Atlantic Rally for Cruisers 2004

Tag 19 auf See – noch 24 Stunden bis St. Lucia

Position: östlich von St. Lucia – 14°35.48’N 056°39.0’W

Bei weiterhin schönem Wind und hoher Atlantikwelle verbringen wir unseren vorletzten Tag auf See: herumschauen, Spaghetti essen, Tee trinken, Sonne liegen, schlafen, Musik hören, lesen, Sport, warten, …

Wellenreiten

Unsere Wassertanks sind leer, unser Dieseltank fast auch, Trinkwasser und Essen haben wir noch für 2 Wochen, der Champagner reicht noch bis zum Zieleinlauf.

Zur Sicherheit haben wir zu Mittag unseren Breitengrad nochmals mit dem (Papier-)Sextanten überprüft.

Sextant

Wenn der Wind anhält, kommen wir morgen am späten Nachmittag in der Rodney Bay auf St. Lucia an.

Die ersten geplanten Aktionen auf St. Lucia sind:
den letzten Champagner köpfen, gehen üben, nach Hause telefonieren, ausgiebig mit Süßwasser duschen, ein kühles Bier, Steakessen mit frischem Salat, Besuch der „Friday Night Street Party“, Durchschlafen ohne Gewackel, …

Welle

Tag 18 auf See – es geht was weiter

Position: 2 Tage östlich von St. Lucia – 14°08.24’N 053°25.0’W

Wir hatten eine sehr sportliche Nacht. Diese bescherte uns unser neues Rekord-ETMAL von 180 Meilen. (Nur mehr 440 Meilen!)

Ja! Es geht wirklich was weiter. Schon drei Tage hindurch fahren wir Tagesetappen von 160 bis 180 Seemeilen. Der Wind soll uns die nächsten Tage nicht nur erhalten bleiben, nein, er soll sogar noch etwas stärker werden.

Somit könnten wir schon am Freitag in St. Lucia ankommen. Auch wenn bei dieser Reise der Weg das Ziel war, ist es doch schön, wenn man dem Ziel näher kommt. Vor allem, wenn man diesem mit über 8 Knoten entgegensegelt.

Was hat sich sonst getan? Ein paar kleinere Reparaturen wurden erledigt – auf einem Boot gibt es immer was zu machen.

Schotreparatur

Mehrere Squalls mit Windspitzen von bis zu 40 Knoten haben keine Langeweile aufkommen lassen.

Gewitter

Und wir haben uns endlich gewaschen! Dazu haben wir uns bei 8 Knoten im Meer nachziehen lassen.

Waschen

Nach einem guten Abendessen sind wir jetzt bereit für unsere hoffentlich vorletzte Nachtwache.

Ganz viele Grüße
Eure 4

Welle

Tag 17 auf See – Besuch von Oben

Position: Mitten im Atlantik – 14°24.18’N 050°24.0’W

Heute hatten wir während einer kurzen sonnigen Phase unangemeldeten aber äußerst charmanten Besuch: Als am Vormittag kurz niemand im Cockpit saß, landete ein kleiner weißer Vogel dort, offenbar um sich etwas auszuruhen.

Vogel

Die vier Gestalten, die plötzlich herbeieilten, ihn fotografierten und zu füttern versuchten, wurden einfach ignoriert und die Willkommensgeschenke abgelehnt. Nach einer kurzen Inspektion – es passte wohl alles – verschwand er wieder. Nachdem sich kein Ornithologe unter uns befindet, können wir leider nicht sagen, um was für einen Vogel es sich bei unserem Besucher handelte.

Ansonsten fahren wir seit der letzten Nacht von Gewittersturm zu Gewittersturm.

Squall

Das bedeutet: Segel runter, Segel rauf, Segel runter, Segel rauf etc. und somit kaum Ruhe.Kurz gesagt, es geht sportlich zu auf der Sonja. Einige von uns bekommen auch schon langsam Unterarme wie Popeye.

Popeye

Die Ruhe und die Völlerei der letzten Wochen machen sich insofern bezahlt, als wir uns genügend Kraftreserven und eine dicke Isolierschicht angegessen haben. Obwohl eigentlich recht warm, wird es im Sturm bei Hagel und Regen nämlich ordentlich frisch.

Mit Riesenschritten nähern wir uns St. Lucia – laut Bordcomputer trennen uns nurmehr 545 Seemeilen von unserem Ziel. Sollte der Wind halten, so bestehen gute Chancen, daß wir in der Nacht von Freitag auf Samstag in Rodney Bay über die Ziellinie laufen.

Welle

Viele Grüße von pudelnassen 4 in einem Boot.