Letzter Tag der Tour

Der letzte Tag unserer Tour ist angebrochen.

Um 6 Uhr starten wir los. Unser Team wird sich heute splitten, da drei Personen die Tour nicht wie wir in 4 Tagen, sondern in 5 Tagen machen werden. Wenngleich die 4 Tage anstrengender sind, wir sind froh, heute wieder zurückzugehen. Inzwischen sind alle Sachen im Rucksack nass und riechen ekelig. Die Luftfeuchtigkeit ist so hoch, da ist jeglicher Trockenversuch wertlos.

Die ersten 40 Minuten gehen wir noch als gesamtes Team. Dann gibt es die große Verabschiedung. Auch Tatiana unser Guide wird die 5 tägige Tour gehen. Ferney unser Assitenzguide wird die Tour mit uns zu Ende gehen.

Heute schwächeln die meisten. Extreme Steigungen, Hitze und dann kommt auch noch die Sonne raus.

Wenn man mal nicht weiß, wie der Weg weitergeht, muss man nur am Boden nach Schweißtropfen Ausschau halten, das ist der sicherste Richtungsweiser.

Am Vormittag machen wir eine kurze Pause in unserem ersten Champ. Es gibt Limonade und ein Stück Kuchen.

Lety aus unserem Team kann nicht mehr weitergehen. Sie ist zu sehr erschöpft. Die Einheimischen fahren hier mit Mopeds die extremen Wege rauf und runter. Ferney kümmert sich darum, jemanden aus der Gegend zu finden, der Lety zum Beginn der Route zurück bringt.

So sind wir nur noch zu acht.

Ferney sagt uns, dass wir nur noch 40 Minuten extremen Anstieg vor uns haben, danach kommt Columbian Flat und dann geht es zwei Stunden bergab.

Also gehen wir es an, das schaffen wir jetzt auch noch.

Wir haben einige Mula‘s vor uns. Die kacken und piseln die Strecke derartig voll und sorgen damit für eine zusätzliche Hürde.

Ganze Lacken und Mulaäpfel behindern den Weg und man muss versuchen, über Steine an diesen vorbei zu kommen ohne auszurutschen.

Einen kleineren Fluss gilt es auch noch zu überqueren. Wir haben aber Glück, da es die letzten Tage kaum geregnet hat, konnten wir bisher alle Flüsse über größere Steine queren. Bei Regen muss man hier sonst jedes Mal die Schuhe ausziehen und durch den Fluss stapfen.

Wir kommen wieder an Dörfern der Indigos vorbei.

Die meisten Kinder der Indigos haben einen furchtbar traurigen Blick. Aber auch die Männer und Frauen schauen sehr ernst und erwidern nur selten den Gruß. Aber verständlich, wenn ich keine Schuhe anziehen dürfte und barfuß durch den Dschungel laufen müsste, wäre ich auch angefressen.

Eine letzte Trinkpause, um die letzte Stunde auch noch zu schaffen. Jetzt fängt es noch zu regnen an. Aber nachdem wir ohnehin schon triefend nass vom Schwitzen sind, fühlt sich der warme Regen sehr angenehm an.

Die Natur ist schon sehr beeindruckend. Die vielen unterschiedlichen Pflanzen und Bäume. Wir sehen noch eine Guanãbana Frucht am Baum hängen.

Wir kommen am Ziel an. Was für ein tolles Gefühl.

Wir spüren jede Faser unseres Körpers, die Muskeln sind angespannt, aber wir sind unglaublich glücklich und stolz, diese Tour geschafft zu haben.

Zum Abschluss gibt es noch Fisch für uns.

Danach werden die anderen zurück nach Santa Marta in die Agentur gebracht.

Unser Gepäck wurde von der Agentur hierher gebracht und wir werden direkt zum Bohemian Beach geführt.

Bohemian Beach liegt nahe dem Tayrona Nationalpark. Der hat aber derzeit geschlossen, damit sich die Natur erholen kann. Bohemian Beach hat nur kleine Unterkünfte und einige Hostels. Der Strand ist naturbelassen und es gibt nur wenige Liegebetten. Das macht es sehr angenehm und ist ein guter Ort, um nichts zu tun.

Wir schmeißen unsere Sachen ins Zimmer und gehen gleich mal zum Meer. Es herrscht starker Wellengang und es beginnt wieder zu regnen.

Nach einer gründlichen Dusche, leider wieder nur mit kaltem Wasser, gehen wir in die Bar nebenan und genehmigen uns einen Caipirinha.

Wir haben nicht vor, uns heute noch viel zu bewegen. Und so machen wir es auch. Wir bleiben bis zum Abendessen in der Bar.

In einer Regenpause gehen wir am Strand zurück in unsere Unterkunft.

Schon vor 21 Uhr fallen wir ins Bett. Wir waren noch nie so erschöpft.

Buenos noches Bohemian Beach