Saubere Ohren in Delhi

Letzte Nacht war durch die Vorkommnisse bei der Ankunft zwar recht kurz, dafür haben wir umso besser geschlafen. Gutes Frühstück gab es dann auch noch, Urlauberherz, was willst du mehr?

Danach ging es raus aus dem Hotel, wo wir uns plötzlich wie Freiwild vorgekommen sind. Schon im Hotel wurden wir gewarnt, dass wir in dieser Gegend bitte niemanden Glauben schenken mögen. Wir sind zum Glück schon lange genug in Indien unterwegs, um ein wenig Erfahrung gesammelt zu haben. Doch hier war es dann doch wieder ganz anders. Offensichtlich wurden wir schon beim Verlassen des Hotels beobachtet, denn kaum ein paar Meter davon entfernt, wurden wir schon das erste Mal angesprochen. Ein freundlicher Mann stellte sich als Angestellter von unserem Hotel vor und gab uns den Rat uns von niemandem ansprechen zu lassen, denn die Menschen hier möchten nur Geschäfte machen und uns ganz woanders hinlocken. Bei ihm sei das anders, denn er arbeitet im Hotel und hat jetzt Frühstückspause. Und schon versuchte er uns vom eigentlichen Weg abzubringen und es folgten ein paar Geheimtipps. Irgendwie haben wir es dann geschafft den Helfer los zu werden. Doch schon kam der nächste auf uns zu. „Sir, Madame, take care, please.“ Und wieder das gleiche Spiel wie zuvor. Auch er arbeitet angeblich in unserem Hotel. Als wir sagten, dass wir zum Sikh Tempel unterwegs sind, sagte er, dass dieser jetzt zu hat, wir aber in das supertolle Einkaufscenter in der Nähe gehen sollen, denn da bezahle man heute keine Steuer. Als Stefan im Google Maps nachschauen wollte, war er gar nicht erfreut und bat uns zum Straßeneck zu folgen, da er uns den Weg so zeigen wollte. Zufällig stand dort dann ein Tuk Tuk Fahrer und unser Helfer verhandelte auch sofort einen Preis für uns aus. Wir wiederholten nochmal, dass wir kein Interesse haben und gingen unseren Weg weiter. Wie ein Magnet zogen wir ungefähr acht Helferlein dieser Art an. Auch der Letzte war, wie es der Zufall so möchte, nur da um uns zu warnen und verwickelte uns, wie all die anderen zuvor auch, in ein Gespräch, welches wieder Tipps beinhaltete. Er begleitete uns eine Zeit lang und als er nicht dort abbog, wo er eigentlich hin hätte müssen, blieben wir bockig stehen und verabschiedeten uns. Natürlich hat auch er es geschafft uns entsprechend abzulenken und so kam es, dass wir an der Gasse zum Tempel bereits vorüber waren.

Irgendwann waren wir dann doch beim Gurudwara Bangla Sahib einem Sikhtempel angelangt. Die Sikhs waren sehr gastfreundlich und niemand wollte hier Geld von uns. Wir verpackten uns Tempel gerecht, wuschen uns die Hände und Füße und durften dann eintreten. Ein prunkvolles und schönes Gebäude, umgeben von einem großen Teich. Ein nettes, älteres Sikh Paar erzählte uns, dass hier vorallem junge Paare herkommen, wenn sie Kinder bekommen möchten. Der Glaube versetzt offensichtlich Berge.

Gurudwara Bangla Sahib

Gurudwara Bangla Sahib

Danach gingen wir zum Janpath Bazar. Manuela kam es wie in einem Zeitrafferfilm vor, weil im Sekundentakt Menschen auf uns zu gekommen sind, die ihre Ware anbringen wollten. Stefan hatte seine Vorhänge runtergelassen und wie automatisiert nur noch „No“ gesagt. Nachdem unser „No“ hier so ganz und gar nicht ernst genommen wurde, hatte Manuela eine neue Taktik zur Anwendung gebracht, die sowohl bei den Händlern als auch bei den Tuk Tuk Fahrern wie eine Granate einfuhr, zumal es von einer Frau kam. Wenn sie wieder mal besonders lästig waren und das fünfte Nein nicht gewirkt hat, blieb sie stehen und fragte, ob derjenige Englisch spricht. Mit stolzer Brust kam dann ein klares „Yes, yes“. Manuela sagte dann darauf, dass sie dann eigentlich verstehen sollten, was sie gesagt hat. Das wirkte wahre Wunder. Diese Methode hatten wir heute sehr häufig eingesetzt.

Danach gab es einen raschen Kaffee bei Starbucks um eine Auftragsarbeit zu erledigen und schon fuhren wir mit der Metro ein Stück nördlich ins muslimische Viertel.

Muslim District

In der Nähe der Jama Masjid besuchten wir das bekannte Lokal „Karim’s“. Den Tipp haben wir von unserer Flugbekanntschaft bekommen. Wobei wir die Begeisterung für dieses Lokal nicht teilen können.

Karim’s

Metro fahren finden wir hier sehr entspannt. Es sind zwar auch viele Menschen unterwegs, aber es ist bei weitem nicht so ein Durcheinander wie beim Bahn fahren. Der Ablauf ist aber ähnlich. Es wird jede Tasche durch den Scanner gejagt und Männer und Frauen werden separiert gescannt, jeder einzelne. Das belebt den Arbeitsmarkt hier. Beim Einstieg selbst gibt es sogar eine eigene Zone, in der nur Frauen zusteigen dürfen. Wir stiegen natürlich gemeinsam in der gemischten Zone ein, nur war dort so gut wie keine andere Frau zu sehen. Im Zug angekommen wussten wir dann auch warum. Eine Sardine in der Dose hat weit mehr Platz als wir hier in der Metro hatten und als hellhäutige Europäerin starren einem dann hunderte Augenpaare entgegen. Es ist immer wieder lustig zu beobachten, wie ungeniert die Männer und selbst die Buben hier sind.

Metro Station

Am Weg zurück ins Stadtzentrum machten wir eine kurze Pause im Park. Es dauerte nur wenige Minuten, bis uns wieder ein Einheimischer angesprochen hat. Ein kurzer Small talk und schon ging es an die Sache. Er fing an, in Stefans Ohren zu stochern und erklärte, dass er Ohrenputzer sei und er schon viele Touristen behandelt hat und er sogar Buch führt, in dem alle Bewertungen enthalten sind, durchaus positive, versteht sich. Keine 60 Sekunden später war schon der nächste Ohrenputzer da und machte sich an Manuelas Ohr ran. Auf die Frage, wie viel das kostet, sagten sie, dass wir bezahlen sollen was wir möchten. Nachdem sie ohnehin schon an bzw. in unseren Ohren waren, ließen wir es über uns ergehen. Die Details dazu möchten wir euch jetzt ersparen. Am Ende der Behandlung wollten sie dann je 2000 Rupien (ca. 29€) anstatt der üblichen 3200. Auf die Frage, ob sie verrückt sind, sagten sie, dass sie die Arbeit eines Arztes machen und das nun mal so viel kostet. Beim Schreiben müssen wir grad furchtbar lachen, weil wir wieder drauf reingefallen sind und weil wir mal davon ausgehen, dass nicht für jede Behandlung ein desinfiziertes Metallstäbchen verwendet wird. Wir war das mit Weisheit und Alter? Scheinbar haben wir noch Zeit.

Gegen 22 Uhr sind wir dann nochmals raus aus dem Hotel, um in ein sehr nettes Restaurant Abendessen zu gehen. Nach dem ausgiebigem Essen hatten wir Gusto auf Espresso. Kaffee ist hier sehr rar und wenn, dann wird nur Filterkaffee angeboten. Also machten wir uns Nächtens noch auf die Suche nach einem Kaffeehaus und wurden bald fündig. Es war ein netter letzter Abend in Indien, so ganz ohne Zwischenfälle 😊.

Bye Varanasi – Welcome Delhi

Am Vormittag machten wir uns mitsamt den Trolleys auf den Weg raus aus der Altstadt. Unterwegs kauften wir uns noch ein Lassi und während wir dieses genüsslich konsumierten wurden zwei Leichen an uns vorbei getragen, eingewickelt in orange goldene Tücher und mit Blumen geschmückt.

Lassi

Auch heute nehmen die Feuerbestattungen am Ganges ihren Lauf. Während wir fast schon das Ende der Altstadt erreicht hatten, wurde noch eine weitere Leiche an uns vorbei getragen. Der offene Umgang mit dem Tod ist für uns ungewohnt. Zumal die Menschen, die die Leichen tragen Familienmitglieder sind, man allerdings keine traurige Stimmung in deren Gesichtern erkennen kann. Was der Glaube an die Reinkarnation ausmacht.

Die Altstadt endlich hinter uns gelassen, besuchen wir noch ein Restaurant und verbringen die Zeit dort im Freien, bis wir dann am Nachmittag mit dem Tuk Tuk zum Flughafen fahren.

Tuk Tuk

Der Tuk Tuk Fahrer war wieder einer der Sorte „No Brain, just cool.“ Dementsprechend ist er mit uns gerast. Zu Beginn war es noch sehr unterhaltsam, doch irgendwann haben wir nur noch gehofft, dass wir am Ende der Fahrt zumindest ohne offene Verletzungen aussteigen, wegen der erhöhten Infektionsgefahr wäre es gewesen. Anstatt einer Stunde Fahrtzeit, die man üblicherweise zum Flughafen braucht, hat es unser Fahrer trotz erhöhtem Verkehrsaufkommen in exakt 45 Minuten geschafft.

Nachdem wir nun Zeit gewonnen hatten, mussten wir wieder eine Teepause einlegen, it’s a lazy day today. Beim anschließenden Check-In erfuhren wir, dass unsere Maschine 30 Minuten später als geplant abheben wird. Als dann das Boarding näher rückte, behielten wir die Anzeigetafel gut im Auge, nur wie bereits beim letzten Flug stand immer nur „Security“ neben unserer Flugnummer. Wir lassen uns ja ohnehin nicht leicht aus der Ruhe bringen und warteten noch zu. Unsere zuletzt genannte Abflugzeit rückte immer näher und näher bis dann plötzlich die Gate Nummer auf der Anzeigetafel zu sehen war. Beim Gate angekommen, waren unüblich viele Leute angestellt. Plötzlich war auch ein weiterer Flug auf der Tafel zu sehen. Jetzt waren also die Passagiere, die wie wir nach Delhi und jene, die nach Mumbai fliegen wunderbar durcheinander gemischt. Auch das war noch zu wenig, um uns unruhig werden zu lassen. Erst als unser Flug dann plötzlich nicht mehr angezeigt wurde und das Personal vorne am Schalter gerufen hat, dass hier das Boarding für Mumbai vonstatten geht, waren wir doch etwas skeptisch. Wir fragten uns durch und bekamen dann irgendwann doch die information, dass wir einfach an der Seite warten sollen bis Mumbai abgefertigt ist, denn dann erst kommt Delhi dran. Wirklich sehr spannend, da es sich hierbei sogar um unterschiedliche Fluglinien handelte. Es verstrich ein wenig Zeit und wir liefen quer über den Flughafen zu unserer Maschine. Die Passagiere, die nach Mumbai wollten, waren auch noch am Feld unterwegs und so geschah es, dass plötzlich ein Passagier der anderen Maschine bei uns stand. Zum Glück wird hier mehrfach kontrolliert, schafft nicht nur Arbeitsplätze, sondern macht vor allem in Indien Sinn. Aber wer glaubt, dass das für große Aufregung gesorgt hat, der irrt. Mit der Information, dass er sich bei der falschen Maschine befindet und mit einer kurzen Handbewegung wurde er zurück geschickt.

Mit mehr als einer Stunde Verspätung landeten wir dann in Delhi. Bei uns saß eine Inderin mit ihrem Kleinkind, die in Hongkong lebt. Sie unterhielt sich während des Fluges mit Manuela und gab uns den Tipp mit der Metro zum Hotel zu fahren. Der Tipp war Gold wert, so waren wir uns sicher uns eine weitere Abzocke durch Taxifahrer zu ersparen und verkehrsbedingt sicher schneller in der Stadt zu sein.

Gesagt, getan und schon waren wir in der Metro, die nicht nur sauber war, sondern auch noch eine schnelle Verbindung für knapp einen Euro ins Stadtzentrum zustande brachte. Dort nahmen wir ein Tuk Tuk, um rasch zum Hotel zu kommen. Der Fahrer unterhielt sich sehr nett mit uns und blieb dann plötzlich auf einem Parkplatz vor zwei Schranken stehen. Zwei Securitymänner erklärten uns, dass wir hier nicht weiterfahren können und so auch nicht zu unserem Hotel kommen, da im Moment Wahlen sind und die Regierung die muslimische Zone gesperrt hat. Es ist für Touristen sehr gefährlich, sobald sie sich in diese Gegend begeben. Die Gefahr, dass man überfallen und ausgeraubt wird, ist groß. Wir hätten aber die Möglichkeit bei einer Stelle vom Government einen Security Pass für 50 Rupien pro Person ausstellen zu lassen. Der Fahrer wollte uns zu diesem 10 Minuten entfernten Platz bringen. Wir waren allerdings schon skeptisch und als Manuela beim Hotel angerufen hat, ließ er uns beim Bahnhof wieder aussteigen und wollte sein Geld. Der Bahnhof war keine 50 Meter von der Metrostation entfernt, wo wir 10 Minuten davor eingestiegen waren. Das Geld hat er natürlich nicht bekommen. Jetzt hieß es quer durch den Bahnhof und auf der anderen Seite wieder raus. Nur einen indischen Bahnhof kann man nicht einfach schnurstracks durchqueren. Man muss erst mal einen Weg finden, viele Stufen rauf rennen, durch eine Securityzone, bei der das Gepäck gescannt wird, an hunderten Obdachlosen, die am Boden schlafen vorbei und irgendwann wieder die vielen Treppen hinunter laufen.

Railway station

Men sleeping in station

Endlich beim Bahnhofsausgang angekommen, sind wir weiter durch dreckige Schotterstraßen, vorbei an dubiosen Gestalten gegangen. Zwischendurch wurde uns wie bereits in Varanasi zugerufen, ob wir Haschisch oder Gras brauchen. Nach zirka einer Dreiviertelstunde Fußmarsch sind wir dann endlich im Hotel angekommen. Wir hatten das Executive Zimmer gebucht, nachdem wir nach dem vielen Dreck in Varanasi eine schönere Unterkunft wollten. Es war bereits Mitternacht, als wir ins Zimmer gebracht wurden und wir trauten unseren Augen nicht. Vor uns hatten wir ein versieftes, grausliches Zimmer, nur das WLAN funktionierte – reife Leistung.
Manuela machte schnell den Bettwanzentest auf der Matratze, der zumindest gut ausgefallen war. So saßen wir am Bettrand und waren uns schnell einig, ein anderes Hotel in der Stadt zu suchen. Stefan fand rasch eines, Manuela rief gleich dort an und schon saßen wir im nächsten Tuk Tuk zum nächsten Hotel. Wir wurden super nett mit einem Welcome Drink empfangen und nachdem wir von unserem schlechten Erlebnis erzählt haben, wurden wir sogar ins Deluxe Zimmer upgegraded. Herrlich, jetzt haben wir uns eine Dusche im ersten Zimmer in Indien mit europäischen Standard (ca. ***) verdient.

Varanasi

Erwachen im Hardcore Indien.

Bei Sonnenaufgang machten wir uns auf den Weg zum Ganges, um einer Feuerbestattung beizuwohnen.

Good Morning, Varanasi

Unser Eindruck von gestern konnte heute Früh trotz Sonnenschein nicht entschärft werden. Vorbei an Kackhaufen und Lacken und sonstigem Dreck, gingen wir zum Ghat.
Kaum angekommen, wurden wir natürlich schon vom ersten Helfer angesprochen. Dreckig, abgesandelt und unter Drogen wollte er uns erklären, dass er für die Vorbereitung der Leichen zuständig ist und dann plötzlich zeigte er auf ein leeres und für den Abbruch bereitstehendes Haus, welches angeblich das Hospital sein soll, welches zu unserer Überraschung von ihm gemanaged wird. Er redete non-stop auf uns ein und selbst als wir schon unhöflich waren, wollte er nicht stoppen. Irgendwann kam dann zum Glück ein weiterer Tourist, auf den er sich stürzen konnte.

Die Beisetzungen bei uns, aber der Dreck rundum löste bei uns ein eigenartiges Gefühl aus.

Es ist verboten Fotos zu machen, es gibt davon allerdings Videos auf YouTube zu sehen. Der Beitrag unten zeigt Aufnahmen von jener Stelle, wo wir heute waren.

Wir gingen zurück zum Hotel und ruhten uns bis zum Frühstück aus. Danach machten wir uns auf den Weg ins Zentrum, haben diesmal aber die Ghats ausgelassen und stattdessen die schmalen, engen Gassen gewählt.

Narrow alleys

Unser erstes Ziel war der Shri Kashi Vishwanath Tempel, einer der bekanntesten Shiva Tempel Indiens, wo hunderte Inder mit deren großzügigen Gaben auf den Einlass warteten. Wir mussten bis auf den Reisepass und die Geldbörse alles in einen Spind geben. Der Gedanke daran, dass wir die teure Fotoausrüstung zurück lassen mussten, machte uns etwas nervös. Wir legten unsere pessimistischen Gedanken ab und wurden auch gleich aufgefordert, einen Korb mit Gaben zu kaufen, der neben Ketten aus Blüten auch Pulver für die Tika und Zuckerperlen beinhaltete. Vorbei an jeder Menge Einheimischen landeten wir schließlich bei der Security, die uns mitteilte, dass der Tempel soeben geschlossen hat und erst in einer Stunde wieder öffnet. Irgendwie schafften wir es dann doch gleich hinein und gaben uns der indischen Bürokratie hin. Drei Beamte baten uns um die Reisepässe und forderten uns auf hinzusetzen. Es vergingen einige Minuten ehe uns aufgetragen wurden unsere Schuhe auszuziehen und in den Tempel weiterzugehen. Wieder vorbei an hunderten Menschen, die geduldig auf den Einlass in knapp einer Stunde warteten.

Der Boden am Tempelgelände war nass und schmutzig und vermischte sich mit einer Flüssigkeit die aus Müllsäcken geronnen kam. Es war ein entsprechender Geruch in der Luft. Wir wurden in einen kleinen Tempel geschoben in dem uns von heiligen Männern ein Teil der Gaben abgenommen und wir mit einem Tika (Stirnmal) belohnt wurden. Nur was sollten wir jetzt mit den restlichen Opfergaben tun? Doch schneller als wir schauen konnten, war auch schon ein Helferlein zur Seite und schob uns in den nächsten kleinen Tempel, wo wir ein Hindi Gebet nachsagen mussten und ein weiters Stirnmal erhielten. Im nächsten Raum wiederholte sich das und unser Helfer feuchtete seine Hand mit dem Wasser vom Boden an und verwischte großzügig die Farben auf unserer Stirn. Inzwischen war die Farbe nicht nur im Gesicht sondern auch auf unseren Armen und der Kleidung verteilt. Im Freien bei der nächsten Gebetsstelle angelangt, mussten wir ein weiteres Gebet nachplappern. So, endlich alle Gebete abgeschlossen! Hastig schob er uns aus dem Tempelgelände raus, um unsere Schuhe und Wertgegenstände abzuholen, schließlich galt es sein Trinkgeld für seine außerordentliche Leistung einzustreifen. Draußen stand immer noch eine sehr lange Menschenschlange.

Tika

Nun brauchten wir erst mal eine Pause. Wir kehrten für ein erfrischendes Getränk ein und desinfizierten gleich mal unsere Füße. Danach im südlichen Teil der Altstadt unterwegs, wirkte Varanasi freundlicher auf uns.

Hello!

Selling boxes

Im Lonely Planet war eine nette Bäckerei beworben, die wir anschließend aufsuchten. Da zu wenig Platz war, wurden wir zum Tisch eines deutschen Backpackers gesetzt. Wir führten eine sehr nette Unterhaltung mit ihm und gingen im Anschluss noch gemeinsam essen. Jan ist schon über 2 Monate vorwiegend alleine in Indien unterwegs und wir konnten unsere Erfahrungen austauschen.

Anschließend machten wir uns entlang der Ghats zu einer Ayurveda Apotheke auf, die aber leider geschlossen hatte.

Ghats

Man washs whatever

Cricket

Die gewonnene Zeit nützten wir für eine Kaffeepause und gönnten uns, für indische Verhältnisse, einen relativ guten Espresso. Natürlich standen auch heute wieder die täglichen Selfies am Programm.

Selfie

Selfie

Am Abend ging es an den Ghats entlang in Richtung Hotel, wo wir noch das bunte Treiben einer Veranstaltung beobachten konnten.

Music festival

Music festival

Holy Dreckfink

Obwohl Varanasi sehr eindrucksvoll ist, lässt es in uns Sehnsucht nach Europa aufkommen – Sauberkeit, nicht permanent als Geldquelle betrachtet zu werden, kaltes Wasser aus der Leitung, gute Gerüche, sich allein unbehelligt als Frau bewegen zu können.

Die Dusche im Zimmer war eine Wohltat.