Atlantic Rally for Cruisers 2004

Tag 16 auf See – Zeit

Position: Mitten im Atlantik – 14°29.0’N 047°34.0’W

Ja, seit gestern geht es mit durchschnittlich 7 Knoten dahin! Die Wetterprognose verspricht uns noch zwei so gute Tage. Was danach ist, interessiert uns vorerst nicht.

Überhaupt hat sich ein ganz anderes Zeitgefühl eingeschlichen. Tag und Nacht gehen ineinander über, unterscheiden sich auch von unseren Aktivitäten her kaum. Die Uhrzeit hat seine Bedeutung völlig verloren, bestimmt nicht einmal mehr über Schlaf und Wachheit. Gedanken gehen direkt in Träume über – und umgekehrt. Tagesfixpunkte gibt es eigentlich nur noch zwei: die Positionsmeldung an die ARC um 12h UTC und der Homepage Update nach Sonnenuntergang.

Schauen

Fernglas

Welle

Sunset

Eine Woche werden wir noch so leben, dann müssen wir uns wieder an den anderen Alltag gewöhnen. Aber an das denken wir heute nicht und geniessen den herrlichen Abend mitten am Atlantik.

Liebe Grüße, Eure Vier in einem Boot!

Tag 15 auf See – Von Squall zu Squall

Position: Mitten im Atlantik – 14°41.12’N 044°47.0’W

Gestern Nacht war wohl der absolute Tiefpunkt erreicht: 8 Stunden kein Wind, kein Diesel zum Motoren, dafür aber riesengroße Wellen, die unsere Sonja ordentlich durchschaukelten. Schlaf haben wir nicht viel abbekommen – Michi ist zweimal aus dem Bett geworfen worden, der Lärm der flatternden Segel und der sich bewegenden Inneneinrichtung ließ Stefan O. und Andreas kein Auge zudrücken. Nur Stefan K. schlief wieder einmal so tief wie ein Bär.

Am frühen Vormittag kam dann endlich der ersehnte Wind. Zunächst wehte er aus unterschiedlichsten Richtungen, jeweils von lokalen Gewittern, den Squalls verursacht.

Squall

Ab Mittag war er dann endlich da, der konstante, 15 knoten schnelle Passatwind, von dem wir schon seit unserer Abreise träumten. Da ist dann auch gleich mehr los am Horizont. Oft sieht man mehrere Tage lang nichts und niemanden, dann tauchen plötzlich gleich mehrere Segelschiffe im Radius von ca. 6 Seemeilen auf – das entspricht einer Fläche von ca 180km². Und das obwohl wir schon seit über zwei Wochen unterwegs sind – mitten am Atlantik. Die Schifferl begleiten einen meist einen halben Tag lang, dann verschwinden sie wieder irgendwo hinter dem Horizont. Bedenklich ist, dass obwohl wir alle das gleiche Ziel haben, jeder in eine andere Richtung segelt.

Anfangs nahmen wir dieses Phänomen zum Anlass unseren Kurs zu überdenken bzw. neu zu berechnen – das tun wir jedoch nicht mehr. Die Richtung stimmt, der Wind mittlerweile auch – wenn es so weiter geht sind wir am Sonntag in St. Lucia.
Drückt uns die Daumen!

Wolkenstimmung

Das Logbuchupdate wurde gerade durch einen Squall unterbrochen. Wir fuhren kurzzeitig mit über 10 Knoten dahin. Jetzt ist es wieder ruhiger und wir fahren mit 6 Knoten in die Nacht hinein. 🙂

Tag 14 auf See – Wind oder nicht Wind?

Position: Mitten im Atlantik – 14°56.54’N 042°47.54’W

Nach einer für unsere Verhältnisse stürmischen Nacht, in der wir unsere Haifischblessuren halbwegs auskurieren konnten und ganz nebenbei 3 Yachten überholten, begrüßte uns mit der aufgehenden Sonne eine alte Bekannte: Die Flaute!

Wolken

Den Tag über wechselte der Wind nicht nur ständig seine „Stärke“ (sehr schwach – mäßig) sondern auch andauernd die Richtung.

Nichtsdestotrotz behielten wir die Nerven und passten die Segelstellung den jeweiligen Bedingungen an. Die paar Gramm, die wir dabei verloren, werden wir uns jetzt wieder einverleiben, bei einem ausgiebigen Abendessen im Sonnenuntergang bei Kerzenschein, mit Meeresrauschen im Hintergrund.