Boot im Meer

Anderer Strand

Nach dem ausgedehnten Frühstück gehen wir noch kurz auf unseren Strand. Es ist wieder richtig warm, herrlich. Es fängt allerdings bald schon zu regnen an, wobei das nicht stört, weil der Regen warm ist. So liegen wir unter den Sonnenschirmen aus Palmenblättern und genießen die besondere Regenstimmung.

Zu Mittag packen wir unsere Sachen und gehen in den Ort um mit dem Taxi zu dem Strand Nungwi im Norden der Insel zu fahren. Diesen Strand haben uns die beiden Künstler empfohlen. Es soll dort die schönsten Sonnenuntergänge geben. Wir sind verwundert, dass auch hier auf den Straßen immer wieder mal Plastikflaschen und Müll herumliegen. Das Festland kam uns da wesentlich sauberer vor.

Es kommt uns ein Auto entgegen und hält bei uns an. Am Steuer sitzt ein Einheimischer, der uns am Vortag, als wir nach dem richtigen Daladala gesucht haben, geholfen hat. Er möchte uns zum Strand führen und macht einen fairen Preis. Mit ihm fährt seine Schwester und ihr 2 Monate alter Sohn, die wir vorher noch nach Hause führen. Das Baby ist entzückend und Mohameds Schwester sehr freundlich.

Wir kommen am Strand an und naja, was soll ich sagen. Der Strand ist sehr schön, aber es sind so viele Menschen hier. Das ist definitiv ein Touristen-Hotspot. Ich mag ja Menschen, aber ein Liegestuhl neben dem anderen, das ist definitiv nichts für mich. Der Vorteil dieses Strandes ist, dass tagsüber keine Ebbe ist und man somit schwimmen kann. Wir sind sehr froh, dass wir hier kein Hotel gebucht haben, mich erinnert das ein bisschen an Cluburlaub.

Wir schwimmen erst mal und gehen dann den langen Strand entlang bis ans andere Ende. Dort gibt es vereinzelt kleine Lokale, und auch keine großen Hotels mehr. Auf diesem Abschnitt sind zum Glück auch weniger Touristen und mehr Einheimische, dafür gibt es aber keine Schirme.

Die Sonne knallt heute so richtig runter und wir flüchten immer wieder ins Wasser oder in die diversen kleinen Lokale. Unter den Palmen lässt es sich gut aushalten.

Der Nachmittag vergeht dann recht schnell und wir wollen noch den traumhaften Sonnenuntergang abwarten. Am Weg zurück sehen wir, wie zwei Fischer mit einem fetten Fang zurück kommen und die Fische im Boot ausnehmen. Da müssen wir uns natürlich aus der Nähe anschauen und wechseln ein paar Worte mit dem Fischer.

Wieder am anderen Ende des Strandes angelangt, kaufen wir uns einen Sundowner und begeben uns in Position. Doch aus dem Sonnenuntergang wird nichts. Nicht einmal ein rosa Fleck ist am Himmel zu sehen.

Wir fahren zurück ins Hotel, um uns ausgehtauglich zu machen. Mohamed erzählt uns, dass es in unserem Ort den ganzen Nachmittag über geregnet hat. Insofern hatte es einen Sinn, dass wir die letzten Stunden im Norden verbracht haben.

Unser letztes Abendessen wollen wir in einem kleinen urigen Lokal am Strand genießen. Wir sind hier kürzlich vorbei spaziert und haben Tische am Strand gesehen.

Heute stehen allerdings keine Tische am Strand, aber wir sehen einen freien Tisch drinnen. Wir mögen diese kleinen Lokale hier. Sie bestehen aus einem Holzgerüst, die Wände bestehen aus Matten, die aus Palmenblättern gefädelt werden. Nach oben hin sind sie offen und nur im Giebel durch ein Dach aus Palmenblättern bedeckt. So sitzt man trotzdem im Freien, ist aber von Regen und Sonne geschützt. Einen richtigen Eingang gibt es nicht, man muss über mit Sand gefüllte Säcke und dann über eine kleine Mauer steigen. Aber das kennen wir schon von dem Lokal nebenan.

Es ist sehr angenehm hier zu sitzen und wir genießen die Meeresbrise. Bei mir besteht allerdings Absturzgefahr, weil der Sessel durch den schiefen Sandboden umkippt, sobald man sich anlehnt. Ich habe es bei einem Versuch gelassen, zumal sich die Seitenlehne auch aufgelöst hat.

Der Kellner ignoriert uns erstmal, erst als ich nach geraumer Zeit um die Speisekarte bitte, bekommen wir auch eine. Der gesamte Bestellvorgang war sehr amüsant. „No salati, no rice, no wine“. Reis dauert zu lange, wir sollen Pommes essen, Salat ist aus und Wein kann er nur von einem anderen Lokal holen. Aber wie süß er „Salati“ ausspricht, da kann man ihm einfach nicht böse sein. Wir bitten ihn den Wein zu holen. Es dauert auch nicht lange und er kommt zurück mit der Info, dass es keinen Weißwein gibt. Gut, dann nehmen wir eben den Rotwein, passt zwar nicht so gut zum Essen, aber besser als Wasser. Wenige Minuten später bringt er die Weinflasche, aber ohne diese zu entkorken. Wir rufen ihn zurück und bitten ihn, die Flasche zu öffnen. Sein Blick sollte wohl sagen, ob wir das denn nicht selbst können und er entfernt die Metallfolie und stellt uns die Flasche wieder hin. Stefan erklärt ihm, dass er doch bitte auch den Korken ziehen soll. Die Gäste am Tisch daneben waren schon sehr amüsiert über sein Verhalten. Aus der Küche kann man hören, wie er sich mit dem Koch beratschlägt und wie sie in den Laden herumscheppern. Er hat es geschafft und bringt die Flasche vollständig geöffnet. Inzwischen war der kalte Rotwein auch halbwegs gut temperiert.

Das Essen war köstlich, butterweiche Calamari und exzellente Scampi und obwohl wir sonst nie Pommes essen, finden wir die selbstgemachten hier sehr gut.

Es war ein sehr schöner letzter Abend. Wir spazieren am Strand entlang nach Hause.

Lala salama Matemwe!

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