Anreise Holbox
Um 6:30 Uhr ist Tagwache, wobei die letzte Nacht ohnehin nicht viel an schlafen zu denken war. Mein Magen ist leer und fühlt sich flau und mein Kreislauf spielt etwas verrückt. Um 7:30 Uhr sitzen wir im Taxi und fahren zum Flughafen in Oaxaca. Pünktlich um 10 Uhr heben wir ab nach Cancun.
Cancun lassen wir aber bewusst aus, hier wollen wir nur unser Auto für die nächsten 10 Tage entgegennehmen.
Bisher hat alles wunderbar geklappt, doch kaum beim Autovermieter Europcar angekommen, beginnen die Probleme.
Erst darf nur eine Person ins Büro, dann wird Stefans Kreditkarte nicht akzeptiert, Europcar bekommt angeblich eine Fehlermeldung. Die zweite Karte ist seit kurzem eine Debitkarte und eine solche akzeptieren sie nicht. Auch der Versuch mit meinen Karten scheitert, da wir unterschiedliche Familiennamen haben bzw. meine zweite Karte auch eine Debitkarte ist. Sie bieten uns an, ausnahmsweise die Debitkarte zu akzeptieren, wenn wir zusätzlich etwas mehr als 300 USD bezahlen. Nach zweistündiger Diskussion haben wir keine andere Wahl und stimmen dieser Erpressung zu.
Endlich sitzen wir im Auto und fahren nach Chiquilà. Nach zwei Stunden Autofahrt kommen wir hier an und werden am
Straßenrand schon von Einheimischen empfangen, die ihre Grundstücke zu Parkplätzen umfunktioniert haben und diese den Gästen, die zur Fähre kommen, anbieten. Wir stellen das Auto ab und gehen gleich weiter zur Fähre, die uns nach Holbox bringen wird. Es gibt zwei Anbieter, preislich sind die beiden gleich. Die Fähren fahren alle 30 Minuten zu jeder vollen und halben Stunde ab. Nach einer 20 minütigen Fahrtzeit legen wir in Holbox an.
Holbox ist autofrei, es fahren hier nur Golf Caddies und Mopeds.
Ein Golf Caddy bringt uns zu unserem kleinen Hotel am Strand.
Schnell einchecken und dann wollen wir auch gleich Holbox erkunden.
Der Straßenbelag ist hier ausschließlich aus Sand. Mit Flipflops oder barfuß ist man hier am besten unterwegs.
In Mexiko hört man überall gute Musik, so auch hier auf Holbox. Der erste Eindruck ist schon mal sehr positiv. Sandige, unebene Straßen, Supermusik, viele Menschen mit guter Laune, irgendwie fühlt man sich hier ein paar Jahre zurück versetzt und das absolut im positivenSinn.
Also spazieren wir bis zum Abendessen herum und wählen ein sehr nettes Restaurant für das Abendessen. Viele Lokale sind in einer offenen Bauweise und so kann man die gute Laune von außerhalb mitbekommen.
Holbox ist eine kleine Insel vor der mexikanischen Halbinsel Yucatán und mit einer Größe von 42 km Länge und nur 2 km Breite, recht überschaubar. Die Holboxeños leben vom Fischfang und inzwischen auch vom Tourismus. Das Meer ist hier sehr flach und der Strand besteht aus wunderschönen, weißen Sand. Es gibt hier nur ein Problem, es wird sehr viel Seegras ausgespült und die Regierung verbietet dieses zu entsorgen. Die Hoteliers dürfen es am Strand eingraben, was aber dazu führt, dass es innerhalb kürzester Zeit wieder ausgespült wird.
Holbox finden wir einerseits wunderschön, verspielt und wildromantisch, andererseits gibt es aber auch topstylische Restaurants.
Ich beschließe, meine aufgezwungene Entschlackungskur zu beenden. Wir suchen uns ein nettes Restaurant und lassen uns mit wunderbarem Seafood verwöhnen.
Nach dem Essen gehen wir in eine Bar. Im Aussenbereich spielt eine Band. Schnell suchen wir uns einen Platz. Der Sänger fordert die Gäste immer wieder auf zum Mikrofon zu kommen und mitzusingen. Ein Spanier gefolgt von einem Argentinier folgen der Aufforderung. Nachdem er auch Stefan immer wieder aufgefordert hat, gibt er irgendwann klein bei. Stefan singt San Francisco Bay Blues von Eric Clapton.
Am Heimweg kommen wir bei der „Hit Corner Bar“, in unmittelbarer Nähe unseres Hotels vorbei. Eine Menschentraube ist auf der Straße und tanzt zu Salsa Rhythmen. Diese Bar ist eigentlich der Grund, warum wir unser Hotel gebucht haben. In den Rezessionen stand, dass eine Bar neben dem Hotel ist und bis spätnachts laut Musik zu hören ist. Genau danach waren wir schon ausgehungert und haben sofort gebucht.
Wir genießen die gute Stimmung der Menschen und die tolle Musik.
Salsa ist für uns die Gute-Laune-Musik schlechthin. In den vielen Lockdowns der letzten zwei Jahre, haben wir oft in unserer Küche Salsa getanzt, um von den negativen Geschehnissen Abstand zu gewinnen.
Welch ein schöner erster Tag auf Holbox geht zu Ende.
Buonas noches, Holbox