Salento und Valle del Cocora

Es ist heute angenehm warmes Frühsommerwetter. Genau richtig, um eine Wanderung zu machen. Wir werden heute das Valle del Cocora erkunden.

Aber zuerst gibt es Frühstück auf der Terrasse unseres Hotels.

Vom Hotel aus fahren wir nur 15 Minuten bis ins Valle del Cocora. Man nennt das Gebiet hier nicht umsonst Nebelwald. In der Früh zeigen sich noch leichte Nebelfelder, doch schon bald kommt die Sonne raus.

Saftiges Grün, wohin man auch schaut. Es gibt zwei Routen zur Auswahl. Wir entscheiden uns für die längere über 14 Kilometer.

Der erste Teil der Route ist ohne Probleme zu meistern.

Die Kombination aus den saftig grünen Hügeln, den Kuhweiden im Tal und im Hintergrund die riesigen Bergketten der Anden, machen das Valle del Cocora so besonders.

Eine Landschaft die einen staunen lässt. Hinzu kommen die unzähligen Quindio Wachspalmen, die sich im kompletten Tal ausgebreitet haben und bis zu 60 Meter hoch werden.

Sie sind der Nationalbaum Kolumbiens.

Es gibt allerdings eine traurige Entwicklung. Früher gab es über 300.000 dieser Wachspalmen hier im Tal. Doch über die Jahren haben Bauern die Palmen gerodet, um Weideland für ihr Vieh zu gewinnen. Inzwischen gibt es nur mehr ca. 3.600 Exemplare.

Das Gebiet liegt auf 1.800 – 2.400 Meter. Beim Anstieg merken wir, wie der Druck in den Ohren steigt und wir mehr ausser Atem geraten.

Nach zwei Stunden kommen wir bei einer kleinen Hütte vorbei und kaufen uns frischen Passionsfrucht Tee und eine kleine Nascherei. Dann gehts auch schon wieder weiter. Es fällt hier fast täglich Regen und wir möchten nach Möglichkeit den steilen Abstieg im Trockenen schaffen.

Auf der Route bekommt man viele bunte Blumen, saftige Wiesen und Schmetterlinge zu sehen.

Im Wald entdecken wir einige Schilder, die darüber informieren, welche Tiere hier leben.

Am ersten Schild sehen wir einen Puma und schon bald entdecken wir eines mit einen Bären.

Wir hoffen, dass die Wahrscheinlichkeit auf sie zu treffen äusserst gering ist.

Die Wege sind teilweise sehr herausfordernd, bei Regen möchten wir diese Strecke nicht gehen müssen.

Wir machen noch einen Abstecher zur Finca Acaime, bei der man Kolibris beobachten kann. Hierfür müssen wir noch einen Kilometer weit eine Anhöhe besteigen. Der Besuch hier stellt sich aber als Touristen Gag dar. Sie verlangen für kolumbianische Verhältnisse viel zu viel. Dafür bekommt man einen Kaffee oder Kakao, darf das WC benützen und die Kolibris bestaunen. Allerdings gibt es hier keine 10 Kolibris.

Egal, wir verzeichnen es als Touristenfalle und treten den Abstieg an.

Der Abstieg war sehr herausfordernd. Wir mussten über Felsen das Wasser überqueren, stellenweise klettern, um weiter zu kommen und ganz nebenbei isst hier kaum etwas beschildert und es ist nicht immer klar, wie der Weg weitergeht.

Auch die Brücken sorgen bei uns für Staunen. Man darf sie nur einzeln betreten, da sie in schlechtem Zustand sind. Hinzu kommen die wackeligen, teils lockeren oder teilweise kaputten Holzbretter.

Aber wir bringen all diese Brücken hinter uns und wir haben Glück und werden während der gesamten Wanderung von der Sonne begleitet.

Wir haben 14 Kilometer in hoher Lage geschafft. Jetzt sind wir total erschöpft und freuen uns auf die Dusche. Danach gehen wir im Ort auf einen Kaffe und Kuchen. Unser Körper braucht dringend Zucker, der unsere Lebensgeister wieder aktivieren soll.

Im Anschluss bewundern wir noch einmal die bunten Häuser.

Dann lassen wir uns auf einer Bank in einer belebten Hauptstrasse nieder und beobachten das Geschehen.

In einem alten Lokal am Hauptplatz essen wir zu Abend und spazieren dann zufrieden nach Hause.

Im Hotel gibt es plötzlich kein Wasser. Beim Aquädukt gibt es ein Gebrechen und seither hat die gesamte Stadt kein Wasser. Der Hausarbeiter bringt eine Regentonne in unsere Etage und jedes Zimmer bekommt einen kleinen Kübel und holt sich nach Bedarf das Wasser von draussen. Wie früher bei der Bassena.

Gute Nacht Salento

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