Zócalo

Letzter Tag in México City

Heute Früh möchten wir laufen gehen. Wir machen das in jedem Urlaub und machen daraus einen Sightseeing Lauf. Dabei entdecken wir immer wieder Plätze, zu denen wir dann tagsüber unbedingt zurückkehren möchten. Um 7:30 Uhr verlassen wir das Zimmer. Das Licht ist so schön um diese Zeit, die Sonne scheint, der strahlend blaue Himmel zeigt ein besonders schönes Wolkenspiel und die historischen Gebäude zeigen sich in voller Schönheit.

Es stellt sich leider schnell heraus, dass wir heute in einer schlechten Verfassung sind. Wir sind sehr kurzatmig und fühlen uns etwas unterzuckert und flau im Magen. Schon einige Blocks weiter bekommen wir nur noch schlecht Luft und beschließen, statt zu laufen nur spazieren zu gehen.

Die Höhenluft macht sich bemerkbar. Man vergisst hier sehr leicht, dass man sich auf über 2.200 Meter Höhe befindet, da ist die Luft schon dünner.

Wir dehnen unseren Spaziergang aus und entdecken viele schöne Gebäude, Kirchen, kommen am Hauptplatz Zókalo vorbei, bestaunen wunderschöne, bunte Bodenbemalungen und noch vieles mehr.

An einem Straßenstand kaufen wir frisch gepressten Orangensaft, der lindert die Unterzuckerung. Für das flaue Gefühl im Magen haben wir das Restaurant, in dem wir mit unserem Tourguide gestern waren, in Verdacht.

Gute 8.000 Schritte später kommen wir ins Zimmer zurück und machen uns fürs Frühstück und unseren letzten Tag in Mexico City fertig.

Wir finden ein kleines Restaurant in dem wir frühstücken. Es liegt direkt neben der wunderschönen Kathedrale. Die Sonne scheint auch heute wieder und zeigt uns, wie viel Kraft schon in ihr steckt.

Unser erstes Ziel heute ist die Kathedrale von Mexiko Stadt (Catedral Metropolitana de la Asunción de María de la Ciudad de México).

Die Kathedrale setzt sich aus mehreren Gebäudeteilen zusammen. Sie ist unfassbar schön und prunkvoll. Im Hauptteil darf man leider nicht fotografieren.

Durch den stetigen Rückgang des Grundwasserspiegels und das beschleunigte Absinken, wurde die Kathedrale in die Liste des World Monuments Fund der 100 am stärksten gefährdeten Gebäude aufgenommen. Restaurierungsarbeiten ab den 1990er Jahren stabilisierten die Kathedrale und so konnte sie wieder im Jahr 2000 von der Liste der gefährdeten Gebiete gestrichen werden.

In Mexiko Stadt sieht man zahlreiche Gebäude die schief stehen. Das liegt aber nicht an einer schlampigen Bauart, sondern vielmehr droht die Stadt zu versinken. Das Absenken schreitet voran, darunter leidet auch die Kanalisation und die Trinkwasserrohre, welche Risse erleiden und so Abwasser in die Trinkwasserversorgung gelangen kann. An einem neuen Kanalsystem wird gearbeitet.

Weiter gehts zu Fuß zum Plaza Garibaldi, der sich in einem anderen Stadtteil befindet. Dort soll man auf Mariachis treffen, die ihre Lieder schmettern. Bei dem Viertel handelt es sich um ein weniger schönes Viertel, aber das verhält sich hier nicht anders, als in anderen Großstädten. Ich habe die Seifen und Shampoos aus dem Hotelzimmer mitgenommen, die kann ich hier an die Obdachlosen verschenken.

Am Weg zum Plaza Garibaldi besichtigen wir eine weitere Kirche und entdecken wieder kunstvolle Graffitis. Es gibt unzählige in dieser Stadt.

Der Platz Garibaldi war eher weniger berauschend, die Gegend war atmosphärisch nicht sehr angenehm. Wir machen eine kurze Trinkpause in einem Lokal am Platz, da kommt auch schon ein Mariachi zu uns und fragt, ob er für uns singen darf. Das war für uns irgendwie nicht stimmig. In unserer Vorstellung sollten auf dem Platz mehrere Mariachis singen, doch eine Vorstellung dieser Art findet erst am Abend statt. Somit lehnten wir das Angebot ab und verlassen diesen Teil der Stadt wieder.

Ein langer Fußmarsch führt uns zum Museum der Bank von Mexiko. Daran sind wir gestern nur vorbei gegangen, heute wollen wir die Bank innen besichtigen. Um eintreten zu können, muss man ein Ticket lösen, dieses ist allerdings kostenlos. Wir betreten ein wunderschönes, luxuriöses Gebäude, vorbei an den Security Kontrollen, die jenen am Flughafen ähnlich sind.

Die wunderschöne schwarze Steinvertäfelung und die goldene Verzierung, zieht sich durch das gesamte Gebäude. Im Untergeschoß befindet sich der Tresorraum und die Schließfächer. Auch werden alte und neue Münzen sowie eine Vielzahl an Geldscheinen ausgestellt. Der Besuch hier hat sich absolut gelohnt.

Wir setzen unseren Spaziergang fort, schlendern durch eine Einkaufsstraße, die wir die letzten Tage noch nicht gesehen haben. Seitlich davon entdecken wir eine kleinere, belebte Fußgängerzone, die sehen wir uns auch gleich noch an.

Wir sehen, dass einige blinde Masseure ihre Dienste anbieten. Dazu haben sie Massagesessel auf der Straße stehen, auf denen man Platz nimmt und sich ein wenig nach vorne lehnt.

Nachdem wir jetzt schon seit vielen Stunden durch die Stadt laufen, tut eine Massage sicher gut. Gesagt, getan und schon sitzen wir da und lassen uns von zwei jungen Burschen massieren. Die Pause hat uns gut getan.

Wir ziehen weiter und kommen an der Casa de los Azulejos mit einer wunderschönen Fassade aus Kacheln vorbei. In Mexiko City gibt es wunderschöne Keramik. Von Tellern, Schalen und sonstigen Gefäßen bis hin zur Wandkeramik.

Es ist inzwischen früher Abend, als wir noch eine Trinkpause in einem Lokal beim Templo de Mayor machen.

Der Templo de Mayor wurde 1521 von den Spaniern zerstört. Heute kann man auf dem Gebiet die Ausgrabungen besichtigen. Nächtens ist dieses Gebiet abgesperrt und wird von einigen Polizisten bewacht.

Wir sind jetzt schon in der Zielgeraden zum Hotel. Vor dem Hotel sehen wir, wie einigen Frauen die Wimpern und Augenbrauen gefärbt werden. Sie sitzen auf den Steineinfassungen rund um die Bäume und lassen sich hübsch machen. Der Anblick ist sensationell.

Am Dach des Hotels gibt es eine wunderschöne Terrasse, da genießen wir noch eine Weile die Sonne, bevor wir eine kurze Pause im Zimmer einlegen.

An unserem letzten Abend in México City gehen wir in ein kleines Restaurant neben dem Templo de Mayor. Es ist ein sehr lauer Abend. Wir sitzen im Freien neben der Kathedrale und lassen den Abend mit köstlichen Seafood Variationen zu Ende gehen.

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