Weiterfahrt nach Medellín

Nach dem Frühstück verlassen wir Salento und fahren Richtung Medellín.

Unser Auto ist von der Wüste derartig schmutzig, dass wir einen Stopp bei einer Waschstraße in einem der nächsten Orte einplanen.

Auf Dienstleistung wird in Kolumbien viel Wert gelegt. Wir werden bei der Waschstrasse sehr nett empfangen und unser Auto wird sofort drangenommen.

Währenddessen kaufen wir frisch gepressten Fruchtsaft bei der dazugehörigen Cafeteria.

Zwei große Gläser um umgerechnet 60 Cent. Der Chef stellt sich zu uns und fragt uns, wie unsere Pläne für Kolumbien aussehen und was wir auf unserer Reise schon alles gesehen haben. Er erzählt, dass er als Kind ein paar Jahre in Paris gelebt hat.

Unser Auto wird mit viel Aufwand immer wieder händisch mit Tüchern shampooniert, abgespült und gewischt.

Der Vorgang dauert jetzt schon ganze 40 Minuten. Eigentlich wollten wir nur eine einfache Wäsche, doch Husch und Pfusch gibt es hier nicht.

Jetzt beginnt der händische Trockenvorgang. Es werden dabei auch die Reifen eingelassen, die Türrahmen innen poliert und selbst unsere leere Wasserflasche nimmt er aus dem Wagen und fragt, ob er sie entsorgen darf. Das ist die beste Autowäsche, die wir je hatten.

Selbst beim Bezahlen wurde uns kein Touristenpreis, wie oft üblich, verrechnet, sondern umgerechnet nur 2,5 Euro. Nach einer Stunde können wir unsere Fahrt fortsetzen.

Zu Mittag fahren wir wieder von der Autobahn ab, um in einem kleinen Ort zu essen. Wir finden eine Forellenzucht, der ein Restaurant angehört. Forellen stehen in Kolumbien häufig auf der Speisekarte, das war uns zuvor gar nicht bewusst.

Während unsere herrlich fangfrischen Forellen zubereitet werden, genießen wir die Stille und den Blick auf den idyllischen Fischteich.

Neugierig kommen Pferde bei uns vorbei. Wir lieben es, in so kleinen Orten eine Pause zu machen.

 

Es geht weiter, immerhin wollen wir heute noch unser Ziel erreichen.

Es hat inzwischen 38 Grad. Wir geraten immer wieder in einen Verkehrsstau. Doch kaum kommt ein Stau auf, kommen schon Verkäufer angefahren und versorgen die Autofahrer mit Getränken, Früchten und Knabbergebäck.

Wir lieben die Strassenschilder, die darüber informieren, welche Tiere hier angesiedelt sind. Auf unseren Reisen haben wir schon viele gesehen, aber ein Waschbär Schild hatten wir bislang noch nicht.

 

Eigentlich haben wir nur noch 75 km vor uns, doch dafür sieht unser Navi noch knapp zwei Stunden Fahrzeit vor.

So abenteuerlich die Straßen Kolumbiens oft sind, gibt es andererseits viele top ausgebaute Straßen und Tunnels.

Wir machen noch schnell einen Boxenstopp und gönnen uns ein Eis.

Endlich kommen wir in Medellín an. Es herrscht sehr viel Verkehr. Zwischen den Autokolonnen fahren unzählige Mopeds vorbei.

Aber selbst Spurwechseln funktioniert hier sehr gut. Einfach drauflosfahren, man wird dann schon vorgelassen. Es gibt hier kein Drängen und Schimpfen, es ist ein sehr angenehmes Miteinander und nur so kann es funktionieren. In Österreich würde man wüst beschimpft werden.

Wir haben unser AirBnb erreicht und checken gleich mal ein und bringen dann das Auto in eine naheliegende Tiefgarage. In den meisten Städten darf man nicht einfach parken. In den Garagen sitzt immer eine Person, die kassiert und Einlass und Auslass gewährt. Das schafft nicht nur Arbeitsplätze, sondern vermittelt auch ein gewisses Gefühl von Sicherheit. Ich mit meiner Garagen Phobie würde mir das auch für Wien wünschen.

Medellín liegt auf 1.495 Meter Seehöhe und war einst die gefährlichste Stadt der Welt und Brennpunkt der einstigen Drogenkriege, an denen der Drogenbaron Pablo Escobar maßgeblich beteiligt war.

Medellín ist die zweitgrößte Stadt Kolumbiens und hat rund 2,6 Millionen Einwohner.

Heute Abend wollen wir ein schönes und leichtes Essen. Stefan findet etwas entsprechendes. Der Chef gesellt sich kurz zu uns, um ein bisschen über uns zu erfahren.

Bei köstlichem Essen lassen wir den Abend ausklingen.

 

 

 

 

Buona Noche Medellín!

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