Einfach tierisch

Heute wollen wir wieder zeitig raus. Wir haben gestern vorm Schlafen gehen noch die Online Tickets für den Manuel Antonio Nationalpark online gebucht. Wir haben ein wenig überlegt, ob wir den überhaupt besuchen sollen, da er sehr touristisch ist. Andererseits soll man dort auch einige Tiere sehen. In den Rezessionen haben wir gelesen, dass sich viele Betrüger mit Uniformen gerne als Guide oder Parkwächter ausgeben und schon ein paar hundert Meter vor dem Nationalpark die Touristen auf einen anderen Parkplatz locken wollen. Wir sind also gut vorbereitet.

Um sieben Uhr geht es schon los, noch schnell ein Frühstück unterwegs, denn in den Nationalpark darf man nur Getränke mit reinnehmen und es gibt auch keine Möglichkeiten etwas zu kaufen. Die Taschen werden sehr genau nach deren Inhalten kontrolliert und schon sind wir drinnen und es dauert nicht lange, sehen wir die ersten Affen. Interessiert hängen sie in den Bäumen und schauen keck zu den Besuchern.

Bei 35 Grad bewegen wir uns weiter voran und kommen am ersten Strand vorbei. Ein wunderschöner Strand, doch das Schwimmen haben wir uns für später vorgenommen, erst einmal wollen wir ein paar Tiere besichtigen.

Wir stoßen auf ein Schild, auf dem die Unterschiede zwischen Alligatoren und Krokodilen beschrieben ist. Wir lesen, dass Krokodile gelegentlich auch im Meer schwimmen, also nicht zwingend nur im Süßwasser und gelegentlich auch hier im Meer zu sehen sind.

Interessant, dass dieses Schild erst nach dem ersten Strandabschnitt aufgestellt ist. Wir gehen weiter und versuchen diese Information einfach mal gedanklich zur Seite zu schieben. Einem Leguan am Wegesrand gelingt die Ablenkung ganz gut. Er wollte gerade über den Weg laufen, als er uns entdeckt und abrupt stehen bleibt. Im Sonnenlicht steht er fast stoisch und wartet, bis wir das Interesse an ihm verlieren.

Die nächsten Affen lassen nicht lange auf sich warten. Frech, aber doch mit einem gewissen Misstrauen, hüpfen sie näher zu uns heran. Sie beobachten uns sehr genau. Affen, Papageie und Faultiere zählen zu meinen Lieblingstieren hier.

Keuchend schreiten wir voran. Die Hitze bremst uns heute ein bisschen aus. Es geht auch ständig bergauf, dann wieder bergab und es sind viele Stufen zu bestreiten. Aber die Tiere zwischendurch stimmen uns positiv zum Weitergehen. So wie der Nasenbär, der am Weg steht und absolut kein Interesse an uns zeigt.

Wir nähern uns langsam, um ihn nicht zu schrecken. Aber er bleibt selbst dann noch stehen, als wir vor ihm stehen. Zum Glück gibt es für die Tiere hier noch Interessanteres als den Menschen.

Die Affen sind sehr präsent hier. Wir kommen an einem frechen Kerl vorbei. Selbstbewusst sitzt er an einem Wegpfosten und fast in Augenhöhe. Er beobachtet uns ganz genau, als wir vor ihm stehen. Kurz waren wir uns nicht sicher, ob er uns nicht anspringen will, er hat es dann aber doch nicht gemacht.

Bei einem Aussichtspunkt können wir kurz im Schatten verschnaufen. Manche kehren hier um, weil ein Weitergehen bei der Hitze nur erschwert möglich ist.

Wir wollen aber unbedingt weitergehen. Unser Durchhaltevermögen wurde auch schon bald mit einem Baby Faultier belohnt.

Es hängt oben am Baum und jede Bewegung erfolgt im Zeitlupentempo. Bei Menschen macht mich dieses Tempo ungeduldig, bei den Faultieren finde ich es entzückend.

Ein paar weitere Tiere zeigen sich noch, ehe wir völlig abgekämpft den letzten Kilometer zu einem Strand zurücklegen. Das Meer ist warm, aber dennoch eine Abkühlung. Wir sitzen dann noch an einem Stein im Sand und lassen uns trocknen. Da entdecken wir hinter uns einen Leguan. Der immer näher ran kommt. Kurz darauf taucht ein weitaus größerer auf. Als wir vor ihm stehen, um ihn zu fotografieren, geraten die beiden Leguane aneinander und der Große jagt den Kleinen in einem beachtlichen Tempo und sie steuern genau auf mich zu. Ich gehe nicht davon aus, dass sie mit etwas tun, nur wenn ich im Weg stehe, könnte ich rasch mitten ins Geschehen geraten und so springe ich noch schnell zur Seite.

Offensichtlich hat der Große nur sein Revier verteidigt. Wir sitzen dann wieder am Stein, da nähert sich der große Leguan wieder, klettert auf einen großen Felsen um dort ein paar Krabben zu fressen.

Dann kommt er nochmals bei ins vorbei und marschiert dann doch weiter zu den anderen Badegästen hinter dem nächsten Felsen.

Wir treten den Rückweg an. Nach einem 5-stündigen Aufenthalt im Nationalpark, verlassen wir diesen völlig unterzuckert. Wir brauchen jetzt dringend etwas zu essen, werden aber erst ein Stück weit fahren, um von dem Touristen Hotspot wegzukommen. Während wir fahren, sucht Stefan inzwischen auf Google ein Soda in einem kleinen Dorf. Hier werden wir mit gutem Essen versorgt.

Wir haben heute noch ein paar Todos. Nachdem wir morgen wieder weiterreisen, brauchen wir noch ein Quartier. Ausserdem benötigen wir noch Bargeld, was mit europäischen Bankomat- und Kreditkarten hier nicht so einfach ist. Bei der zweiten Bank werden unsere Karten dann doch akzeptiert und wir wollen jetzt erst mal einen Kaffe trinken gehen, um unsere Lebensgeister wieder zu aktivieren.

Auf der Suche nach einem Café, kommen wir an einem Baum vorbei, auf dem 8 Papageien sitzen. Schnell halten wir an, um sie zu beobachten. Ein lautes Geschrei ist von diesen wunderschönen Vögeln zu hören. Wir nützen die Gelegenheit, um sie auf Fotos festzuhalten.

Gemeinsam fliegen sie dann weiter.

Der Kaffee aktiviert uns tatsächlich wieder und wir beschließen, den Sonnenuntergang auf einem Strand nur wenige Minuten vor unserer Unterkunft anzusehen. Der Strand befindet sich, wie viele Strände hier, in einem Nationalpark. Der Zugang ist noch nicht versperrt, somit marschieren wir munter durch. Ein wunderschöner Naturstrand, der sich bereits im Abendrot wiegt. Tausende Krebse laufen über den Sand und suchen den Weg zum Wasser. Ein toller Anblick.

Plötzlich werden wir von zwei Ranger in Uniform angesprochen. Sie weisen uns darauf hin, dass der Nationalpark bereits seit 2 Stunden geschlossen und der Zugang verboten ist. Wir mögen bitte sofort gehen. Gut, dass wir die Fotos schon im Kasten haben und der Sonnenuntergang schon vorüber ist.

Wir fahren in unser Quartier zurück, um das Gepäck neu zu packen. Morgen reisen wir weiter und werden das große Gepäckstück im Auto lassen.

Beim Abendessen buchen wir noch schnell ein Quartier für morgen.

Die letzte Nacht in Uvita ist angebrochen.

3 Kommentare
  1. Liebe Manu und lieber Stefan!
    Liebe Manu und lieber Stefan! sagte:

    Was für eine wunderschöne Reise ! Vielen Dank für euren Bericht und die traumhaften Photos,d a n k e !! Ich habe gleich von eurem Wal geträumt… Ich freue mich schon, wenn wir uns wiedersehen, aber bis dahin genießt noch jeden Tag in Costa Rica! Alles Liebe, Catherine

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    • Manuela und Stefan
      Manuela und Stefan sagte:

      Liebe Catherine,
      Vielen Dank für Deine liebe Nachricht. Es gibt hier wirklich viel Wunderbares zu erleben. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen.
      Liebe Grüße aus Tortuguero,
      Manuela und Stefan

      Antworten

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