Whalewatching

Wir sind schon lang vor 6 Uhr wach. Offensichtlich hatten wir die letzten Tage für unsere Verhältnisse zu viel Schlaf.

Vom Zimmer aus, hören wir über den Insellautsprecher plötzlich eine Durchsage auf Englisch. Das ist das erste Mal, seit wir hier sind. Sonst erfolgt immer nur eine Melodie und eine Durchsage auf Japanisch, wenn die Schule beginnt und endet und ebenfalls wird die Mittagspause und deren Ende eingeläutet. „Attention please, this is an announcement“, können wir erneut hören. Wir können vernehmen, dass sämtliche Fahrten der Schnellfähre für heute aufgrund des starken Wellenganges gestrichen wurden. Das ist ziemlich blöd, da wir bereits Tickets für die Schnellfähre um 16:10 Uhr haben, um unseren Flug nach Tokio rechtzeitig zu bekommen.

Beim Frühstück sagt uns Nagai, dass die langsame Fähre den Betrieb für heute aufrecht erhält. Unsere Rückkehr ist also gesichert.

Wir machen unser Gepäck reisefertig und lassen es noch im Hotel zurück. Um 9:30 Uhr starten wir die Whalewatching Tour und tauschen davor noch unsere Tickets für die langsame Fähre am Nachmittag um.

Vom Hafen fahren wir mit einem Motorboot, welches von unserem Hotelbesitzer gesteuert wird, ein kleines Stück hinaus aufs Meer.

Es dauert nicht lange, da taucht schon der erste Wal aus dem Wasser auf, kurz darauf ein weiterer und um einiges größer als der zuvor.

Nagai erzählt uns, dass die Wale für gewöhnlich viel weiter draußen im Meer sind, es sich bei diesen beiden aber um die Mutter und ihr Kind handelt. Die Mutter lehrt dem Kind im etwas seichteren und ruhigeren Meer das richtige Auf- und Abtauchen. Es ist sehr interessant zu beobachten und wir waren überrascht, dass sie so nahe ans Boot herankommen.

Fasziniert kehren wir nach eineinhalb Stunden zurück zum Hafen. Wir machen noch einen Spaziergang und kehren erneut auf ein Mittagessen in der little Kitchen ein.

Es steht eine zweistündige Fahrt mit der langsamen Fähre vor uns. Ein intensiver Seegang lässt das riesige Schiff entsprechend stark schaukeln. Richtig heftige Seestürme möchten wir hier nicht miterleben müssen.

Wir legen in Nara an. Nachdem wir jetzt früher hier sind als ursprünglich geplant, versperren wir unser Gepäck in den Schließfächern beim Anlegeplatz der Fähre und besuchen noch einen Markt im Stadtzentrum von Nara.

Am frühen Abend holen wir das Gepäck wieder ab und fahren weiter zum Flughafen. Es klappt alles wunderbar und die Maschine rollt auch schon auf die Startbahn, als plötzlich die Stewardessen gestresst durch die Gänge flitzen, das Flugzeug stehen bleibt und den Motor abstellt. Ein paar Reihen weiter vor uns auf der anderen Seite sehen wir, wie sie um einen Mann herumstehen. Da erfolgt auch schon die Durchsage, dass es aufgrund des Gesundheitszustandes eines Passagiers zu einer Verzögerung kommt. Die Türe wird nochmals geöffnet und ein Sanitäter führt den kranken Passagier raus aus dem Flugzeug. Wir hoffen, dass jetzt keine Coronahysterie aufkommt und der Flug womöglich gecancelt wird. Aber zum Glück geht alles gut aus und wir können mit einer halben Stunde Verspätung fliegen und landen um 23:30 Uhr in Tokio.

Mit der Monorail fahren wir in die Stadt, checken schnell ein und gehen noch etwas essen. Am Weg zum Hotel haben wir ein uriges Ramenlokal gesehen, das noch offen hatte, da wollen wir hin.

Der ältere Herr am Herd kann auch etwas Englisch und freut sich über Gäste aus Österreich, weil er klassische Musik und vor allem alles von Mozart so gerne mag. Wir essen köstliche Ramen in warmer Suppe ehe wir um zwei Uhr ins Bett fallen.

Gute Nacht Tokio!

Fauler Tag in Zamami

Heute ist das Wetter, wie bereits vorhergesagt, alles andere als wünschenswert. Es regnet und stürmt.

Wir haben also genug Zeit zum Frühstücken und waschen mit der Münzwaschmaschine im Hotel mal etwas Wäsche. Dank dem Trockner sind wir eine Stunde später auch schon fertig damit.

Für heute Mittag hatten wir vor, mit dem Kajak eine dreistündige Tour zu machen und weitere Strände abzufahren und dort schnorcheln. Die Schildkröten sollen angeblich schon zu sehen sein. Die Tour wurde heute allerdings gecancelt, da der Wellengang zu stark ist.

Inzwischen regnet es nicht mehr und auch die Sonne blinzelt ab und zu mal durch, kann sich aber nicht gegen die Wolken durchsetzen. Wir marschieren nochmals zum Strand, an dem wir am ersten Tag schon waren.

Es ist angenehm warm, doch gegen den Sturm heißt es beim Gehen immer wieder mal anzukämpfen. Um uns ein wenig auszupowern, nehmen wir einen Treppenpfad den Hügel hinauf, anstatt die bequeme Straße.

Vom Hügel aus haben wir eine gute Sicht aufs Meer.

Auf der anderen Seite des Hügels führt uns der Treppenpfad zum Meer. Wir nützen die Gelegenheit und füllen Sand für unser Sandglas zu Hause ab.

Unser Spaziergang führt uns weiter in den Ort.

Inzwischen können wir uns schon ganz gut orientieren. Wir kommen an der „Little kitchen“ vorbei. Das kleine Container Lokal ist uns gestern im geschlossenen Zustand schon aufgefallen.

Wir kehren gleich mal ein und bestellen köstliches grünes Curry. Es wird mit Misosuppe, Salat, Reis, Wasser und Eistee serviert. Den Eistee mögen wir, weil es kein Fertigprodukt und völlig ungezuckert ist. Aber selbst der in Flaschen angebotene im Supermarkt ist ungesüßt. Schmeckt viel besser, als diese überzuckerten, die es bei uns zu kaufen gibt. Da wir heute quasi die Zeit vertrödeln können, bleiben wir auch noch für ein Dessert hier. Nur Kaffee gibt es leider nicht.

Wir setzen dem ersten faulen Tag in unserem Urlaub noch eines drauf und machen am Zimmer ein kleines Nickerchen, vielleicht ist ja danach der Sturm vorbei.

Heute Abend werden wir mit Barbecue überrascht, die Grillsaison wurde somit eröffnet. Es gibt wunderbaren Papageienfisch und eine Fleisch- und Gemüsevielfalt mit köstlicher asiatischer Grillsauce. Der Hotelier steht am Grill und sorgt dafür, das unsere Teller ständig belegt sind. Wir sind auch heute die einzigen Gäste beim Essen und werden entsprechend verwöhnt.

Ein gemütlicher und für uns fauler Tag geht kulinarisch zu Ende.

Zamami

Der kulinarische Hochgenuss von gestern Abend setzt sich um 8 Uhr beim Frühstück fort. Misosuppe mit einer Vielfalt japanischer Köstlichkeiten, dazu grüner Tee und Kaffee.

Die Hotelangestellte bietet uns ein kostenloses Upgrade für die Deluxe Suite an. Da wir allerdings schon zum Tauchcenter los müssen, erklärt sie sich bereit, unser Gepäck zu übersiedeln.

Im Tauchcenter erfolgt die Anprobe der Neoprenanzüge. Unser Tauchguide kann sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, weil wir die überlangen Größen brauchen.

Nachdem noch Nebensaison ist und zudem aufgrund der Virushysterie viele Touristen ausbleiben, sind wir die einzigen, die heute tauchen gehen. So kommen wir in den Genuss einer privaten Tour. Erst das Zimmer Upgrade, jetzt Tauchen im privaten Rahmen, besser hätten wir es nicht treffen können. Das Wetter ist heute auch besser als vorhergesagt, sonnig und 23 Grad.

Die gesamte Inselgruppe Kerama, zu der auch Zamami Island gehört, wurde 2014 als Nationalpark ausgewiesen und der Ozean mit einem der klarsten Gewässer der Welt, bietet sensationelle Tauchgelegenheiten.

Mit dem Boot fahren wir ca. 20 Minuten zum Tauchspot Agari Ushi, bauen das Equipment zusammen und starten mit dem ersten Tauchgang. Glasklares Wasser, weißer Sand am Meeresboden, wunderschöne Korallenriffe soweit das Auge reicht, viele bunte Fische und eine klare Sicht. Nach einer Dreiviertelstunde gehts zurück aufs Boot und wir holen die Flaschen für den zweiten Tauchgang vom Hafen.

Für die zweiter Tour wird der Spot Nita angefahren. Hier kann man eine fantastische Höhle, die Nita-Höhle erforschen. Die Höhle hat einen Unterwasserzugang und Ausgänge zu der Oberfläche hin. Im Inneren begegnen wir großen Fischschwärmen. Auch in diesem Gebiet gibt es jede Menge Softkorallen. Die Felsen im Wasser, die Korallen und der weiße Sand lassen die Unterwasserwelt wie ein Schauaquarium erscheinen. Unfassbar schön und ein toller Blick, dank dem glasklaren Wasser.

Wir sehen Anemonenfische, Leuchtfische, Drückerfische, Blaukopf-Kaiserfische, Falterfische, Seeschlangen, Muränen, Meeresschnecken, Doktorfische, Kugelfische, wunderschöne große Muscheln und noch einige Fische mehr, dessen Namen wir gar nicht kennen.

Völlig fasziniert, kehren wir wieder aufs Boot zurück, welches uns zum Hafen bringt.

In einem kleinen Inselrestaurant essen wir das Tagesgericht, bevor wir auf den eineinhalb Kilometer entfernten Strand Furuzamami gehen.

Dieser Strandabschnitt ist gesäumt von Korallenstücken, die angeschwemmt werden.

Auch im Ort sieht man, dass die Wege anstatt mit Kies, mit angeschwemmten Korallenstücken befestigt sind. Was bei uns ein Kiesweg ist, ist hier ein Korallenweg.

Am Weg zurück machen wir uns auf die Suche nach Kaffee und werden tatsächlich fündig.

Als wir im Hotel ankommen, werden wir gleich in unser neues Zimmer gebracht. Es ist super schön, im tollen Design und wir haben das erste Mal auf dieser Reise ein Zimmer mit viel Platz. Haben wir schon erwähnt, das heute unser Glückstag ist? 🙂

Nach einem Bad im Luxusbadezimmer, freuen wir uns schon auf das Abendessen, von welchem wir wieder total fasziniert sind. Eine wahre Geschmacksexplosion am Gaumen.

What a wonderful day. Good night, Zamami Island.