Nha Trang

Ankunft Nha Trang

Es ist kurz vor 5 Uhr Früh als im Bus plötzlich das Licht angeht und der Fahrer laut rufend verkündet, dass wir in Nha Trang sind und in Kürze aussteigen müssen. Wir sind überrascht, dass es so früh ist, war doch unsere Ankunft erst für 7 Uhr vorgesehen. In Vietnam ticken die Uhren halt etwas anders. Aber kein Wunder, sind wir auch die ganze Nacht durchgerast. An Schlaf war kaum zu denken. Stefan konnte zum Glück gut schlafen, kaum in der Waagrechte, waren seine Augen auch schon zu. Mich hat der rege Verkehr bei der Toilette und die etwas heftige Geräuschekulisse fast die ganze Nacht über wachgehalten. Aber in Summe könnte ich dann doch noch knapp drei Stunden schlafen.

Wir stoppen in einer stockdunklen Straße. Hongy hat geplant mit dem Bus um 7 Uhr nach Mui Ne weiterzufahren. Stefan und ich werden den Tag in Nha Trang für Sightseeing nützen und erst den Sleepbus am Abend nehmen. Wie bestellt und nicht abgeholt stehen wir nun vor dem Reisebüro, das uns die Busgesellschaft genannt hat und wo wir unser Gepäck bis zur Weiterfahrt deponieren können. Wir stehen eine Weile, als plötzlich ein verschlafener Mann mit seinem Moped kommt, die Rollbalken hochschiebt, die Türe öffnet,seinen Computer startet und ein Lied nach dem anderen vorspielt.

Ich informiere ihn darüber, dass wir unser Gepäck erst am Abend abholen. Er kontrolliert unser Ticket, erweckt aber den Eindruck, dass er sich nicht auskennt und Englisch spricht er auch nicht. Über Google Translate versuche ich ihm nochmals die Information zu übermitteln. Daraufhin nickt er zustimmend, meint dass alles ok ist und bittet mich, ein englisches Lied auszusuchen. Meine Wahl fällt auf „Banana Pancakes“ von Jack Johnson und er ist glücklich.

Wir marschieren zum Strand.

Es ist jetzt gerade einmal 5:20 Uhr und zu unserer Überraschung sind bereits jede Menge Einheimische am Strand unterwegs. Vorwiegend ältere Leute, die hier ihre Qi Gong Übungen machen, sich anschließend im Meer abkühlen und dann zur Arbeit gehen. Wir überlegen kurz, ob wir auch ein paar Übungen machen sollen, können uns dann aber doch nicht motivieren. Wir beobachten lieber die Leute und den wunderschönen Sonnenaufgang.

Man merkt wie die Stadt langsam erwacht und wir mit ihr.

Stefan kann sich dann doch noch motivieren, den obligatorischen Kopfstand am Strand zu machen.

Langsam gehen wir zurück zum Reisebüro, da Hongy ihren Bus nicht verpassen möchte. Hongy hört, wie im Reisebüro darüber gesprochen wird, dass unsere beiden Plätze im Bus am Abend angeblich nicht verfügbar sein sollen. Dieser Sache werden wir gleich nachgehen, bevor wir mit dem Sightseeing beginnen. Wir quälen zwei völlig unmotivierte Angestellte und bitten sie um Bestätigung, dass unser Bus planmäßig am Abend von hier nach Mui Ne fährt und unsere Plätze gesichert sind. Die beiden schicken uns daraufhin in ein anderes Reisebüro ums Eck und meinen, dass wir dort richtig sind. Dort kommen wir wenige Minuten später an und erzählen nochmals unser Geschichte. Drei junge Damen schauen völlig verwirrt, so als ob wir die ersten Touristen sind, die Bus fahren möchten. Sie beratschlagen sich ein paar Minuten und meinen dann, dass wir den Direktor anrufen sollen. Da werden wir dann doch ein wenig bockig und sagen, dass wir das nur von ihrem Telefon aus machen. Daraufhin ruft sie dort an und bestätigt wenige Minuten später den Bus für den Abend. Sie bittet uns, unser Gepäck um 17 Uhr wieder abzuholen, da sie um diese Zeit schließen. Gleichzeitig notiert sie eine Adresse, wo wir mit dem Gepäck auf den Bus warten sollen. Wir wollen noch schnell die genannte Adresse ausfindig machen. Siehe da, bei der Adresse handelt es sich um ein Café nur drei Häuser weiter. Wir zeigen dem Besitzer unser Ticket und informieren ihn, dass wir um 17 Uhr mit dem Gepäck kommen werden. Er ist völlig irritiert und weiß davon gar nichts. Wir versuchen es ihm nochmals zu erklären, da kommt schon eine von diesen Schnarchnasen aus dem Reisebüro und klärt die Sache auf. Ein englischsprachiger Gast in dem Café merkt schmunzelnd an, dass hier scheinbar die Arbeit für das Reisebüro ins Café verlagert wird. Wir sind fürs Erste zufrieden, kaufen uns noch einen frischen Orangensaft und starten unsere Sightseeingtour.

Nha Trang

Nha Trang

Zuerst kommen wir an einer Schule vorbei, die als Start in den Tag, eine Show beim Eingang vorführt.

Als nächstes führt uns unser Weg auf einen Berg hinauf zu einer katholischen Kathedrale.

Nha Trang

Nha Trang

Es ist inzwischen kurz nach 7 Uhr und es sind schon drei Brautpaare hier für Fotoshootings. Sie strahlen um die Wette.

Die Müdigkeit ist uns ins Gesicht geschrieben und wir freuen uns jetzt schon, wenn wir am Abend im Schlafbus liegen können. Es hat heute an die 32 Grad und es ist windstill. Nicht gerade das richtige Wetter für eine Stadtbesichtigung. Wir beschließen eine kurze Pause einzulegen und kaufen uns Frühstück. In Gastgarten nicken wir abwechselnd ein. Um hier nicht völlig wegzukippen, machen wir uns auf den Weg zu der Long-Son-Pagode, deren Herzstück die 14 Meter hohe weiße Buddha Statue oben am Berg ist.

Inoffiziell wird diese als Wahrzeichen von Nha Trang gesehen. Von dort aus haben wir einen tollen Blick über die Stadt. Wir legen eine kurze Rast auf der Treppe im Schatten bei der Buddha Statue ein, aber sobald wir uns nicht bewegen, schlafen wir auf der Stelle ein :).

Bei einer Affenhitze geht es weiter zum Po Nagar, einem ehemaligen hinduistischen Tempelkomplex des Champa-Reiches in Nha Trang.

Die Tempelanlage wurde Mitte des 8. Jahrhunderts von den Cham gegründet, im 9. Jahrhundert erweitert und nach ihrer Zerstörung im 11. Jahrhundert wiederaufgebaut.

Es sind jede Menge Touristen hier vorzufinden.

Wir nehmen das Taxi und fahren weiter zu einer Markthalle, die im Internet empfohlen wurde, sind davon aber sehr enttäuscht. Es gibt hier ausschließlich unnötiges Zeugs in schlechter Qualität und es wirkt alles sehr ungepflegt. Unser Besuch fällt daher entsprechend kurz aus und wir kehren auf einen frischen Fruchtsaft ein und pausieren wieder ein bisschen.

Danach gibt es noch Mittagessen in einem Straßenlokal, unsere Wahl fällt heute auf eine köstliche Pho mit Rind.

Es handelt sich dabei um die traditionelle vietnamesische Nudelsuppe mit vielen Kräutern, Sojasprossen und Chili. Die Vietnamesen essen diese schon zum Frühstück und auch den ganzen Tag über liebend gerne. Ein gutes Essen bei der Hitze.

Wir beschließen, einen weiteren Spaziergang am Strand zu machen und genießen das warme Wasser auf den Füßen.

Wir gehen soweit, bis wir an einem Einkaufscenter vorbeikommen und zwecks Abkühlung einen Blick rein machen. Wir sind aber auch davon sehr enttäuscht. Aufgrund der stetig steigenden Anzahl an Touristen aus Russland, werden hier die Preise auf europäisches Niveau und darüber angehoben. Sachen die man drei Gassen weiter an einem Straßenstand um billiges Geld kaufen kann, werden hier zu horrenden Preisen angeboten. Die Schilder sind großteils auch schon auf Russisch beschriftet. Eine klare Zielgruppe ist hier zu erkennen.

Wir haben jetzt genug vom Sightseeing und machen uns auf die Suche nach einer Fussmassage. Nach ca. 2 Kilometer werden wir fündig. Ein wahrer Genuss und unsere Füße haben sich das nach der heutigen Tour schon verdient.

Nach einer Stunde gehen wir wie auf Wolken und sind bereit für einen weiteren Spaziergang durch die Stadt. Haben wir schon erwähnt, dass die Vietnamesen in jeder Position schlafen? Der Polizist am Motorrad ist ein ideales Beispiel dafür.

Gegen halb 5 holen wir unsere Koffer im Reisebüro ab und verstauen diese im Café und gehen in ein indisches Restaurant ca. 2 Kilometer entfernt. Stefan hat seit Tagen Appetit auf indisches Curry.

Gegen 18.30 Uhr kommen wir ins Café zurück und warten auf unseren Bus.

Als es schon nach 19 Uhr ist, fragt uns ein Gast, ob er unser Ticket sehen darf und ruft eigeninitiativ bei der Busgesellschaft an. Er erfährt, dass der Bus angeblich in 7 Minuten da sein wird. Nach dieser Zeit bleibt plötzlich ein junger Bursche mit seinem Motorbike stehen und fordert uns auf die Gasse entlang zu gehen. Auf die Frage wie weit, meint er bis zur nächsten Kreuzung. Ich bestehe darauf, dass er mit uns mitkommt, da wir ihn nicht mehr aus den Augen verlieren möchten, bis unser Bus endlich da ist. Das nächste Eck stellt sich als dreimal ums Eck dar. Für einen Europäer ist diese konfuse Vorgehensweise wirklich nicht nachzuvollziehen. Wir landen wieder in einem Reisebüro. Unser inzwischen drittes heute. Ein Blick auf unser Ticket, heftiges Kopfschütteln, ein paar Telefonate, ein heftiges herumstreichen auf einer Liste und plötzlich sagt man uns: “ Wait, wait 5 Minutes“. Na gut, das ist mal eine Ansage. Wir warten also. Nach 15 Minuten fragen wir nach und erfahren, dass wir noch 10 Minuten warten sollen. Der Vorgang wiederholt sich dann ein weiteres Mal. Plötzlich bleibt ein Minibus stehen, sagt, dass wir einsteigen sollen und ab geht es. Auf unsere Frage ob der Bus nach Mui Ne geht, wird nicht eingegangen. Jetzt sitzen wir da im Bus und hoffen, dass uns dieser zum Sleepbus bringt. Die Fahrt dauert ziemlich lange, aber wir kommen dann doch beim Busbahnhof an und da wartet auch schon der große Bus. Wir bekommen schnell einen Platz im ausgebuchten Bus zugeordnet. Dieser Bus ist gepflegter als der von letzter Nacht. Bei meinem Platz ist nur der Regler für die Belüftung abgebrochen und lässt sich nicht regulieren und so bläst in voller Ladung eiskalte, klimatisierte Luft auf mich runter. Ich bitte einen der Organisatoren um ein spitzes Teil, damit ich da reinstochern und die Lüftung ausmachen kann. Das wird mit einem Kopfschütteln abgelehnt und er verstellt die Lamellen so, dass jetzt nicht mehr meine Füße, sondern meine Beine angeblasen werden. Ich gebe auf und lasse mich 4 Stunden gut kühlen. Gekühlt hält sich ja bekanntlich länger.

Aus den Lautsprechern ist vietnamesische Musik zu hören, einige starten wieder die Videotelefonie oder hören Musik ohne Kopfhörer. Stefan spielt dann auch laut Musik mit seinem Handy in der Hoffnung, dass die anderen es als Störung empfinden und sich dann ruhig verhalten. Weit gefehlt, das stört keinen der Einheimischen im Bus. Zum Glück sind wir immer noch so müde und schlafen, mit unserem Handgepäck am Schoß, rasch ein.

Good bye Nha Trang

Hoi An

Letzter Tag Hoi An, Anreise Nha Trang

Heute frühstücken wir erst um 9 Uhr und packen anschließend unsere Koffer. Unseren letzten Tag in Hoi An möchten wir nützen, um uns die Stadt bei Tageslicht anzusehen. Diese Stadt ist wunderschön und hat auch tagsüber ein besonderes Flair.

Hoi An

Hoi An

Hoi An

Hoi An

Hoi An

Wir schlendern durch und besichtigen ein paar Tempel.

Hoi An

Hoi An

Hoi An

Hoi An

Danach statten wir einigen Geschäften einen Besuch ab. Besonders gut gefällt uns die Markthalle.

Die haben wir die letzten Tage gar nicht bemerkt. Ein buntes Treiben kann man hier beobachten, die Marktstandler tummeln herum und schlichten die Ware, versuchen gleichzeitig Kunden zu gewinnen indem sie diese auf charmante Art von ihren Waren zu überzeugen versuchen. Wenn sie dann mal ein paar Minuten Zeit haben, wird diese für einen Powernap genützt und in den unmöglichsten Positionen geschlafen.

Hoi An

Hoi An

Die Markthalle gliedert sich in mehrere Bereiche. Da gibt es einen gesamten Gang nur mit Gewürzen, einen weiteren nur mit Küchenwerkzeug aus Kokosnussholz, einen mit diversen Cremen und Salben wie Tigerbalm sowie ein großes Angebot an Garküchen mit den entsprechenden Sitzgelegenheiten und sonst noch so Allerhand.

Hoi An

Nachdem wir noch genug Zeit haben, gehen wir eine weitere Runde durch die Altstadt, um so viel wie möglich an Erinnerungen einzusaugen. Da entdecken wir auch einen Herrenfriseur, der gerade die Ohren eines Kunden enthaart.

Hoi An

Man hat dem Mann angesehen, dass dieser Vorgang nicht ganz schmerzfrei ist. In unmittelbarer Nähe sitzen drei Frauen zusammen und tratschen, während eine den beiden anderen die Haare nach Läusen durchsucht und mit einer Pinzette entfernt. Sie müssen dann allerdings unterbrechen, weil eine Kundschaft in den Shop von einer den beiden Damen kommt und sie diese bedienen muss.

Wir gehen auch nochmals den Außenbereich der Markthalle ab. Schon alleine das tolle Angebot an exotischen Früchten ist einen Besuch wert. Wir lassen uns eine Tasse mit verschiedenen Früchten für die bevorstehende Fährt im Nachtbus zusammenstellen.

Hoi An

Jetzt ist es noch an der Zeit, um Mittag zu essen. Da ist uns vorhin schon eine sehr einfache Garküche aufgefallen, die möchten wir unbedingt noch versuchen.

Hoi An

Wir bestellen ein Banh Beo, eine uns völlig fremde Speise und haben es nicht bereut.

Hoi An

Hoi An

Ein köstlicher fester Brei aus Reisstärke, darüber eine rötliche, würzige Sauce und ein paar knusprige Nudelsticks obendrauf.

Hoi An

Zum Würzen gibt es dann noch eine Fischsauce mit super scharfen Chilis dazu.

Es ist dann langsam Zeit, um den Rückweg ins Hotel anzutreten. Am Weg dahin kaufen wir noch Kaffee und zwei gefüllte Baguettes, die als Abendessen im Nachtbus gedacht sind.

Hoi An

Diesen Baguetteladen hat uns unsere Vermieterin wärmstens empfohlen und den wollen wir unbedingt testen. Wir kommen rechtzeitig im Hotel an und können uns im Empfangsbereich noch etwas abkühlen. Kurz nach 17 Uhr kommt auch schon der Minibus der uns zum Busbahnhof bringen soll. Wir finden gerade noch Platz darin, wobei Stefan schon den Notsitz einnehmen muss. Aber zum Glück ist der Busbahnhof nicht weit weg. Ein paar Gassen weiter bleibt der Bus stehen, um zwei weitere Personen mitsamt Gepäck aufzunehmen. Die finden dann vorne beim Fahrer noch Platz. Jetzt sollten wir komplett sein. Doch da irren wir uns kräftig. Der Bus stoppt erneut und nimmt noch zwei Personen auf. Diesmal handelt es sich aber um enorm dicke Personen. Wir müssen auf der Rückbank so sehr zusammenrücken, dass der Mann noch neben mir Platz nehmen kann. Seine Frau, die noch viel dicker ist, bekommt vom Fahrer die Anweisung, auf dem kleinen Kinderhocker am Boden Platz zu nehmen. Dabei hebt sie den Hocker und landet zweimal auf den Zehen ihres Mannes. Ich habe meine Füße zum Glück rechtzeitig so weit wie nur möglich eingezogen, weil ich so etwas schon geahnt habe. Anstatt 10 Personen waren jetzt 13 im Bus. Die letzten Kilometer zum Busbahnhof waren ziemlich kuschelig, aber zumindest kommen wir gut dort an.

Da steht auch schon unser Schlafbus, der in Kürze die Fahrt nach Nha Trang mit uns aufnehmen soll. Schon beim Anblick müssen wir lachen und ahnen, dass eine abenteuerliche Fahrt auf uns zukommt. Erst wird unser Gepäck im Gepäckraum verstaut, danach bekommen wir die Anweisungen, dass wir die Schuhe ausziehen müssen, wenn wir den Bus betreten und diese in das vorgesehene Plastiksackerl verpacken sollen. Dann werden wir einzeln aufgerufen um einzusteigen. Schon die Gänge im Bus sind nicht für europäische Schulterbreiten geeignet. Wir müssen uns schräg durch den Gang wursteln. Hongy fährt mit uns gemeinsam im Bus. Es wird uns ein Schlafplatz für drei Personen im letzten hintersten Eck ganz unten im Bus zugeordnet. Doch dort haben wir weder zu dritt nebeneinander Platz, noch können Stefan und ich dort sitzen. Wir können uns schwer vorstellen, die nächsten 12 Stunden nur liegend in dieser Höhle zu verbringen. Außerdem haben wir eine Flasche Rotwein mit, den kann man unmöglich im Liegen trinken. Wir fragen, ob wir uns umlegen dürfen und bekommen sogar eine Erlaubnis dafür. Wir kraxeln wieder aus der Höhle – zum Glück machen wir regelmäßig Yoga und sind recht beweglich – heben unser Handgepäck auf unseren Liegen und klettern rauf. Stefan’s und meine Liege ist nur durch einen der schmalen Gänge getrennt und genau dort finden die Füße von einem sehr großen Europäer Platz, dem ein Platz in der oberen Schlafhöhle zugeteilt wurde. Unter uns hat Hongy einen Platz gefunden. Wie schon erwähnt sind wir für diesen Bus viel zu groß. Es gibt ein Loch, in das man die Füße reinstecken muss. Nachdem für das Handgepäck kein Platz ist, finden dort auch unsere Schuhe, das Obst , die Trinkflasche und die Handtasche Platz. Für die Füße wird es da schon ziemlich eng und ausstrecken können wir uns auch nicht.

Bus to Nha Trang

Bus to Nha Trang

Bus to Nha Trang

Und nachdem das alles ziemlich ungepflegt und nicht ganz rein ist, stecken wir uns noch in unsere dünnen Schlafsäcke. Jeder Fahrgast bekommt noch eine lausige Decke, die wir alle gleich hinter dem Sitz verschwinden lassen, das ist dann selbst uns zu viel. Einen Hello Kiddy Polster hat auch jeder Fahrgast auf seiner Liege. Die Fahrer sind schon recht hektisch und fordern uns auf, rasch Platz zu nehmen und alles zu verstauen und schon setzt sich der Bus in Bewegung. Wir versuchen unsere Situation mit der Business Class im Flugzeug zu vergleichen. Da kann man die Füße auch fast ausstrecken, nur dass dieser Bus ein bisschen grindiger ist. Schon nach wenigen Minuten sehe ich, dass meine Liege genau bei der Klotüre ist. Das hätte jetzt wirklich nicht sein müssen, aber jetzt ist es zu spät und ich hoffe, dass die nächsten 12 Stunden schnell vergehen. Wir machen gleich mal die Weinflasche auf.

Bus to Nha Trang

Unsere Vermieterin hat uns drei leere Joghurtbecher mitgegeben. Wir machen es uns lustig.

Rechts neben mir liegt ein Deutscher, der genauso viel Freude mit dem Platz bei der Klotüre hat wie ich. Es zeichnet sich recht rasch aus, dass es eine sehr schauckelige Fahrt wird. Dieses wird begleitet mit ständigem Hupen des Busfahrers. In Vietnam wird alles was sich irgendwie auf der Straße bewegt angehupt. Und um die Geräuschkulisse noch abzurunden, telefonieren einige Fahrgäste mittels Videotelefonie, andere wiederum schauen Videos und lassen so alle anderen daran teilhaben. Wir haben 3 Busfahrer. Einer schläft auf zwei Matratzen in einem der Gänge am Boden, einer fährt und einer sitzt daneben. Nach 4 Stunden erfolgt ein Wechsel.

Schon nach kurzer Fahrtzeit bewegen sich die ersten zur Toilette. Da der Bus wackelt, halten sie sich an den Sitzen fest. Da es im Bus dunkel ist, erwischt jemand meinen Hebel, um den Sitz zu verstellen. „Rumps“ und meine Sitzlehne knallt zurück in die Liegenposition, ich inklusive. Ein kurzes „sorry“, ich klappe die Lehne wieder hoch und komme wieder in die Sitzposition. Aber es dauert nicht lange, kommt schon der nächste und ich gelange wieder ins Liegen. Das Ganze passiert während der Fahrt geschlagene 10mal, bis ich aufgebe und in der Liegeposition bleibe. Der Nachteil daran ist, dass eine der kurzen Seitenwände keine Stütze durch die Rückenlehne mehr hat und jetzt laut zu klappern beginnt. Es ist 22 Uhr als plötzlich das grelle LED Licht im gesamten Bus eingeschaltet wird, einer der Fahrer mit einer Zahnbürste mit Zahnpasta drauf, durch die Reihen geht und auf vietnamesisch laut schreit, dass wir jetzt eine Pause machen und das mehrfach wiederholt. Schlaftrunken und vom Licht geblendet quälen wir uns alle aus den Schlafsäcken und verlassen den Bus, in der Hoffnung, bei der Raststätte im Nirgendwo eine ordentliche Toilette vorzufinden.

Bus to Nha Trang

Mit einer Engländerin finde ich ein einfaches Mauerwerk mit ein paar maroden Schwingtüren. Wir schauen rein und finden nur einen Abflussdeckel vor, keinerlei Spülung und wundern uns darüber. Aber womöglich ist das immer noch besser als die Bustoilette. Plötzlich ruft mir Stefan zu, dass es auf der anderen Seite noch so ein Mauerwerk mit den klassischen Hockmuscheln im Boden gibt und sogar elektrisches Licht. Dafür gibt es keinen Wasseranschluss und so muss man die Toilette wieder verlassen, mit einem Kübel aus einer Tonne Wasser schöpfen und wieder zurück. Männer haben es da wirklich einfacher. Es hat sich dann herausgestellt, dass unsere erste Entdeckung mit dem Abflussdeckel eine Dusche ohne Wasseranschluss sein soll.

Nach einem kleinen Snack werden wir wieder in den Bus verfrachtet, das Licht geht aus und die Fahrt setz sich fort. Ruhig wird es aber ganz und gar nicht und das Gerüttel geht auch heftig weiter, doch irgendwann schlafen wir dann ein.

Bye bye Hoi An

Hue

Besuch der Königsstadt Huế

Auch heute müssen wir wieder zeitig aus dem Bett raus und gleich nach dem Frühstück holt uns unser Fahrer pünktlich um 8 Uhr auch schon ab. Für den Hinweg wählen wir die Route über die Passstraße Hai Van Quan und erhoffen uns einen schönen Ausblick. Allerdings herrscht hier starker Nebel und mit dem Fernblick wird es leider nichts.

Hai Van Quan

Hai Van Quan

Nach vier Stunden im Auto kommen wir in Hue, der einstigen Hauptstadt Vietnams (1802 bis 1945) an. Es ist heute unglaublich heiß und es geht kein Wind.

Zuerst besichtigen wir das Mausoleum des Kaisers Khai Dinh. Er war der zwölfte König der Nguyen Dynastie. Das Mausoleum befindet sich am Chau Chu Berg, das ist etwa 7 Kilometer vom Zentrum der Stadt Hue entfernt.

Hue

Hue

Mit dem Bau wurde 1920 begonnen und er wurde innerhalb von 11 Jahren fertiggestellt. Das Grab ist eine Mischung aus westlicher und östlicher Architektur.

Hue

Wir fahren weiter in die nahegelegenen Tempelanlage mit der Pagode Thiên Mu.

Hue

Hue

Unser Hungergefühl zwingt uns zu einer Mittagspause. Unser Fahrer Tuon führt uns in ein Straßenlokal und isst mit uns.

Hue

Hue

Leider spricht er mit seinen 24 Jahren kaum Englisch und somit ist die Unterhaltung nur sehr eingeschränkt möglich. Nach dem üppigen Essen geht es weiter in die Palastanlage.

Hue

Hue

Huế war einst der Sitz der Kaiser der Nguyen-Dynastie. Ein wichtiges Wahrzeichen ist die Zitadelle aus dem 19. Jahrhundert, umgeben von einem Graben und dicken Steinmauern. Sie umfasst die Kaiserstadt mit Palästen und Schreinen, die Verbotene Stadt, einst das kaiserliche Zuhause, und einen Nachbau des Königlichen Theaters.

Hue

Hue

Die Palastanlage wurde im Vietnamkrieg weitgehend zerstört. Ein Großteil wurde jedoch wieder aufgebaut und restauriert und ist heute eine beliebte Touristenattraktion.

Hue

Hue

Die Zitadelle enthält einen Kaiserpalast nach dem Vorbild der Verbotenen Stadt in Peking und ist heute ein UNESCO-Welterbe. Wir laufen das riesige Areal ab und kommen von der Hitze erschöpft zurück zum Auto. Die Fahrt zurück ist etwas kürzer, weil wir jetzt die Strecke durch den Tunnel anstatt der Passstraße fahren und so sind wir schon gegen 18 Uhr zurück im Zimmer.

Da Nang Bikers

Da Nang Bikers

Da Nang Bikers

Da Nang Bikers

Da Nang Bikers

Jetzt heißt es schnell duschen und ab in die Altstadt. Wir schlendern durch und halten nach einem Restaurant Ausschau. Zufällig entdecken wir ein sehr hübsches, bunt gestaltetes klein wirkendes Restaurant in einer kleinen Gasse.

Hoi An

Hoi An

Die Kellnerin sagt uns, dass das Lokal bis vor zum Wasser geht und wir auch auf der Wasserseite einen Tisch haben können. Ein sehr romantisches Plätzchen wird uns zugeteilt und mit feinstem Essen werden wir hier verwöhnt.

Hoi An

Hoi An

Hoi An

So lassen wir den Abend gerne ausklingen.

Gute Nacht Hoi An