Anreise Varanasi
Namaste Jodhpur.
Nach dem Frühstück fahren wir mit dem Tuk Tuk zum Flughafen. Der Flughafen in Jodhpur ist schnuckelig klein und sauber. Wir hatten noch jede Menge Zeit bis zum Abflug nach Dehli. Aber unserer bisherigen Erfahrung nach, muss man in Indien immer einen großzügigen Sicherheitspolster einrechnen.
Wir warteten auf das Boarding, aber es tat sich nichts. Zwischendurch fragten wir einen Flughafenangestellten, ob wir überhaupt richtig sind. Er vertröstete uns mit knappen Worten und bat uns wieder hinzusetzen. Eines haben wir in Indien sicher gelernt: Geduld haben.
Irgendwann wurde ein – oder besser gesagt der einzige – Schalter für das Boarding geöffnet. Nur war dort auf einem Schild eine ganz andere Flugnummer zu lesen. Auch auf der digitalen Tafel war für unseren Flug nach wie vor „On Time“ zu lesen. Auch bei den Durchsagen war nicht unsere Flugnummer rauszuhören. Also hieß es weiter warten. Es kam uns dann doch eigenartig vor, zumal unsere Maschine in Kürze abheben sollte. Wir gingen zum Boarding und fragten, ob es denn auch unseren Flug betrifft. Die Hostess winkte uns hastig durch und schon waren wir im Flugzeug. Wir überlegten, wie viele Passagiere hier Tag für Tag ihre Flüge auf Grund von fehlenden beziehungsweise falschen Angaben verpassen.
Nach 2:40 Stunden landeten wir in Dehli und hatten nun fast 4 Stunden Zeit bis zum Anschlussflug nach Varanasi. Ein schöner Flughafen und sehr sauber, sind wir wirklich noch in Indien?
Wir marschierten gemütlich in die Plaza Premium Lounge und versorgten uns mit Essen und Masala Chai.
Für 18:35 Uhr war unser Boarding geplant. Rechtzeitig verließen wir die Lounge. Ein sechster Sinn sagte uns, unser Gate nochmals zu überprüfen. Tatsächlich wurde es geändert. Musste ja so sein, schließlich gab es heute noch keinen Zwischenfall. Beim Gate angekommen, war bereits der Aufruf für unseren Flug zu hören und wir wurden per Handzeichen aufgefordert, rasch zu unserer Maschine zu laufen, da schon alle Passagiere zugestiegen waren. Ein Blick auf die Uhr bestätigte uns, dass wir sogar noch ein paar Minuten vor dem geplanten Boarding beim Gate waren. Seltsam, aber mit uns kann man es ja machen 😉. Wir verbrachten dann noch eine geschlagene Stunde im Flugzeug bis wir endlich Richtung Varanasi abhoben.
Wir haben uns in den letzten fast zwei Wochen an sehr vieles gewöhnt und scheuen auch nicht tagtäglich einige Hände zu schütteln. Nur an das Rotzen und Aufziehen, welches hauptsächlich von den Männern hier mit voller Hingabe gemacht wird, werden wir uns wohl nicht mehr gewöhnen. Selbst beim Essen hört man ständig jemanden rotzen. Und sie pflegen das allesamt in einer Lautstärke zu tun, die unsere österreichischen Ohren keinesfalls als angenehm empfinden. Sehr grauslich, dass wir das auch erwähnen, aber schließlich sollt ihr unsere Reise so authentisch wie möglich miterleben.
Nach 1:40 landen wir in Varanasi.
Wir rasen mit dem dümmsten Taxifahrer in irrem Tempo und permanentem, meist grundlosem Gehupe nach Varanasi.
Er lässt uns ca. 700 Meter vom Hotel aussteigen, weil es keine Zufahrt zum Hotel gibt. Wir ziehen unsere Trolleys durch unheimliche, dunkle, enge, extrem verdreckte, mit Kuhfladen verzierte und jede Menge Obdachlosen gesäumten Gassen, durch die manchmal noch Motorräder durchbrausten. Im Zick-Zack-Kurs kommen wir nach gut 10 Minuten endlich beim Hotel an. Nachdem wir unser Gepäck im Zimmer hatten, gingen wir noch runter zum Ganges. Vorbei an Stieren, Kühen, Hunden und Obdachlosen machten wir uns mal ein Bild von der Umgebung.
Soweit wir es bisher einschätzen, ist es die dreckigste Stadt, die wir in Indien gesehen haben. Bosch kurzem Rundgang gingen wir zurück ins Hotel.
Jetzt ist Schlafenszeit, denn wir müssen morgen vor Sonnenaufgang raus aus den Federn.
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