Letzte Vorbereitungen und Abreise nach Tokio
Es ist kaum zu glauben, nur noch wenige Tage bis zu unsere Reise nach Japan. Wieder mal dachten wir, dass wir genug Zeit zum Recherchieren hätten, doch die letzten Monate sind so rasch vergangen und wirklich viel Zeit haben wir nicht investiert. Ein wenig nachgelesen, wo wir am besten die Kirschblüte sehen könnten, ein paar Leute die selbst schon in Japan waren, nach ihren Eindrücken und Tipps gefragt. Zwei Abende haben wir investiert und zwei Hotels, eine Tempelübernachtung und die Inlandsflüge gebucht. Rückwirkend betrachtet haben wir nicht viel Aufwand betrieben, aber das passt gut für uns, so bleiben wir während der Reise flexibel und können bei Bedarf umdisponieren.
Im Internet gibt es sogar eine Website auf der ein „Cherry Blossom Forecast“ veröffentlicht wird.
Ein Blick darauf und uns war klar, dass wir diese ganz knapp verfehlen werden. Ein bisschen hoffen wir aber doch, dass die Vorhersage nicht Recht behält und so planen Tokio zum Schluss unserer Reise, weil wir da die größte Chance haben, die Bäume in ihrer Blütenpracht zu sehen. Sollte es dann doch nicht klappen, soll das kein Problem darstellen, es wird auch ohne Kirschblüte eine wunderbare Reise werden, da sind wir uns einig.
Die letzte Arbeitswoche war arbeitsintensiv und zusätzlich haben wir noch gegen einen aufkommenden grippalen Infekt angekämpft. Als ob das nicht schon genug wäre, sind die Medienberichte voll mit Meldungen über das Coronavirus. Anfangs haben wir dieses Thema nicht sonderlich beachtet, doch als plötzlich Freunde beginnen und fragen, ob wir unsere Reise wirklich antreten oder lieber doch stornieren wollen, kommt in uns Unruhe auf. Aber nicht weil wir Angst haben, uns anstecken zu können, vielmehr fürchten wir uns, dass unser Flug noch kurzfristig gestrichen werden könnte. Wir denken uns einen Plan B aus. Sollte der Flug nicht möglich sein, dann buchen wir um und fliegen nach Peru, dort ist das Coronavirus noch nicht angekommen. Mit Zink und Vitamin C stopfen wir uns die letzte Woche voll, um den grippalen Infekt zu bekämpfen und um ja kein Fieber zu bekommen. Denn sobald man nicht fit genug aussieht oder Fieber hat, wird die Einreise eventuell nicht gestattet.
Es ist Dienstag Früh, unser Flug wurde bisher nicht abgesagt und wir sind soweit wieder fit. Etwas müde sind wir, da wir gestern spät abends erst die Koffer gepackt haben und entsprechend spät ins Bett gekommen sind.
Nach einem gemütlichen Frühstück fahren wir gegen neun Uhr zum Flughafen. Es klappt alles wunderbar. Als wir kurz vorm Check-In Schalter der ANA (All Nippon Airlines) sind, erwartet uns jemand von der Airline mit einem Hinweisschild auf der unsere Flugnummer steht. Eine Schrecksekunde für mich, da ich im ersten Moment dachte, dass der Flug doch noch abgesagt wird. Tatsächlich aber, war hier jemand abgestellt, um den Passagieren zu sagen, wo genau sie sich anstellen sollen. Wir kommen sofort dran, bekommen ein paar Fragen hinsichtlich Coronavirus gestellt und bekommen unsere Boardingpässe ausgehändigt. Es ist geschafft, wir haben noch Zeit und gehen in die Lounge. Jetzt steht unserer Reise nichts mehr im Wege.
Beim Boarding fällt uns wieder das überaus freundliche Personal der ANA auf. Auch die Stewardessen im Flugzeug sind sehr höflich. Es herrscht eine sehr angenehme Stimmung und im Flugzeug sitzen großteils Japaner, die allesamt sehr angenehme Reisebegleiter sind.
Pünktlich um 11:50 Uhr hebt unsere Maschine ab, jetzt sind wir erleichtert.
Wir werden mit japanischem Essen versorgt. Das beste Essen beim Fliegen seit vielen Jahren, ein wahrer Genuss.
Zum Schluss wird uns noch Vanilleeis serviert, ehe die Aussenfenster automatisch abgedunkelt werden und wir so in einen Abendmodus versetzt werden. Wir sehen einen Film und vertreiben uns die Zeit, ehe wir einschlafen.
See you in Kyoto.