Good morning Saigon!
Es hat heute 36 Grad und Sightseeing steht am Programm.
Vom Hotel weg führt eine schmale Gasse direkt zu einem Markt. Im Inneren gibt es neben jede Menge Krimskrams auch Fleisch und Fisch.
Letzteres wirkt jedoch nicht vertrauenserweckend, krabbeln darauf schon jede Menge dicke Fliegen herum.
Im Aussenbereich werden Lebensmittel verschiedenster Art feilgeboten. Unterschiedlichste Essensgerüche vermischen sich mit Auspuffgasen. Wir stellen unsere nüchternen Mägen auf die Probe. Ein turbulentes Treiben herrscht hier überall auf den Straßen. Wir suchen jetzt mal Kaffee. Den gibt es eigentlich auf jeder Ecke, nur Espresso zu finden ist etwas langwieriger.
Der Vietnamesische Kaffee schmeckt meist recht gut, nur verwenden sie für die Zubereitung eigene Filter aus Aluminium. Er schmeckt dadurch zwar etwas besser als Filterkaffee, ist extrem stark, trifft aber dennoch nicht ganz unseren Geschmack.
Mit Espresso gestärkt starten wir unsere Sightseeingtour. Unser erstes Ziel ist der Bitexco Financial Tower.
Im 49. Stock gibt es ein Sky Deck von dem aus man einen Superblick über die Stadt hat. Gegen Eintritt kann man hier hochfahren. Nachdem sich dieses Deck aber nicht im Freien befindet, beschließen wir stattdessen lieber das Cafe im 52. Stock zu besuchen. Schon bei der Aufzugfahrt wird man hier wie ein Star hofiert. Man wird hinein begleitet, der Knopf wird gedrückt und sobald man abfährt, wird man per Walkietalkie oben angekündigt. Oben geht die Aufzugtüre auf und es steht schon Personal bereit und begrüßt uns sehr freundlich und geleitet uns zum Tisch.
Wir gönnen uns jetzt mal eine köstliche Mehlspeise mit frischer Kokosnuss und Fruchtsaft.
Die vietnamesischen Süßspeisen entsprechen nicht ganz unserem Geschmack und dementsprechend groß ist der Gusto auf etwas Gutes. Ein wunderbarer Blick wird uns hier geboten.
Gestärkt und von der Klimaanlage gut gekühlt, setzen wir uns Programm weiter fort. Kurz vorm Ausgang aus dem Tower entdecken wir einen sehr interessanten Samsung Flagship Store.
Er wirkt so stylish und innovativ wie die Apple Stores, an denen wir auch nie vorbei gehen können ohne hineinzugehen. Im Inneren zeigt sich modernste Technologie.
Es gibt auch ein paar Rides mit Virtuell Reality Brille auszuprobieren. Snowboardfahren oder Rollercoaster zum Beispiel. Man steht auf einem Board und sieht über die VR Brille ein spektakuläres Video ablaufen und man befindet sich mitten drinnen.
So probieren wir alles aus und marschieren mit flauem Magen weiter.
Es geht weiter zur Notre-Dame-Basilika, die ausschließlich aus von Frankreich importierten Materialien besteht. Im Moment wird sie restauriert.
Das nebenanliegende Hauptpostamt von Saigon ist wie viele andere Gebäude in der Stadt im französischen Kolonialstil gehalten.
Das Design stammt übrigens von Gustave Eiffel, der auch den Eiffelturm in Paris entworfen hat.
Das Rathaus von Saigon, oder Ho Chi Minh City, wie die Stadt seit 1976 eigentlich heißt, wurde 1902-1908 im französischen Kolonialstil für die damalige Stadt Saigon erbaut.
Als nächstes kommen wir bei der Oper in der berühmten Dong Khoi Straße vorbei. Ein wunderschönes, klein gehaltenes Gebäude.
Spontan kaufen wir zwei Karten für die Vorstellung heute Abend. Die Vorstellung nennt sich „The Dar“, es handelt sich hierbei um großartige Artisten aus einem Bergdorf. Nachdem eine kurze Führung durch die Oper vor der Vorstellung inkludiert ist, müssen wir schon bald den Heimweg antreten.
Noch eine kurze Erfrischung und einen Abstecher vorbei am Wiedervereinigungspalast, dann marschieren wir ins Quartier.
Eigentlich würden wir jetzt gerne die Beine hochlegen und verschnaufen, aber das geht sich vor der Oper nicht mehr aus.
In Schale geworfen versuchen wir ein Taxi zu bekommen und sind trotz dem Verkehr pünktlich bei der Oper. Hier werden wir sehr freundlich begrüßt und zu einem Erfrischungsgetränk eingeladen. Auch die Führung startet gleich. Ein kurzer Rundgang mit einer jungen Frau, die ihren Text in einer unglaublichen Lautstärke runterbrüllt und nach ca. 15 Minuten ist die Führung auch schon wieder zu Ende.
Schnell noch das Erfrischungsgetränk auf der Terrasse, dann sehen wir uns die ausgestellten Bilder vorm Bühnensaal noch an. Sehr ausdrucksvolle Gesichter sind hier zu sehen.
Jetzt können wir schon unsere Plätze einnehmen. Wir sitzen in der zweiten Reihe, da nahezu keine Karten mehr verfügbar waren, haben aber eine Supersicht auf die Bühne, die noch dazu nicht sonderbar hoch ist. Die Sitze sind lustig, weil man als große Person mit der Sitzflache nach hinten klappt und ein bisschen wie eingezwickt sitzt. Die Einheimischen sind kleiner, baumeln mit den Beinen und haben somit das gesamte Gewicht auf der Sitzfläche und können gut sitzen. Aber dafür hat man in den sonst gemütlichen, großen Sitzen sehr viel Platz. Die Musik geht an und die Akteure ziehen von draussen, am Publikum vorbei, ein. Sie tanzen und singen und fesseln von Beginn an unsere Aufmerksamkeit. Es ist unfassbar, was diese Gruppe von ca. 20 Personen auf der kleinen Bühne veranstaltet. Es ist Bewegungsakrobatik vom Feinsten. Mit riesigen Bambusrohren jonglieren sie, singen, tanzen und turnen dabei und begeistern das Publik. Ein Artist springt aus 6 Meter Höhe von der Logge auf die Bühne und sorgt dabei für ein raunen im Publikum.
Eigentlich kann man es kaum in Worte fassen, wir stellen daher den Link zum offiziellen Trailer zur Verfügung, damit ihr euch selbst einen Eindruck verschaffen könnt.
Em Ende der Show ziehen die Darsteller singend wieder an den Gästen vorbei, hinaus in den Eingangsbereich und dort nehmen sie Platz auf der Treppe und singen weiter, bis alle Gäste die Oper verlassen haben.
Wir sind jetzt schon hungrig und fahren gleich weiter in das Chill Sky Restaurant. Dort haben wir einen Tisch reserviert. Wir wollen heute wieder mal so richtig schön essen gehen und feiern, dass Stefan alles gut überstanden hat. Im Eingangsbereich des Towers werden wir schon freundlich empfangen und in den 27. Stock raufgeschickt. Beim Aussteigen sind wir sofort begeistert. Ein unglaublich cooles, stylisches Restaurant.
Wir freuen uns auf einen wunderbaren, romantischen Abend. Wir haben einen Tisch am Fenster mit perfekter Aussicht, genießen ein Glas Prosecco bevor wir die Seafood Variation als Vorspeise wählen. Muscheln, Lobster, Scampi und Austern, alles was unser Feinschmeckerherz begehrt.
Es schmeckt unglaublich gut. Als nächstes fällt unsere Wahl auf Lammkronen und ein Ribeye Steak, dazu ein sehr guter Penfolds Shiraz.
Nach einem ausgedehnten Abendessen gehen wir eine Etage tiefer zur Bar auf der Terrasse.
Unglaublich, was Saigon auch in Sachen Nachtleben zu bieten hat. Die Terrasse ist voll mit gut gelaunten, tanzenden Menschen. Partystimmung pur, genau nach so etwas ist uns heute.
Wir mischen uns unter die Leute, trinken einen Cocktail plaudern mit einem anderen Besucher. Sensationelle Aussicht und perfekte Stimmung, wir sind immer noch schwer beeindruckt und genießen den Abend in vollen Zügen.
Nächtens marschieren wir dann zu Fuß nach Hause.
Gute Nacht Saigon!