Anreise Casa En El Agua
Wir kommen um 6:30 Uhr am Pier in Cartagena an. Ausser einiger Straßenverkäufer und Bettler ist hier noch niemand zu sehen.
Die Straßenverkäufer sind aber schon voll in Fahrt und versuchen uns all ihr Zeug anzudrehen. Ich kaufe mir tatsächlich eine Sonnenbrille, da meine leider bei der Tour verloren gegangen ist.
Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass uns dieser Verkäufer danach noch gute zehnmal fragt, ob wir eine Sonnenbrille haben wollen.
„Ray Ban, Original“, wiederholt der Verkäufer immer wieder. Der alte Schmäh, den es über Generationen hinweg schon gibt.
Mir ist immer noch übel, da kommt zum Glück ein weiterer Verkäufer und bietet Tee an. Wir sind jetzt schon die dritte Woche hier und haben beim Essen absolut nichts ausgelassen und viel von den Straßenverkäufern gekauft. Nur das Wasser aus der Leitung trinken wir nicht direkt, es wird allerorts gefiltert. An manchen Orten kommt es etwas gelblich aus der Wasserleitung. Aber zum Zähneputzen kann man es verwenden. Wir haben bisher alles vertragen.
Bedauerlicherweise herrscht heute rauhe See und so kann unser Speedboat nicht wie geplant fahren. Stattdessen werden wir mit dem Bus fahren. Frei nach kolumbianischer Art, fährt dieser mit Verspätung ab. Zwischendurch hält er ziemlich lange an, einmal wegen Pipipause und einmal wegen einer Polizeikontrolle, bei dieser wurde auch der Laderaum kontrolliert.
Nach drei Stunden kommen wir endlich am Meer an.
Der Seegang ist hier etwas sanfter uns so fahren wir die letzte halbe Stunde mit dem Speedboat zu unserer Unterkunft. Das Speedboat wird seinem Namen gerecht und ich bin froh, dass ich die Anreise über nur mit Übelkeit zu kämpfen hatte, aber die Folgeerscheinungen ausgeblieben sind.
Wir haben die Casa en el Agua gebucht. Es ist ein schwimmendes Hostel mitten im Meer. Wir haben dieses Hostel im Zuge unserer Recherchen entdeckt.
Es war uns klar, dass hier ausschließlich junge Leute absteigen werden und wir den Altersdurchschnitt ziemlich crashen werden. Aber das Hostel hat auch wenige Zweibettzimmer und ein solches haben wir gebucht.
Mit Meerblick vom Bett aus. Es hat keine Fenster, es ist alles offen. Das Rauschen des Meeres ist eine gesicherte Geräuschekulisse.
Zu Mittag bekommen wir Fisch serviert. Beim Essen müssen Stefan und ich schon über das Theater der jungen Girls schmunzeln. „Is the soup vegetarian?“, gefolgt von „Oh, this is fish? No, sorry, I can‘t eat fish“.
Den Nachmittag verbringen wir in der Sonne.
Es ist herrlich warm und die Meeresbrise sorgt sofort für Tiefenentspannung.
Frei nach dem Motto “let’s celebrate the sun”, wurden wir alle vom Hostel Manager nochmals begrüßt und zu einem Shot eingeladen.
Und weil wir Sonnenuntergänge so unglaublich schön und romantisch finden, wollten wir diesen in Begleitung eines Sundowner’s in Form von Gin Tonic beobachten.
Als es dunkel ist, fahren wir, mit Schnorchel und Tauchbrille ausgerüstet, mit einem kleinen Boot raus, um die Biolumineszenz zu bestaunen. Ein sensationeller Sternenhimmel ist heute zu sehen.
Wir halten an einer sehr dunklen Stelle und springen ins Wasser. Ein großartiges Spektakel. Sobald man sich unter Wasser bewegt, sieht es aus, als würde man in Sternenstaub baden. Unglaublich, wie hell das Plankton erleuchtet. Wirklich toll und das Wasser ist herrlich warm.
Wir haben Biolumeneszenz schon vor zwei Jahren in Mexiko erlebt, aber heute haben wir viel mehr gesehen.
Als wir zurückkommen, wird auch schon unser Abendessen serviert. Wir haben heute fangfrische Krabbe mit köstlichem Salat und Wildreis.
Es sitzen drei junge Amerikaner aus New York bei uns und wir kommen ins Gespräch. Sie erzählen, dass sie nur zwei Wochen Urlaub im Jahr haben. Wie können uns in Österreich wirklich glücklich schätzen.
Den Abend lassen wir auf der Terrasse beim Meer ausklingen.
Buonas noches Casa en el Agua!
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