Hanoi – Anreise Hội An
Heute Früh stehen wir gegen halb 8 Uhr auf, packen unsere Koffer, checken aus und deponieren unser Gepäck bei der Mopedparkplatzverwalterin im Erdgeschoss des Hauses.
Jetzt wollen wir erstmal in die Stadt frühstücken gehen. Die Temperatur liegt heute bei rund 25 Grad. Wir schlendern durch Hanoi und trinken vorerst mal nur Kaffee. Die Gehsteige sind teilweise noch gesperrt, weil Trump und Kim immer noch in der Stadt sind. Viele Einheimische sind besonders schön gekleidet, weil sie, falls der Konvoi mit den Staatsbesuchern vorbeifahren sollte, wieder am Straßenrand stehen und jubeln müssen. Der Kommunismus ist schon noch spürbar, hier wird gemacht, was angeordnet wird. Etwas später frühstücken wir im Stadtzentrum und trinken frische Fruchtsäfte. Von hier aus haben wir einen guten Blick auf einen großen Platz und beobachten den turbulenten Verkehr.
Es fasziniert uns immer wieder, wie gut das in vielen Ländern funktioniert. Es ist ein respektvolles Miteinander unter den Verkehrsteilnehmern. Alle fahren kreuz und quer, Ampelsignale werden nur teilweise beachtet und es funktioniert weitaus besser als bei uns in Österreich. Will man eine Straße überqueren, muss man einfach drauflos gehen. Das fällt uns hier besonders leicht, hatten wir doch in Indien genug Gelegenheit zu üben. Und im Vergleich zu Indien ist der Straßenverkehr hier mit einer Wohnstraße vergleichbar.
Zu Mittag essen wir in einer Garküche. Die kleinen, niedrigen Hocker bei den Tischen, erinnern uns an Elternabende im Kindergarten. Es gibt köstliche Pho. Das ist eine typische vietnamesische Nudelsuppe mit Fleisch und vielen Kräutern.
Wir gehen weiter und kommen an vielen Verkaufsständen, Geschäften, beim Straßenfriseur und bei den Chanel Markenfälschern vorbei.
Wir besuchen ein paar Galerien, die teilweise sehr schöne Bilder haben.
Fast schon skurril ist, dass eigens für das Treffen Bilder von Donald & Kim angefertigt und zum Verkauf angeboten werden.
Den Hoan Kiem Lake und den Tempel möchten wir uns bei Tageslicht auch nochmals ansehen. Ein wunderschöner großer Teich mitten in der Stadt. Entlang des Teiches finden einige Fotoshootings von Einheimischen teilweise auch in traditionellen Gewändern statt.
Wir hoffen, dass die Abreise von Trump heute nicht unseren Flug nach Da Nang beeinflussen wird. Nachdem wir in den Nachrichten lesen, dass sich die beiden nicht einigen konnten und das geplante gemeinsame Mittagessen abgesagt wurde, sind wir zuversichtlich und hoffen, dass sie bis zum Abend Hanoi bereits verlassen haben.
Beim Herumschlendern entdecken wir noch viele kleine nette Lokale, die zu einer Pause einladen. Köstliche Fruchtsäfte hier, ein geschmackvolles Baguette da und dann noch eine Kaffeepause zum Abschluss, ehe wir unsere Koffer abholen und per Taxi zum Flughafen fahren. Wir haben aufgrund der Verkehrssituation genug Zeit eingeplant, sind dann aber schon nach 45 Minuten am Flughafen und müssen noch zwei Stunden warten, bis unser Flug geht. Nachdem wir schon am Vortag eingecheckt haben, gehen wir gleich zur Gepäckabgabe. Der Angestellte der Airline teilt uns mit einem mitleidigen Blick mit, dass sich unser Flug um zwei Stunden verspäten wird. Wir haben auf der Anzeigentafel vorhin gesehen, dass auch um 19 Uhr zwei Maschinen nach Da Nang fliegen und fragen, ob wir in einer von diesen noch mitfliegen können. Der Schaltermitarbeiter schickt uns zum Infostand unserer Airline, um dort nachzufragen. Wir laufen zu diesem Schalter und bitten dort, dass sie uns noch für die Maschine vorsehen, da wir nicht weitere 2 Stunden warten wollen. Glücklicherweise stimmt der Schaltermitarbeiter zu und wir müssen wieder zum Schalter zurück laufen und die neuen Boardingpässe ausstellen lassen. Ich weiß ja, warum ich beim Fliegen keine High Heels anziehe. Im Laufschritt geht es dann gleich wieder weiter zur Sicherheitskontrolle. Dort drängen wir uns vor und schaffen es so noch rechtzeitig zum Boarding.
Kaum sitzen wir im Flugzeug, ist über die Lautsprecher das Lied „I believe I can fly“ gefolgt von „Sometimes I wish I were an angel“ zu hören. Wenn das im Flugzeug zu hören ist, dann klingt das irgendwie seltsam und ist nicht sehr vertrauenserweckend.
Trotzdem gut in Da Nang angekommen, holt uns ein Fahrer ab und erzählt uns, dass die Maschine die wir gerade noch erwischt haben, wegen Trump auch schon mit einer zweistündiger Verspätung abgeflogen ist. Dass Donald Trump derartig unseren Urlaub beeinflusst, hätten wir nie zu denken gewagt.
Nach einer Dreiviertelstunde Fahrtzeit kommen wir um 22 Uhr in Hội An an und machen uns noch zu Fuß in den Ortsteil An Hoi zum Essen. Hier zieren viele bunte Lampions den gesamten Ort und sorgen für eine besondere Stimmung.
Zu dieser Zeit war noch recht viel los, doch plötzlich um 23 Uhr werden hier die Gehsteige hochgeklappt. Beim Heimgehen waren die Straßen dann schon menschenleer. Schade eigentlich, wir hätten heute noch Lust gehabt auszugehen.
Gute Nacht Hội An