Fähre

Anreise Calakmul

Ein letztes Mal aufwachen in Holbox. Eigentlich ist es viel zu zeitig und draussen ist es noch dunkel.

Schnell in die Dusche und dann noch die Sachen packen. Mit einem Golf Caddy fahren wir zum Hafen und nehmen die Fähre um 8 Uhr. Um diese Uhrzeit ist kaum etwas los. Einheimische bringen ihre Waren zur Fähre um diese ans Festland transportieren zu lassen.

Unsere Reise führt uns heute weiter nach Calakmul, dort wollen wir morgen die Mayaruinen besichtigen. In Calakmul direkt gibt es keine Übernachtungsmöglichkeit und Xpujil ist uns zu weit von den Ruinen entfernt. Allerdings gibt es im Dschungel bei Calakmul eine Hand voll Unterkünfte. Wir haben eine Dschungelhütte gebucht. Klein, einfach und sehr nahe zu den Ruinen, so sparen wir am nächsten Tag Zeit.

Wir haben eine 6 stündige Autofahrt vor uns. Das Autofahren in Mexiko ist sehr angenehm. Es ist ein nettes Zusammenspiel aller Beteiligten. Irgendwie hat man das Gefühl, dass jeder fährt wo er möchte, aber es funktioniert bestens. Aufgrund der vielen Schlaglöcher, weichen die Fahrzeuge oftmals auf die Gegenfahrbahn aus und fahren da mitunter auch eine Zeit lang weiter, wenn der Belag besser ist. Kommt ein Fahrzeug entgegen, fährt das Fahrzeug entweder wieder zurück auf seine Spur oder aber, der Entgegenkommende fährt den Pannenstreifen entlang, um Platz zu machen. Auch Überholen funktioniert super. Autos oder LKWs bieten regelrecht das Überholen an, indem sie den Pannenstreifen entlang fahren und Blinkzeichen geben. So können dahinter fahrende Autos problemlos überholen. Das einzige Handicap sind die zahlreichen Bodenwellen, die derartig hoch sind, dass man diese nur sehr langsam überfahren kann. Wir haben bereits mit der einen oder anderen unsere Erfahrungen gesammelt, vor allem für Stefan haben sie eine magische Anziehungskraft.

Unterwegs kaufen wir Bananen am
Straßenrand. Sie schmecken so viel köstlicher als jene, die man in Österreich zu kaufen bekommt.

Auf unserer Fahrt werden wir zweimal die Zeitzone wechseln. Bisher waren wir 7 Stunden hinter Österreich, in der Region um Tulum werden es nur noch 6 Stunden sein und bei Calakmul dann wieder 7 Stunden.

Die sechsstündige Autofahrt zieht sich dahin, zumal das Geschwindigkeitslimit bei max. 40/80/110 liegt.

Als wir durch Tulum fahren, machen wir eine Kaffeepause in einem Straßenshop und essen eine Kleinigkeit.

Tulum wirkt auf uns sehr positiv. So planen wir spontan, die letzten Tage unserer Reise eventuell hier zu verbringen. Aber jetzt gehts erst mal weiter.

Nach 6 Stunden kommen wir bei unserer Dschungelhütte an. Sie ist klein und sehr einfach. Rund um uns sind verschiedene Tiergeräusche zu hören. Wenn sich jetzt noch Tarzan über eine Liane vor uns herablässt, wären wir nicht überrascht :).

Wir bringen nur schnell das notwendigste Gepäck für eine Nacht in die Hütte und fahren gleich weiter zur nahegelegenen “Bat Cave”.

Es leben hier 11 verschiedene Arten von Fledermäusen. Neun davon in der Höhle, 2 weitere in den großen Bäumen.

Je nach Art ernähren sie sich von Insekten, Nektar oder Früchten. Was bei der enormen Anzahl an Fledermäusen zur Plage führt.

Noch vor Sonnenuntergang schwirren hier täglich zwischen 3 und 4 Millionen Fledermäuse aus der Höhle.

Ein kurzer Fußmarsch in den Wald hinein und rauf zur Höhle. Schon sieht man die ersten Fledermäuse ausfliegen. Von Minute zu Minute werden es mehr. Millionen von Fledermäusen verlassen leise ihre Höhle und gehen auf Futtersuche. Nur das Surren ist zu hören. Wir sind fasziniert, wie flink sie sich zwischen den Bäumen und immer wieder mal zwischen den Touristen vorbei manövrieren. Es ist ein unglaubliches Spektakel. Leider kann man es auf den Fotos gar nicht so einfangen.

Nach einer halben Stunde gehen wir den Waldweg wieder zurück, als uns ein Guide hinterherläuft und sagt, dass wir nicht alleine gehen dürfen, da es in der Gegend gefährliche Schlagen und auch Jaguare gibt. Meine Gedanken kreisen sich kurze Zeit nur noch darum, wie nahe unsere Hütte ist.

Wir haben heute den ganzen Tag nur Bananen gegessen, weil es Stefans Magen nicht gut geht, wir haben die Eiswürfel schwer in Verdacht.

Im “Dschungel Restaurant” esse ich noch eine Kleinigkeit, Stefan leistet mir mit Kamillentee Gesellschaft.

Wir sind hier in the middle of nowhere. Das Dach aus Palmenblättern schützt eigentlich nur vor Regen, bietet aber Zutritt für alle möglichen Tiere, die Fenster sind nicht dicht, der Spalt unter der Türe ist so breit, dass auch noch eine Schlange durchkriechen kann, die es hier auch gibt.

Ich mag Insekten, wenn sie weit oder am besten sehr weit weg von mir sind oder hinter Glas oder auch gebraten am Teller zum Kosten. Aber ich mag sie absolut nicht im selben Raum.

Ich mache noch einen Blick unter das Bett, ob sich auch keine Schlange eingeschlichen hat und verbarrikadiere den Spalt unterhalb der Türe mit einer Decke. Jetzt steht einem guten Schlaf nichts mehr im Wege. Mit den Geräuschen aus der Wildnis werden wir rasch in den Schlaf gewogen.

Gute Nacht Dschungel

Tor

Holbox – Radtour zur Sandbank

Beim Frühstück an der Strandbar spielt heute schon Live Musik. Zu den Klängen von Santana kann der Tag eigentlich nur perfekt werden.

Nach dem Frühstück leihen wir uns im Ort Fahrräder aus und fahren zu einem zwei Kilometer entfernten Strandabschnitt.

Schon der Weg dorthin ist sehr nett anzusehen.

Nach kurzer Fahrt kommen wir auch schon an, stellen die Fahrräder ab und watscheln durchs Meer bis hin zu einer Sandbank, die etwa knöchel- bis wadentief im Wasser ist.

Wir stapfen weitere 2 Kilometer bis zum Ende der Sandbank, die zu einem Naturschutzgebiet für Vögel führt.

Die Sonne knallt herunter und das Wassertreten ist gar nicht wenig anstrengend. Doch das glasklare Wasser, der weiße Sand und das angenehm warme karibische Meer, machen diese Art von Wassergymnastik zu etwas Besonderem.

Am Nachmittag müssen wir den Rückweg über die Sandbank antreten, denn durch die Flut verschwindet die Sandbank am späteren Nachmittag im Wasser und man kommt nur noch schwimmend zurück.

Mit dem Fahrrad fahren wir Richtung Hotel zurück, machen aber am Weg nochmal Pause in einer Strandbar, weil die Musik unter Interessenten geweckt hat.

Zurück im Hotel vereinnahmen wir eine Strandliege. Es wird Zeit eine Unterkunft für die weitere Reise zu buchen, das lässt sich von der Liege aus bestens erledigen. So lassen wir den angebrochenen Nachmittag bei einem Sundowner ausklingen.

Für das Abendessen haben wir einen Tisch am Steg reserviert. Wir sitzen bei Kerzenbeleuchtung über dem Meer, spüren die warme Meeresbrise und haben einen Superblick zur Band, die am Strand spielt. So mag ich den Winter gerne – Sonne, Wärme, Sand und Meer.

Nach dem köstlichen Essen wollen wir uns nochmals richtig unter das Volk mischen. Am Weg dorthin kaufen wir uns nochmals von dem sensationellen Schokoeis in der Gelateria.

Danach gehts ab zum Tanzbein schwingen. In der „Hot Corner Bar“ ist wieder viel los. Die Einheimischen darunter sorgen für gute Stimmung. Ein junger Mexikaner fordert die Leute auf Salsa zu lernen. Sagt das und fängt sofort zu tanzen an. Nur wenige Sekunden später waren gut 20 Menschen rund um ihn versammelt und tanzen die Schritte nach. Diese Gelegenheit können wir keinesfalls auslassen, so haben wir die Möglichkeit, neue Schritte zu lernen. So konnten wir auch unserem letzten Abend tanzend zu Ende gehen lassen.

Buenas noches!

Strand

Holbox – Biolumineszenz

Heute wollen wir mal ein bisschen faulenzen und die Zeit am Strand verbringen. Nach dem Frühstück mit köstlichen frischen Früchten am Strand suchen wir gleich eine Liege auf und sind einfach mal nur faul.

Am Nachmittag brauchen wir aber unseren Auslauf und gehen den Strand entlang spazieren. Das Wetter ist traumhaft sommerlich.

Nach einem ausgedehnten Marsch, entdecken wir eine Strandbar. Mit Blick aufs Meer und Supermusik lassen wir uns ein köstliches Avocado-Shrimps Gericht servieren.

Am späten Nachmittag treten wir den Rückweg an und machen uns im Hotel fertig für unser Vorhaben am Abend.

Heute ist Vollmond und zu dieser Zeit hat man in Holbox gute Chancen, die Biolumineszenz an einem gewissen Strandabschnitt zu sehen.

Es werden hier einige Touren angeboten, doch wir möchten bewusst keine buchen. Stattdessen gehen wir zu Fuß eine gute halbe Stunde zu dem Strandabschnitt, der dafür bekannt ist. Wir gehen auch schon früher los, damit wir auch den Sonnenuntergang genießen können. Hier gibt es keine Restaurants und somit kein künstliches Licht, das einen negativen Einfluss auf die Biolumineszenz hätte.

Ich habe ja schon erwähnt, dass es in Holbox nur Sandstraßen gibt. Ausserhalb vom Ortskern, stehen manche Straßen unter Wasser, so dass wir uns Schleichwege durch die Büsche suchen müssen. Der Marsch hat sich gelohnt. Auf einer Liege beobachten wir den wunderschönen Sonnenuntergang und genießen die Abendstimmung.

Nach dem Sonnenuntergang sind wir dann plötzlich fast alleine am Strand. Dem Rauschen des Meeres könnten wir stundenlang zuhören.

Wir warten, bis es stockdunkel ist und gehen dann im Wasser bis zu einer Bucht. Schon nach wenigen Minuten sehen wir, wie es rund um unsere Beine funkelt, wenn wir diese im Wasser bewegen. Für den letzten Teil vor der Bucht, müssen wir uns einen Weg am Land suchen und versuchen uns im Dunkeln fortzubewegen. Sobald man Licht macht, sieht man nämlich nichts mehr von der Biolumineszenz.

Eine gute Stunde watscheln wir im warmen Wasser herum. Bei jeder Bewegung funkeln die Wassertropfen und sehen aus wie Sternenstaub.

Wir machen uns auf den Weg zurück. Mit den Handytaschenlampen versuchen wir den Weg in der Dunkelheit zu finden.

Wieder zurück im Ort gehen wir noch schnell etwas essen und danach gleich wieder weiter zur Salsa Party auf der Strasse. Heute wird ordentlich getanzt.

Auch heute sind wieder jede Menge Leute hier. Es ist toll zu beobachten, wie die Musik die Leute anzieht und viele dann versuchen mitzutanzen. Bis zum letzten Lied, tanzen wir alle auf der Straße.

Mit beschwingten Tanzbeinen gehen wir nach Hause.