São Paulo – 2. Tag

Morgenstund hat Gold im Mund.

Wir möchten heute in den Parque Ibirapuera laufen gehen. Eigentlich sollten wir heute abreisen und an die Costa Verde fahren. Nachdem uns São Paulo gestern Nacht so gut gefallen hat, werden wir spontan noch einen Tag anhängen und verlängern an der Rezeption um eine weitere Nacht. Für die gesamte nächste Woche haben wir ohnehin noch keine Unterkunft gebucht und somit ist das kein Problem. Der Park ist 2 Kilometer von unserem Hotel entfernt. Wir werden vom Hotel direkt loslaufen. Also heißt es rein in die Laufschuhe und los geht’s.

Der Park ist wunderschön und erinnert an den Central Park in New York. Ein buntes Treiben herrscht hier. Wir entdecken einen Fitnessparcours mit Geräten und probieren diese gleich aus.

Beim Laufen machen wir immer wieder Fotostopps.

Wir entdecken dabei einen weiteren Fitnessparcours mit noch mehr Geräten. Hier sind ein paar Pensionisten am Werk, allesamt in Topform. Sie animieren uns mitzumachen.

Die Brasilianer sind ein derartig freundliches und hilfsbereites Volk, selbst wenn sie nur selten Englisch sprechen, versuchen sie sich mit Händen und Füßen zu verständigen. Wir laufen noch den letzten Teil vom Park ab und bewegen uns dann Richtung Hotel zurück.

Auf der Avenida Paulista finden wir ein sehr einfaches Lokal. Wir sind inzwischen 8 Kilometer gelaufen und schon recht hungrig. Genau der richtige Zeitpunkt für ein Frühstück. Wir kaufen Empanadas und frische Obstsäfte und beobachten das bunte Treiben auf der Straße.

Danach im Hotel machen wir uns ausgehfertig und fahren mit der Metro ins Stadtzentrum zum Sightseeing. Wir schlendern durch unterschiedliche Zonen der Stadt.

Quer durch die Stadt hört man immer wieder auf großartige Straßenmusiker die zum Verweilen einladen.

Am späteren Nachmittag treffen wir wieder auf einen Straßenmusiker. Großartiger Gesang begleitet von Gitarrenklängen ziehen die Menschen an.

Auch wir können uns nicht mehr entreissen und nehmen in einem Lokal in der Nähe Platz.

Am Abend fahren wir mit der Metro in ein Wohnviertel in dem viele kleine Villen stehen, weil wir ein dort ansässige Kunstgalerie aufsuchen möchten. Wir finden viele schöne Exemplare, aber für uns zu Hause war leider kein passendes dabei.

In einer Straßenküche entdecken wir uns bisher noch unbekannte Teigtaschen, die wir natürlich gleich probieren müssen. Dazu wird für uns Zuckerrohrsaft frisch gepresst.

Zurück im Hotel ruhen wir uns ein paar Minuten aus und dann geht es ins Calle 54. Wir bekommen hervorragende argentinische Steaks serviert. Auch hier ist das Serviceteam perfekt.

Unser Aufenthalt in São Paulo geht dem Ende zu. Wir blicken auf zwei schöne Tage in einer tollen sauberen Stadt mit freundlichen Menschen zurück.

São Paulo

Heute geht es zurück nach São Paulo. Wir nehmen den vollgesteckten Linienbus zum Flughafen.

In São Paulo gelandet, nehmen wir unser Mietauto entgegen. Autofahren in dieser Stadt zählt angeblich als letztes Abenteuer der Welt. Das wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Wir fahren mit dem Auto zum Hotel, bringen schnell unsere Sachen aufs Zimmer und düsen gleich weiter ins Stadtzentrum. Hier gibt es jede Menge bewachte Tiefgaragen. Das Auto abgestellt, schlendern wir zum MASP – Museu de Arte de São Paulo, um die aktuelle Ausstellung zu besuchen.

Danach geht es entlang der Avenida Paulista.

Das ist hier die Einkaufsstraße schlechthin (vergleichbar mit der 5th Avenue in NYC) und wir finden auch ein paar Kleinigkeiten. Als es dann dunkel ist, schlendern wir zurück zum Museum, weil es heute am Platz davor Live Musik gibt.

Unmengen an Menschen haben sich inzwischen eingefunden und tanzen zu den Merengueklängen. Wie gut, dass wir diese Schritte schon mal im Tanzkurs gelernt haben. Schon sind wir infiziert und genießen die Stimmung.

Es ist inzwischen 21 Uhr und wir möchten noch zu einem Italiener von dem wir gelesen haben. Wir stellen das Auto diesmal auf der Straße ab. Das Restaurant befindet sich im 42. Stock. Nachdem wir keinen Tisch reserviert haben, werden wir kurz zur Bar gebeten. Die Aussicht von hier ist unfassbar schön und die Stadt ist noch viel größer als wir gedacht haben.

Man kann selbst von hier oben kein Ende der Stadt sehen, ein Häusermeer bis an den Horizont. Wir werden ins Restaurant gebeten.

Es spielt eine Band im Stil von Sergio Mendes. Wir sind wahrhaftig verzaubert von dem Ambiente. Sãi Paulo erinnert uns sehr an New York, einfach eine coole Stadt. Wir genießen das wunderbare Essen und das tolle Service. Die Kellner machen immer wieder Fotos von uns.

Als ein Tisch direkt am Fenster frei wird, bietet uns der Kellner diesen an. Unglaublich, zumal wir uns vorhin noch gefragt haben wie lange im Vorhinein man wohl einen Fensterplatz reservieren muss. Jetzt haben wir einen noch besseren Blick auf die phänomenale Stadt.

Um 1 Uhr Früh machen wir uns auf den Weg zum Auto. Als wir unweit vom Auto entfernt sind, erblickt uns eine sehr dubiose Person und steuert plötzlich auf uns zu. Er gibt Stefan die Hand und gestikuliert mit der zweiten Hand. Stefan drückt ihn von sich weg. Das war offensichtlich zu viel Gegenwehr und er wendet sich von uns ab und steuert auf ein Auto zu. Als wir vor unserem Auto stehen, steuert er wieder auf Stefan zu. Diesmal reichte eine Handbewegung, dass er nicht zu nahe kam.

Aber das gibt es in jeder anderen Stadt auch. Ausserdem liegt das Restaurant nicht allzu weit weg vom Armenviertel – “Crackolândia”. Wir werden weiterhin wachsam sein, uns aber dennoch weiterhin frei bewegen. Jetzt geht zurück ins Hotel.

Silêncio estou dormindo