Tag 15 auf See – Von Squall zu Squall
Position: Mitten im Atlantik – 14°41.12’N 044°47.0’W
Gestern Nacht war wohl der absolute Tiefpunkt erreicht: 8 Stunden kein Wind, kein Diesel zum Motoren, dafür aber riesengroße Wellen, die unsere Sonja ordentlich durchschaukelten. Schlaf haben wir nicht viel abbekommen – Michi ist zweimal aus dem Bett geworfen worden, der Lärm der flatternden Segel und der sich bewegenden Inneneinrichtung ließ Stefan O. und Andreas kein Auge zudrücken. Nur Stefan K. schlief wieder einmal so tief wie ein Bär.
Am frühen Vormittag kam dann endlich der ersehnte Wind. Zunächst wehte er aus unterschiedlichsten Richtungen, jeweils von lokalen Gewittern, den Squalls verursacht.
Ab Mittag war er dann endlich da, der konstante, 15 knoten schnelle Passatwind, von dem wir schon seit unserer Abreise träumten. Da ist dann auch gleich mehr los am Horizont. Oft sieht man mehrere Tage lang nichts und niemanden, dann tauchen plötzlich gleich mehrere Segelschiffe im Radius von ca. 6 Seemeilen auf – das entspricht einer Fläche von ca 180km². Und das obwohl wir schon seit über zwei Wochen unterwegs sind – mitten am Atlantik. Die Schifferl begleiten einen meist einen halben Tag lang, dann verschwinden sie wieder irgendwo hinter dem Horizont. Bedenklich ist, dass obwohl wir alle das gleiche Ziel haben, jeder in eine andere Richtung segelt.
Anfangs nahmen wir dieses Phänomen zum Anlass unseren Kurs zu überdenken bzw. neu zu berechnen – das tun wir jedoch nicht mehr. Die Richtung stimmt, der Wind mittlerweile auch – wenn es so weiter geht sind wir am Sonntag in St. Lucia.
Drückt uns die Daumen!
Das Logbuchupdate wurde gerade durch einen Squall unterbrochen. Wir fuhren kurzzeitig mit über 10 Knoten dahin. Jetzt ist es wieder ruhiger und wir fahren mit 6 Knoten in die Nacht hinein. 🙂
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