ARC 2004 – Atlantic Rally for Cruisers

Vor nunmehr 15 Jahren haben sich drei meiner besten Freunde und ich einen langersehnten Traum erfüllt und den Atlantik mit einer Segelyacht überquert. Wir denken immer noch gerne an dieses einzigartige und abenteuerliche Erlebnis zurück und möchten dies zum Anlass nehmen und unser Abenteuer nochmals in Form eines Blogs aufleben lassen.

ARC 2004

 

Mit der Teilnahme an der ARC (Atlantic Rally for Cruisers) 2004 erfüllt sich die Crew einen  langjährigen Traum – Die Überquerung des Atlantiks mit einer Segelyacht.

Die ARC 2004 beginnt nach einer Vorbereitungswoche am 21. November 2004 um 13 Uhr. Mit den Passatwinden geht es über 2700 Seemeilen von Las Palmas – Gran Canaria nach Rodney Bay – St. Lucia. Die Überfahrt wird ungefähr 20 Tage dauern.

Wenn du wissen willst, wo wir uns während der Regatta befinden, kannst du den Positionsbericht (Bootsname: Sonja) der ARC Webseite des World Cruising Club abfragen.

Außerdem werden wir laufend in unserem Logbuch berichten, vorausgesetzt die Internetverbindung klappt wie geplant. Die Verbindung erfolgt mit unserem Laptop über ein Iridium Satellitentelefon. Die Leitungsgeschwindigkeit ist sehr gering (2400 Baud, komprimiert 9600 Baud).

„Wer an der Küste bleibt, kann keine neuen Ozeane entdecken.“
Fernando de Magalhaes

 

 

Angkor Wat

Heute ist Tag 2 unserer Tempeltour. Nachdem wir gestern Abend nach der Tempelbesichtigung von der Hitze und dem wenigen Schlaf in den letzten Tagen total erledigt waren, haben wir unseren Plan geändert und die Sonnenaufgangstour für heute gestrichen. Ly hätte uns sonst schon um 5 Uhr Früh abgeholt. Wir wollten gestern Abend aber noch in Siem Reap weggehen, da ist der Sonnenaufgang zweitrangig, romantisch sind wir auch so :).

Wir frühstücken heute mal im Hotel, nachdem es hier so schön ist. Nach dem Frühstück checken wir gleich aus und um 10 Uhr steht auch schon Ly bereit. Es geht los. An einer Tankstelle hält er kurz, um einen Eisblock für seine Kühltasche zu kaufen und darin unser Wasser zu kühlen.

Das erste Ziel ist der „East Mebon“. Früher war hier mal rund um die Anlage ein Wassergraben, der inzwischen ausgetrocknet ist.

 

Wunderschöne Lichtspiele zeigen sich hier durch diverse Lucken in den Dachräumen.

Es geht weiter zum „Ta Som“, auch „little Lara Croft“ Tempel genannt.

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Dort lernen wir eine sehr nette Verkäuferin mit ihrem zweijährigen Sohn kennen.

Anschließend zum „Neak Pean“. Dort ist die Landschaft einem Sumpf. Baumstummel ragen aus den Tümpeln.

Es sind ein paar Männer im schlammigen Wasser und fangen mit den Händen Fische und schmeißen sie ans Ufer.

Freiwillig würden wir hier nicht ins Wasser gehen. Ein Stück weiter vorne sehen wir dann Rinder, die Gras fressen und in den Tümpeln entlang marschieren.

In der Luft sind Unmengen an „Dragons“. Es handelt sich hierbei um schmetterlingsartige Flugtiere.

Fliegen sie tief, kommt Regen, fliegne sie hoch, so wie hier, bleibt das Wetter schön. Wenn sie mittelhoch fliegen, sagen die Einheimischen, dass viele Touristen kommen, weil es da nicht gar so heiß ist.

Als wir am Ende des langen Stegs ankommen, sehen wir auch schon den Tempel, der in einem Teich steht.

Auch botanisch gibt es wieder einiges zu sehen – lange Äste verwickeln sich mit anderen Ästen und verwandeln sich so zu Schaukeln.

Als wir beim „Preah Khan“ Tempel ankommen, stürmen drei Mädchen auf uns zu und wollen uns Karten, Armreifen und Fächer verkaufen. Als sie sich nicht abwimmeln lassen, biete ich ihnen meinen Hut um 5 Dollar an. Sie schauen mich sehr verwundert an, beenden ihre Verkaufsgespräche und wir konnten uns über allgemeine Themen mit ihnen unterhalten. Der 10-jährigen schenke ich meinen Hut und sie ziehen wieder ab. Es sieht hier fast ein bisschen wie bei Jurassic Park aus. Manche Bäume wirken wie Dinosaurier.

 

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Jedesmal, wenn wir zu unserem Tuktuk zurück kommen, bemerken wir, dass unser Fahrer geschlafen hat. Diesmal schläft er so tief und merkt nicht, dass wir schon da sind. Diese Gelegenheit nützen wir für ein Foto. Ein lustiges Motiv, wie wir meinen.

Nach rund dreieinhalb Stunden sind wir mit der Tour fertig und lassen uns von Ly in ein Massagestudio bringen. Eine Stunde lang setzen zwei zart wirkende Damen ihre Hände, Füße, Knie und Ellbögen ein. Das ist genau richtig nach den Fußmärschen der letzten zwei Tage. Wie neu geboren fahren wir ins Hotel zurück, entspannen am Pool und essen unsere Mango, die wir am Markt gekauft haben.

Inzwischen ist es schon nach 17 Uhr. Wir essen noch einen frischen Mangosalat mit Garnelen und Curry im Hotelrestaurant. Um 18 Uhr treten wir unsere Heimreise an. Ly bringt uns mit dem Tuktuk zum Flughafen.

 

Noch ein letztes Mal versuchen wir so viele Bilder wie nur möglich von dieser Stadt aufzunehmen.

Bye bye Siem Reap, bye bye Cambodia.

Unsere Maschine geht planmäßig und wir landen eine Stunde später in Bangkok. Hier sind wir wieder mal im Laufschritt unterwegs, um unseren Anschlussflug nach Wien zu erwischen. Wir haben Glück und kommen überall gut voran.

Der Flug nach Wien ist komplett ausgebucht. Die Sitze erscheinen noch enger als sonst und diesmal ist der Platz neben uns leider besetzt. Das war beim Hinflug viel bequemer.

Um 5:40 Uhr landen wir nach 11 Stunden und 40 Minuten Flugzeit in Wien. Im Supermarkt am Flughafen kaufen wir schnell fürs Frühstück ein und fahren mit dem DriveNow nach Hause.

Dann beginnt auch schon unser erster Arbeitstag. Welcome back in the real life.

Aber der nächste Urlaub kommt bestimmt.

Fazit unseres Urlaubes:

Wir hatten eine wunderbare Zeit in Vietnam und Kambodscha. Mit kaum einer Vorstellung von diesen Ländern sind wir hierher gekommen und um sehr viele Eindrücke reicher wieder zurück gekommen. Wie immer haben wir uns auf sehr vieles eingelassen und wurden mit kulinarischen Genüssen, großartigen Sehenswürdigkeiten, einem tollen Nachtleben, sensationellen Straßenverkehr und so vielem mehr belohnt.

Schade ist, dass große Teile Vietnams schon sehr erschlossen sind bzw. in Rekordzeit Unmengen an riesigen Hotelkomplexen aus dem Boden gestampft werden. Das sind die Schattenseiten des Tourismus.

Im Nachhinein betrachtet, würden wir den Aufenthalt in Kambodscha etwas länger halten, weil es konträr zu Vietnam ist und wir gerne noch sehr viel mehr davon gesehen hätten.

Alles in allem war es für uns ein wunderbarer Urlaub und wir hatten viel Spaß.

Wir bedanken uns fürs Mitlesen und die Reisebegleitung aus der Ferne.

Manuela und Stefan

Welcome Angkor Wat

Um 5 Uhr werden wir geweckt. Zum Glück haben wir am Abend noch alles fertig gepackt und sind recht rasch fertig. Pünktlich um 6 Uhr steht das Taxi vor der Türe und führt uns zum Flughafen. Es dämmert bereits. In Vietnam wird es das gesamte Jahr aufgrund der Nähe zum Äquator um 6 Uhr Früh hell und um 18 Uhr dunkel.

Diese Stadt schläft scheinbar nie. Viele Einheimische sind schon mit ihren Mopeds unterwegs. Voll bepackt mit Waren, die sie den ganzen Tag über zum Verkauf anbieten werden. Es ist fast wie in einem Bienenstock, die Motoren surren und die Menschen bewegen sich kreuz und quer fort.

Es geht gut voran und wir sind 30 Minuten später am Flughafen. Wir haben mehrfach den Tipp bekommen, unbedingt zwei Stunden vor Abflug hier zu sein und das ist gut so. Die zwei Stunden brauchen wir tatsächlich und schon geht es hinein in die Maschine. Ein unspektakulärer, einstündiger Flug und wir landen in Siem Reap in Kambodscha.

Der Flughafen ist klein und wir gehen zu Fuß von der Maschine ins Flughafengebäude. Kaum betreten wir das Gebäude, werden wir derartig herzlich Willkommen geheißen, dass uns warm ums Herz wird. Der Flughafen ist äußerst schön, gepflegt und stylish. Wir beantragen unser Visa. Hierfür gibt es zwei Schalter, die den Antrag entgegennehmen. Wir bezahlen pro Person 35€ (= 30 USD) in bar haben. Ein interessanter Umrechnungskurs von Euro auf Dollar, aber nachdem man das Visum nur bar bezahlen kann, verwenden wir unsere Euros. Gleich ums Eck sitzen weitere 6 Beamte, die der Reihe nach unsere Anträge anschauen, stempeln und an den nächsten weitergeben. Vom sechsten Angestellten, wird das Visum dann an uns überreicht.

Draussen wartet schon der Tuktuk Fahrer vom Hotel auf uns.

Sein Name ist Ly, auch er begrüßt uns aufs Herzlichste und bietet uns an, mit uns die Angkor Wat Tour zu machen. Nachdem wir uns ohnehin einen Fahrer suchen wollten, werden wir uns schnell einig und er führt uns zum Hotel. Das Hotel ist wunderschön und das Personal sehr freundlich.

Während des Checkins bekommen wir ein wunderbares Lemongrass-Begrüßungsgetränk.

Jetzt noch schnell das Gepäck aufs Zimmer bringen.

10 Minuten später sitzen wir schon bei Ly im Tuktuk. Als erstes kaufen wir die Tickets für Angkor Wat. Nachdem es schon fast Mittag ist, haben wir entschieden, an beiden Tagen die Tempelanlagen zu besichtigen. Ly bringt uns noch schnell in ein Lokal am Angkor Wat Gelände.

Wir essen ein traditionelles kambodschanisches Amok Curry.

Gestärkt gehen wir zum ersten Tempel ‚Angkor Wat‘. Ein Besichtigung der Tempelanlage wird von vielen Reisenden als „once in a lifetime“-Erfahrung beschrieben.

Das monumentale Bauwerk ist schlichtweg beeindruckend. Besucher aus aller Welt und aus allen Altersgruppen sind hier vorzufinden.

Wir bewegen uns immer weiter ins Innere des Tempels vor, aber es scheint so, als würden wir nie ans Ende kommen. Es gibt so viele Verzweigungen und jedesmal, wenn man in den nächsten Bereich eintritt, bieten sich neue Verzweigungen an.

Die Tempelanlage ist riesig. Bei 38 Grad marschieren wir gute eineinhalb Stunden und trinken literweise Wasser.

Am Ende der Besichtigung erfrischen wir uns mit einer Kokosnuss.

Wir treffen Ly am Eingang und fahren weiter zum nächsten Tempel. „Bayon“ oder auch „Angkor Thom“ genannt, ist ebenfalls unglaublich groß.

 

Mit Wasserflaschen ausgerüstet bestaunen wir weitere eineinhalb Stunden die lächelnden Gesichter aus Stein.

Unfassbar, welch sagenhafte Werke damals errichtet wurden. Man kann sich heutzutage gar nicht vorstellen, unter welchen Bedingungen diese Bauwerke entstanden sind.

Als nächstes bringt uns Ly zum „Ta Keo“, der zum Glück etwas kleiner ist, als die beiden davor. Nach einer halben Stunde haben wir uns einen guten Überblicke verschafft.

Jetzt geht es weiter zum „Ta Prohm“ Tempel. Dieser wird oft auch als „Lara Croft“ Tempel bezeichnet, spielte er doch im gleichnamigen Film eine wesentlichen Rolle.

Hier bietet die Natur ein ganz besonderes Spektakel. Bäume in einer unvorstellbaren Größe, nehmen die Steinblöcke des Tempels in Beschlag.

Teilweise wachsen die Bäume in enormer Größe oben auf den Steinen. Die Wurzeln wirken wie riesige Anakondas, die ihre Beute festhalten.

Immer noch fasziniert, fahren wir weiter zum „Banteay Kdei“ Tempel. Er wirkt wie die kleinere Ausführung des Lara Croft Tempels.

Kurzfristig ändern wir unseren Plan und möchten heute noch den Sonnenuntergang in der Tempelanlage abwarten und bitten Ly uns noch zum nächsten zu führen. Völlig geschwächt von der Hitze und den stundenlangen Fußmärschen, klettern wir die steilen, unebenen Steinstufen des „Pre Roup Tempel“ empor und suchen uns oben ein Plätzchen.

Wir sind natürlich nicht die einzigen Touristen. Zu unserer Enttäuschung war der Sonnenuntergang nichts besonderes.

Wir klettern wieder hinunter und genießen den wohltuenden Fahrtwind beim Tuktuk fahren.

Dimension und Größe der Tempelanlage auf dem mehr als 200 km² großen Gebiet mit seinen über 1000 Gebäuden werden einem erst bewusst, wenn man vor Ort ist.

Es ist inzwischen 19 Uhr als wir im Hotel ankommen und freuen uns schon auf eine Dusche.

Endlich vom Sand aus der Tempelanlage befreit fahren wir mit einem Tuktuk in den Ort und genießen die Speisen aus der Khmer Küche.

Zuletzt machen wir noch einen Spaziergang durch das Ortszentrum und entdecken eine Bar, in der zwei Sängerinnen für Unterhaltung sorgen.

Wir nehmen noch ein Getränk und fahren dann wieder zurück ins Hotel.

Gute Nacht Siem Reap!