Tortuguero

Wir stehen heute schon um 5 Uhr auf, um eine Kanutour am Kanal zu machen und dabei hoffentlich viele Tiere zu Gesicht bekommen. Es hat die ganze Nacht über geschüttet, zum Glück hat es inzwischen aufgehört.

Wir verlassen eine halbe Stunde später unser Zimmer, als es gerade wieder zu regnen beginnt. Wir sind zuversichtlich, dass es bald vorbei sein wird und zum Glück haben wir unsere Regenjacken mit. Beim Bootssteg schaufelt der Guide schon das Wasser der letzten Nacht aus dem Boot. Die kleine Gruppe findet sich rasch ein, wir bekommen alle noch zusätzlich Regenponchos und fahren pünktlich raus zum Fluss.

Wir sehen schon bald die verschiedensten Affen. Von Klammeraffen, Brüllaffen bis zum Kapuzineraffen. Unser Guide erklärt uns, dass sich die Affen hier von jenen in Europa unterscheiden. Hier verwenden sie den Schwanz als 5. Hand, in Europa lediglich um die Balance zu halten. Wir sehen Affen, die sich mit dem Schwanz am Baum festhalten und kopfüber hinunterhängen lassen, um Früchte zu pflücken. Ihre Schwänze sind viel muskulöser als jene der Affen in Europa.

Auf einem anderen Baum hoch oben sitzt ein Ameisenbär. Mit seinem lange Schwanz hält er sich am Baum gut fest, während er auf die Suche nach Termitennestern oder sonstigem Essbaren geht.

Wir sehen einen Tonkabaum, der für die Aras ein beliebter Nistplatz ist. Tonkabäume werden sehr hoch und sind in Costa Rica geschützt. Aus der Ferne sehen wir Aras beim Fliegen. Auf der anderen Seite des Flusses zeigt sich ein Tukan und viele weitere Vögel, die wir bisher noch nicht kannten.

 

 

Wir fahren tiefer rein in den Dschungel. Unser Guide scherzt und meint, dass der Ort passend für einen Film über Anacondas wäre, aber in Costa Rica gibt es zum Glück keine.

Wir streifen mit dem Boot immer wieder an den Pflanzen und Wurzeln am Boden an und schnell kommen Gedanken auf, ob womöglich ein Krokodil an unserem Boot streift, um dann anzugreifen.

Das Wetter spielt heute total verrückt. Mal stoppt der Regen, der Himmel reisst auf und es ist wieder heiter und freundlich, dann schüttet es plötzlich wieder und so wechselt das ein paar Mal hin und her.

Im seichteren Wasser am Uferrand entdecken wir ein Kaiman Baby. Wir fahren mit dem Boot ganz dicht ran, es lässt sich dadurch aber nicht stören. Kaimane werden ca. 2-2,5 Meter lang. Wir sehen dann sogar einen größeren Kaiman, der allerdings untertaucht, als wir ganz dicht bei ihm sind. So schade das ist, so sehr freuen wir uns, als wir zwei weitere Kaiman Babies entdecken. Auch diese beiden lassen uns ganz dicht an sich heranfahren.

Nass bis auf die Haut, geht die Tour nach 3 Stunden dem Ende zu und wir freuen uns schon auf das Frühstück.

Es regnet im Moment nicht, so können wir noch ein paar Impressionen von Tortuguero einfangen.

Zu Mittag treffen wir den Guide nochmals, um eine Wanderung mit ihm durch den Regenwald zu machen. Mit einem Lockruf schafft er es rasch, einen Giftfrosch an den Wegesrand zu navigieren. Der Frosch ist zwar giftig, zählt aber nicht zu den angriffslustigen Tieren. Er würde lediglich angreifen, wenn er sich in Gefahr fühlt.

Ein Faultier hängt hoch oben am Baum. Man hat Mühe es zu sehen, so sehr knuddeln sie sich oft in Astgabelungen hinein. Anders sind da die Affen. Sie springen munter von Ast zu Ast und zeigen sich auch gerne.

Unser Guide erzählt uns, dass Jaguare hier immer wieder ihr Unwesen treiben und zeigt uns auch gleich ein paar Videos einer Nachtkamera. Aber auch an einem Baum sind die Spuren seiner Krallen zu sehen.

Der Jaguar verlässt immer wieder den Regenwald, um am Strand nach Beute zu suchen oder aber auch im Ort. Immerhin liegt hier alles sehr eng beinander. In der Wohngegend schlägt er dann bei Hunden zu. Eines der Videos zeigt, wie sich der Jaguar im Vorgarten eines Hauses herumtreibt.

Im Sand finden wir viele Spuren vom Jaguar, die seinen Streifzug über den Strand nachverfolgen lassen.

Aber auch die Reste seiner Beute sind noch zu sehen. Eines seiner Leibgerichte sind Schildkröten. Wir sehen die Knochenplatten des Schildkrötenpanzers an denen noch deutlich die Rippen zu sehen sind. Arme Turtle :(.

Am Strand liegen viele Reste von geschlüpften Schildkröteneiern herum.

Tortuguero zählt als beliebte Brutstätte für Schildkröten. Während der Nist- und auch Brutzeit, wird hier besonders auf die Schildkröten geachtet. Nachtführungen finden dann nur unter besonderer Rücksichtnahme statt. Der Strand wird in mehrere Bereiche geteilt und es werden Guides abgestellt, die gut getarnt am Strand verharren, um die Schildkröten zu beobachten. Erst wenn die Schildkröten die Eier abgelegt haben und somit nicht mehr dabei gestört werden können, dürfen geführte Kleingruppen die Strandabschnitte betreten.

Nach der Wanderung gehen wir in ein kleines Soda und danach brauchen wir erst mal Pause und gehen aufs Zimmer. Diese Entscheidung war gut, denn kaum hier angekommen, fängt es heftig zu regnen an.

Wir packen schon mal unser Gepäck zusammen, denn morgen reisen wir wieder weiter.

Am Abend stoppt der Regen dann zum Glück. Das nützen wir, um den letzten Abend im Ort zu verbringen und finden einen Tisch in einem winzigen Soda.

Gute Nacht Torturguero

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