Calakmul

Calakmul

Sehr lange vor Sonnenaufgang werden wir von den vielen Tiergeräuschen aus dem Dschungel geweckt. Eine Herrschaft an Hähnen fängt zu krähen an, Vögel zwitschern, Wildhunde bellen und sonstiges Getier trägt seinesgleichen dazu bei.

Wir versuchen wieder einzuschlafen, aber ohne Erfolg. Um 5:45 Uhr zwingt uns unser Wecker dann endgültig aus dem Bett.

Nach dem Frühstück mit frischer Eierspeise von den Eiern der Hühner, die ebenfalls hier herumlaufen, fahren wir los zu den Mayaruinen.

Calakmul gilt als eine der wichtigsten und größten Maya-Stätten.

Nach 45 Minuten fahren wir durch das Tor des Nationalparks. Jetzt geht es weitere 60 Kilometer weiter rein in den Dschungel. Aufgrund der Straßenverhältnisse müssen wir mit weiteren eineinhalb Stunden Fahrt rechnen.

Am Weg stehen immer wieder Warnschilder, dass hier Jaguare, Affen und sonstige wilde Tiere leben.

Als Highlight von Calakmul zählt die Estructura II, die größte Ruine dieser Maya Stätte.

Von unten lässt sich gar nicht so recht erahnen, wie gigantisch dieses 45 Meter hohe Bauwerk ist. Wir klettern bis zur höchsten Stelle. Als wir die vielen hohen Stufen erst mal hinter uns gebracht haben, waren wir zutiefst beeindruckt. Von hier blickt man auf nichts anderes als Baumkronen und Maya-Ruinen, soweit das Auge reicht sieht man nur Dschungel. Einfach atemberaubend!

Von hier aus hat man auch einen schönen Blick zur Estructura I und sieht auch nach Guatemala, da Calakmul nur ca. 30 Kilometer von der Grenze entfernt ist. Wie gerne hätten wir Guatemala auch noch in unsere Route mit aufgenommen, aber das geht sich zeitlich leider gar nicht aus.

Der Abstieg wird umso spannender, da die Stufen sehr steil angeordnet sind und Stefan Höhenangst hat. Aber ich finde es bemerkenswert, dass er sich dieser immer wieder stellt. Unten angekommen, kribbeln unsere Oberschenkel, von dem Ruinen Workout und die Hitze setzt noch eines drauf.

Wir gehen gleich weiter zur Estructura I. Oben angekommen eröffnet sich ein weiterer toller Blick. Natur und nichts als Natur ist hier zu sehen.

Wir marschieren noch den Rest ab und kommen ein einigen anderen Ruinen vorbei.

Am Nachmittag treten wir den Rückweg durch den Dschungel an.

Stefans Magen ist noch immer nicht ganz fit und der Kreislauf etwas geschwächt. Ich fahre die Straße durch den Dschungel und versuche weitgehend den Schlaglöchern auszuweichen. Plötzlich ein seltsames Geräusch. Ich merke, dass ich kurz eingenickt sein muss und sehe nur noch den Begrenzungspfosten am Straßenrand vor mir. Ich verreiße das Auto schnell, erwische dabei aber grad noch den Posten und der Wagen gerät ins Schleudern.

Ich steige aus und schau mir den Schaden an. Der Begrenzungspfosten ist aus Beton und hat die Motorhaube, Stoßstange und den Scheinwerfer beschädigt. Zum Glück ist es nur Blechschaden. Nur die Stoßstange müssen wir rausbiegen, da sonst der rechte Reifen bei starken Kurven darauf schleift. Doch das machen wir erst sobald wir aus dem Dschungel sind, sonst werden wir noch von den Tieren gefressen.

Unsere weitere Fahrt führt uns heute nach Palenque. Dort haben wir kurzfristig für zwei Nächte eine Unterkunft gebucht und wollen eine weitere Mayastätte besuchen.

Die Fahrt nach Palenque gestaltet sich etwas mühsam, da es die gesamte Fahrt über stark regnet. Palenque selbst besucht man nur wegen der Ausgrabungsstätte. Der Ort selbst hat einen Industrietouch und ist weniger attraktiv.

Auch hier regnet es stark. Wir sind müde von der Fahrt und lassen den Tag bei einem Abendessen zu Ende gehen.

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