Atlantic Rally for Cruisers 2004

Tag 2 auf See

Position 12:00: irgendwo im Südwesten von Las Palmas, mitten im Atlantik – 27°28.22’N 015°42.06’W

 

Nachtfahrt

Nach einer angenehmen Nachtfahrt mit schönen Wind und Atlantikwelle, segelten wir heute bereits den ganzen Tag komplett alleine. Nur am Horizont sah man manchmal eine Yacht anderer ARC Teilnehmer.

Passatsegeln

Mit dem Spinnaker fuhren wir heute lange Zeit über acht Knoten, einmal sogar 9,5!!

Spinnaker

Wir wollten schon eine Flasche Champagner köpfen, da wir mit dieser Geschwindigkeit eigentlich schon in 14 Tagen in St. Lucia eintreffen müßten, als plötzlich das Segel riss.

Nach einem aufregenden Segelbergemanöver, fahren wir nun mit ausgebaumter Genua zwischen 6 und 7 Knoten den Wellen davon.

Genua

Die Angelleine ist ausgebracht, noch hat kein Fisch angebissen.

Michael angelt

Stefan K. versorgte die Mannschaft mit Thai Gemüse Red Curry, dazu gab es wieder Rioja.

Stefan kocht

Heute haben Michael und Stefan K. die erste Nachtwache, wobei Stefan die Zeit nutzt, um diese Zeilen zu schreiben.

Stefan im Internet

Tag 1 auf See – abends nach dem Start

Position abends: im Südosten von Las Palmas, 27°46.47’N 015°26.41’W

Heute war ein aufregender Tag: Der Start der ARC. Gestern sind wir früh schlafen gegangen und um heute richtig fit zu sein – wir haben uns zum ersten Mal seit unserer Anreise ausgeschlafen.

4 in einem Boot

Nach einem guten Frühstück und einer Dusche erledigten wir noch die letzen Kleinigkeiten, füllten die Wassertanks, und dann ging es aus dem Hafen an den Zuschauermassen vorbei in das Chaos – sprich den turbulenten Stau vor der Startlinie.

Crowd

Die Aufregung war bei allen zu spüren. Bei manchen der Teilnehmer ist der Rennehrgeiz auch etwas durchgegangen und es kam zu einigen Kollisionen, die dann über Funk heftig ausdiskutiert wurden.

Wir hielten uns eher hinter den Massen und hatten daher keine Probleme.

Race

Leider war heute nur sehr wenig Wind und die meisten Mitbewerber nahmen Strafzeiten in Kauf und motorten kurz ab der Startlinie. Wir liessen uns erst nach den vorgeschriebenen 2 motorfreien Stunden vom Diesel eine Stunde lang helfen. Dann segelten wir mit dem Spinnaker bis zum Einbruch der Dunkelheit. Seither geht’s mit 5-6 Knoten raumschots dahin.

Die köstlichen Nudeln von Stefan K. wurden bei Mondlicht mit einem noch köstlicheren Muga (Rioja) begleitet. Nun steht die erste Nachtwache an. Stefan O. und Andreas übernehmen die erste und dritte Schicht (20-24 Uhr und 4-8 Uhr), Stefan K. und Michael die mittlere Schicht (0-4 Uhr und ab 8 Uhr).

Lasst uns hoffen, dass ein bisschen mehr Wind aufkommt, wir müssen doch am 15. Dezember unseren Flieger erwischen – aber bis dahin haben wir noch ein wenig Zeit.

Tag 10 und 11 auf Gran Canaria – 1 Tag vor dem Start

Position: Roque Nublo & Marina Muelle deportivo, Las Palmas

Zwei Tage vor dem Start haben wir uns nocheinmal in die Berge begeben und den einen oder anderen Gipfel bezwungen.

Roqe Nublo

 

Roqe Nublo

 

Roqe Nublo

 

In den nächsten drei Wochen werden wir wohl keine abwechslungsreichen Landschaftsbilder liefern können, höchstens einige Wellenberge und Wellentäler.

Die Provianteinkäufe nehmen kein Ende! Zum Schluss besorgten wir noch Orangen, Bananen, Zitronen, Gemüse. Alles musste einzeln gewaschen und getrocknet werden. EINZELN!!

Gemüse

Ab jetzt: letztes Abendessen an Land, letztes Duschen, letztes Wassertanken, letztes unbewegtes Frühstück, letzte Nacht im Hafen für lange lange Zeit.
Die Stefans hatten heute ihr letztes Briefing vor dem Start: Wetter, Regeln, 250 Schiffe am Start, Route, Taktik. Alle kämpfen mit gemischten Gefühlen. Der Abschied von den Lieben, von den täglichen SMS und Telefonanrufen, der aufkommende Ehrgeiz trotz der abgrundtiefwahnsinnigen Handicaps (unser Schiff sollte auf dem Papier 5ter!!!!!!!!! werden, daher wird uns zu jeder Stunde die wir fahren 6 Minuten und 30 Sekunden Zeit dazugerechnet), und was wird auf uns zukommen…?

Morgen Früh machen wir uns noch ein Haufen Sandwiches für die ersten zwei Tage. Wir werden versuchen, so wenig wie möglich unter Deck zu sein, um unseren Körpern die nötige Zeit zu geben, sich an die wackelnden Verhältnisse zu gewöhnen. Nach zwei Tagen sollten wir dann wieder im Stande sein zu kochen und uns bei Euch zu melden.

Also dann, danke dass Ihr so mit uns mitfiebert. Bis bald von hoher See, Eure 4 in einem Boot!

Way to go