São Paulo

Heute geht es zurück nach São Paulo. Wir nehmen den vollgesteckten Linienbus zum Flughafen.

In São Paulo gelandet, nehmen wir unser Mietauto entgegen. Autofahren in dieser Stadt zählt angeblich als letztes Abenteuer der Welt. Das wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Wir fahren mit dem Auto zum Hotel, bringen schnell unsere Sachen aufs Zimmer und düsen gleich weiter ins Stadtzentrum. Hier gibt es jede Menge bewachte Tiefgaragen. Das Auto abgestellt, schlendern wir zum MASP – Museu de Arte de São Paulo, um die aktuelle Ausstellung zu besuchen.

Danach geht es entlang der Avenida Paulista.

Das ist hier die Einkaufsstraße schlechthin (vergleichbar mit der 5th Avenue in NYC) und wir finden auch ein paar Kleinigkeiten. Als es dann dunkel ist, schlendern wir zurück zum Museum, weil es heute am Platz davor Live Musik gibt.

Unmengen an Menschen haben sich inzwischen eingefunden und tanzen zu den Merengueklängen. Wie gut, dass wir diese Schritte schon mal im Tanzkurs gelernt haben. Schon sind wir infiziert und genießen die Stimmung.

Es ist inzwischen 21 Uhr und wir möchten noch zu einem Italiener von dem wir gelesen haben. Wir stellen das Auto diesmal auf der Straße ab. Das Restaurant befindet sich im 42. Stock. Nachdem wir keinen Tisch reserviert haben, werden wir kurz zur Bar gebeten. Die Aussicht von hier ist unfassbar schön und die Stadt ist noch viel größer als wir gedacht haben.

Man kann selbst von hier oben kein Ende der Stadt sehen, ein Häusermeer bis an den Horizont. Wir werden ins Restaurant gebeten.

Es spielt eine Band im Stil von Sergio Mendes. Wir sind wahrhaftig verzaubert von dem Ambiente. Sãi Paulo erinnert uns sehr an New York, einfach eine coole Stadt. Wir genießen das wunderbare Essen und das tolle Service. Die Kellner machen immer wieder Fotos von uns.

Als ein Tisch direkt am Fenster frei wird, bietet uns der Kellner diesen an. Unglaublich, zumal wir uns vorhin noch gefragt haben wie lange im Vorhinein man wohl einen Fensterplatz reservieren muss. Jetzt haben wir einen noch besseren Blick auf die phänomenale Stadt.

Um 1 Uhr Früh machen wir uns auf den Weg zum Auto. Als wir unweit vom Auto entfernt sind, erblickt uns eine sehr dubiose Person und steuert plötzlich auf uns zu. Er gibt Stefan die Hand und gestikuliert mit der zweiten Hand. Stefan drückt ihn von sich weg. Das war offensichtlich zu viel Gegenwehr und er wendet sich von uns ab und steuert auf ein Auto zu. Als wir vor unserem Auto stehen, steuert er wieder auf Stefan zu. Diesmal reichte eine Handbewegung, dass er nicht zu nahe kam.

Aber das gibt es in jeder anderen Stadt auch. Ausserdem liegt das Restaurant nicht allzu weit weg vom Armenviertel – “Crackolândia”. Wir werden weiterhin wachsam sein, uns aber dennoch weiterhin frei bewegen. Jetzt geht zurück ins Hotel.

Silêncio estou dormindo

Iguazú (Argentinien)

Heute konnten wir für unsere Verhältnisse endlich mal ausschlafen. Gleich nach dem Frühstück suchen wir die Busstation für den Bus, der uns nach Argentinien bringen soll. Bei den Stationen findet man hier keinerlei Hinweise, was die Suche etwas erschwert. Die Einheimischen sind aber sehr hilfsbereit und so dauert es nicht lange bis wir im richtigen Bus sitzen. An der Grenze verlassen wir den Bus und gehen zur Zollstation, um den Stempel für die Ausreise aus Brasilien zu holen.

Wir sind ganz offensichtlich nicht die Einzigen die Ausreisen, aber zu unserer Überraschung dauert es nicht allzu lange bis wir alle Stempel erhalten. Jetzt warten wir dafür umso länger auf den nächsten Bus. Es hat heute eine Affenhitze. Irgendwann trifft dann endlich der Bus ein und wir fahren weiter. Doch etwa 3 Minuten später müssen wir erneut aussteigen, weil wir an der argentinischen Grenze sind und dort zur Immigration müssen. Wir hoffen, dass der Bus auf uns wartet, was uns ziemlich naiv erscheint. Aber tatsächlich steht dieser noch da, als wir vom Zollgebäude rauskommen. Es geht weiter bis man uns irgendwann den Hinweis gibt auszusteigen. Da stehen wir nun wieder bei einer Bushaltestelle im Nirgendwo und bei gefühlten 35 Grad. Schon kommt ein Einheimischer auf uns zu und bietet uns für umgerechnet 12€ ein Taxi zum Nationalpark an. Fünfzehn Minuten später sind wir auch schon da.

Bei strahlendem Sonnenschein gehen wir den ersten Trail entlang durch den Dschungel. Es ist heute ein Tag der Fauna und Flora. Die argentinische Seite des Nationalparks ist noch viel schöner als die brasilianische von gestern.

Wir sehen einige Tiere und bekommen eine Vielzahl von Tiergeräuschen zu hören.

Jeder einzelne Wasserfall entlockt uns ein „Wow“, aber als wir am Ende des letzten Trails ankommen, hält unser Atem fast an. Es ist unbeschreiblich schön und löst eine Stimmung aus, die nicht in Worte zu fassen ist.

Zu Recht zählen die Wasserfälle von Iguazú zu dengrössten Wasserfällen der Welt mit 20 grösseren sowie 255 kleineren Wasserfällen sind sie als eines der Weltwunder der Natur bekannt.

Wir marschieren jetzt schon seit Stunden durch den Regenwald und spüren, dass uns die Hitze doch ein wenig schwächt. Wir gehen zurück und kaufen uns Empanadas und ein kühles Bier und ruhen uns im Schatten ein wenig aus.

Wir haben uns für die Mondscheintour angemeldet und starten um 20:30 Uhr. Der Zug führt uns weiter rein in den Regenwald. Ganz ohne Beleuchtung gehen wir den 1 Kilometer langen Garganta del Diablo Trail entlang zu jener Stelle, die uns am Nachmittag schon schwer beeindruckt hat. Es ist die letzte Vollmondnacht heute, wir haben wirklich Glück exakt zu dieser Zeit in Argentinien zu sein. Der Regenwald wirkt in der Nacht besonders aufregend und man kann noch mehr Tiergeräusche wahrnehmen als tagsüber. Der Vollmond sorgt für ausreichende Beleuchtung.

Wir freuen uns, nochmals unsere Lieblingsstelle in diesem Nationalpark erleben zu dürfen. Das Wasser schießt in unermesslichen Mengen die Schlucht hinunter.

Die aufsteigende Gischt lässt das Wasser auf uns rieseln, bis wir völlig durchnässt den Rückweg antreten. Kurz vor 22:30 Uhr laufen wir zum Eingang, um den letzten Linienbus Richtung Puerto Iguazú zu erreichen und schaffen diesen gerade noch. Von dort planen wir ein Taxi zurück nach Brasilien zu nehmen, da kein öffentlicher Bus mehr fährt. Wir steigen aber irrtümlich eine Station zu früh aus. Nachdem wir – wie immer – hungrig sind, klappern wir noch die kleinen Straßenlokale ab, bis wir eine kleine Kneipe finden und Empanadas bestellen.

Endlich satt, suchen wir uns ein Taxi und treten die 30minutige Heimfahrt an. Um 1 Uhr Früh sind wir wieder im Hotel in Brasilien und blicken auf einen wundervollen Tag zurück.

Iguaçu

Es ist 4.10 Uhr als der Wecker läutet. Wir müssen uns beeilen, um pünktlich den Shuttle Bus zum Flughafen zu erwischen.
Da das WLAN im Hotel gestern gestreikt hat, müssen wir heute noch einchecken. Es ist enorm viel los und als wir endlich eingecheckt sind, beginnt auch schon das Boarding. Im Laufschritt geht es wieder zum Security Check. Wir sehen das als Morgensport, wenngleich auch nicht freiwillig. Zum Glück hat sich auch das Boarding verzögert und so macht unser 15 minütige Verspätung nichts aus.

Wir landen in Iguazú. Der Flughafen ist entzückend klein und sehr übersichtlich. Wir sperren unser Gepäck draussen auf der Straße in Boxen, damit wir es nicht zu den Wasserfällen mitschleppen müssen. Wir nehmen den Linienbus Richtung Cataratas. Dort erwartet uns eine Menschenmenge an der Kassa, und es bewegt sich ewig nichts. Wir entdecken in der Ferne Ticketautomaten und können so die Wartezeit umgehen.
Ein Bus führt uns weiter rein in den Nationalpark. Wir steigen aus und gehen den Rest zu Fuss zu den Wasserfällen. Schon bald entdecken wir die ersten und sind sehr beeindruckt. Das Klima ist hier viel tropischer. Es hat am Vormittag zwar nur ca. 26 Grad aber die Luftfeuchtigkeit ist hier um einiges höher, was sich positiv auf die Vegetation auswirkt. Ein besonders saftiges Grün, wohin man auch schaut. In den Bäumen entdecken wir einen Tucan, auch zahlreiche Coaties laufen uns immer wieder über den Weg. Man hat uns im Bus schon gesagt, dass man die Coaties keinesfalls angreifen soll, da sie bissig sind.
Das Rauschen des Wassers wird immer lauter und nach ca. einer halben Stunde Fußmarsch sind wir mitten im Geschehen.

Wasserfall

Wasserfall

Wasserfall

Die Wasserfälle sind beeindruckend und die immer wieder kehrenden Regenbogen wirken fast schon kitschig.

Regenbogen

Manuela war damals schon von den Niagarafällen in Amerika beeindruckt, aber diese hier sind noch viel größer und imposanter.
Wir können uns kaum davon losreißen und versuchen die Kamera halbwegs trocken zu halten, um doch noch ein paar brauchbare Fotos zu machen.

Am Ende unserer Tour verlassen wir den Nationalpark, weil wir noch mit dem Helikopter einen Rundflug über die Wasserfälle machen möchten. Am Weg zum Helikopter entdecken wir auf der Straße ein uriges Straßenimbiss in dem Argentinier Empanadas verkaufen.

Straßenimbiss

Genau darauf haben wir jetzt Lust und beschließen, noch vor dem Rundflug eine Kleinigkeit zu essen. Es schmeckt köstlich. Die Verkäufer sind sehr herzliche Menschen und zeigen uns wie man Empanadas zubereitet und sie fragen uns, ob sie ein Foto von uns machen dürfen.

Straßenimbiss

Gestärkt gehen wir zum Helikopter Stützpunkt. Wir müssen lediglich unseren Namen und das Herkunftsland bekanntgeben und 15 Minuten später fliegen wir auch schon los. Es ist ein tolles Erlebnis, obwohl die Wasserfälle von oben weniger imposant wirken.

Helikopterflug

Der Rundflug war ein krönender Abschluss unserer Ausfluges. Am Weg zum Linienbus kehren wir nochmals auf Empanadas ein. Da alle Plätze belegt waren, stellt der Verkäufer drei Kunststoffhocker auf. Zwei zum Sitzen und der dritte war als Tisch für uns gedacht. Die unkomplizierte und spontane Art würden wir uns in Wien auch wünschen.
Mit dem Linienbus fahren wir wieder zurück. Am Flughafen springen wir schnell raus und laufen zum Kästchen in dem unser Trolley und die Reisetasche verwahrt waren. Die Kästchen waren zum Glück unweit von der Bushaltestelle und wir hoffen schnell genug zu sein, um wieder in den Bus einsteigen zu können. Also heißt es wieder mal laufen. Geschafft! Auf gehts ins Hotel nach Iguaçu.
Dort völlig überhitzt angekommen kaufen wir uns in einem Straßenimbiss noch Kokoswasser aus einer frischen, grünen Kokosnuss.

Pausengetränk

Dann genehmigen wir uns einen Powernap. Am Abend marschieren wir kreuz und quer durch Iguaçu und suchen erfolglos die angekündigte Lokalszene. Am Ende kehren wir in
Yuu‘s Asian Bar zum Essen ein. Kurz vor Mitternacht nehmen wir dann ein Taxi zurück ins Hotel.

Boa noite, Iguaçu