Es ist heute ein Tag der Fauna und Flora. Die argentinische Seite des Nationalparks ist noch viel schöner als die brasilianische von gestern.
Wir sehen einige Tiere und bekommen eine Vielzahl von Tiergeräuschen zu hören.
Jeder einzelne Wasserfall entlockt uns ein „Wow“, aber als wir am Ende des letzten Trails ankommen, hält unser Atem fast an. Es ist unbeschreiblich schön und löst eine Stimmung aus, die nicht in Worte zu fassen ist.
Zu Recht zählen die Wasserfälle von Iguazú zu dengrössten Wasserfällen der Welt mit 20 grösseren sowie 255 kleineren Wasserfällen sind sie als eines der Weltwunder der Natur bekannt.
Wir marschieren jetzt schon seit Stunden durch den Regenwald und spüren, dass uns die Hitze doch ein wenig schwächt. Wir gehen zurück und kaufen uns Empanadas und ein kühles Bier und ruhen uns im Schatten ein wenig aus.
Wir haben uns für die Mondscheintour angemeldet und starten um 20:30 Uhr. Der Zug führt uns weiter rein in den Regenwald. Ganz ohne Beleuchtung gehen wir den 1 Kilometer langen Garganta del Diablo Trail entlang zu jener Stelle, die uns am Nachmittag schon schwer beeindruckt hat. Es ist die letzte Vollmondnacht heute, wir haben wirklich Glück exakt zu dieser Zeit in Argentinien zu sein. Der Regenwald wirkt in der Nacht besonders aufregend und man kann noch mehr Tiergeräusche wahrnehmen als tagsüber. Der Vollmond sorgt für ausreichende Beleuchtung.
Wir freuen uns, nochmals unsere Lieblingsstelle in diesem Nationalpark erleben zu dürfen. Das Wasser schießt in unermesslichen Mengen die Schlucht hinunter.
Die aufsteigende Gischt lässt das Wasser auf uns rieseln, bis wir völlig durchnässt den Rückweg antreten. Kurz vor 22:30 Uhr laufen wir zum Eingang, um den letzten Linienbus Richtung Puerto Iguazú zu erreichen und schaffen diesen gerade noch. Von dort planen wir ein Taxi zurück nach Brasilien zu nehmen, da kein öffentlicher Bus mehr fährt. Wir steigen aber irrtümlich eine Station zu früh aus. Nachdem wir – wie immer – hungrig sind, klappern wir noch die kleinen Straßenlokale ab, bis wir eine kleine Kneipe finden und Empanadas bestellen.
Endlich satt, suchen wir uns ein Taxi und treten die 30minutige Heimfahrt an. Um 1 Uhr Früh sind wir wieder im Hotel in Brasilien und blicken auf einen wundervollen Tag zurück.