Osaka
Heute steht Sightseeing light am Programm, vielmehr möchten wir den kulinarischen Spuren Osakas folgen.
Am Weg zu einem kleinen Tempel, den wir unbedingt sehen möchten, kommen wir an zahlreichen Shops vorbei, in denen ein Automat neben dem anderen steht und aus denen man nach Einwurf von Münzen mit einem Greifarm Stofftiere, Spielfiguren, Schlüsselanhänger und sonstige unnötige Dinge herausfischen kann.
Eigentlich dachten wir, dass man damit Kinder anlocken möchte, doch weit gefehlt. Es sind ausschließlich Jugendliche und Erwachsene vorzufinden und die Schilder an der Wand zeigen, dass der Eintritt erst ab 18 Jahren gestattet ist.
Wir sind beim Hozenji-Tempel im Dotombori Viertel angekommen. Er ist in einem Durchgang versteckt, unweit von den Gassen mit den vielen Leuchtreklamen und der intensiven Geräuschkulisse. Nur kurz von den belebten Straßen abgebogen, trifft man hier auf eine Gegend aus den alten Zeiten Osakas. Beim Tempel befindet sich die wunderschöne Mizukake-Fudo-Statue, die wir mit Wasser begießen und uns dann etwas wünschen dürfen.
Die Gegend hinter dem Tempel nennt man Hozenji Yokocho und umfasst einige kleine sehenswürdige Gassen mit vielen kleinen Restaurants. Hier kann man überall Teppanyaki, Okonomiyaki und andere kulinarische Köstlichkeiten probieren.
Wir ziehen weiter in die überdachten Arkaden im Dotombori Viertel und anschließend Richtung Namba Viertel, wo sich der Kuromon Ichiba Markt befindet.
Bei einem der Stände kaufen wir Kobespießchen und Jakobsmuscheln. In Japan ist es verpönt auf der Straße bzw. beim Gehen zu essen. Kauft man bei den Ständen, so darf man davor stehenbleiben und essen bzw. gibt es gelegentlich auch einen kleinen Essbereich hinter dem Stand. Beim Schlendern durch den Markt sehen wir allerhand interessante Dinge. Der nächste Stopp ist wieder der Kulinarik gewidmet. Für Stefan wird es erneut ein Kobe Beef und für mich köstliches Sushi und ein großer Scampi.
Das nächste Ziel ist das Shinsaibashi Viertel, nördlich von Dotonbori. Dort befindet sich eine 600 Meter lange Shopping Straße. Es ist lustig durchzugehen, aber nach Shopping ist uns beiden nicht und so schlendern wir weiter.
Im Shinsaibashi Viertel sind zahlreiche Niederlassungen und Shops von Luxusmarken beheimatet. Gucci, Prada, Burberry, Michael Kors, Louis Vuitton, Boss und zu unserer Freude auch ein Apple Store, dem wir natürlich einen Besuch abstatten.
Wir kommen im American Mura Viertel, westlich von Shinsaibashi an, welches einen Mix der amerikanischen und japanischen Kultur zeigt. Es ist als Hypsterviertel bekannt und das Zentrum für die Trends der japanischen Jugend. Hier befinden sich viele Geschäfte, Cafes, Bars, Restaurants und Nachtclubs. Die Gegend wird geziert mit kreativ gestalteten Straßenlaternen, die nur in diesem Teil der Stadt zu sehen sind. Auf dem Dach eines Gebäude in der Sankaku-Koen, steht ein Nachbau der Freiheitsstatue.
Es ist inzwischen Nachmittag, als wir uns ein Cafe mit WLAN suchen, da wir für morgen noch ein Hotel in Unzen Hell sowie ein Mietauto buchen müssen. Mir ist plötzlich furchtbar kalt, begleitet von Gliederschmerzen und so trifft sich das ganz gut und der heiße Tee wird helfen. Gute zwei Stunden und 4 Tassen Tee später, sind die Gliederschmerzen noch schlimmer. Der Zeitpunkt ist grad denkbar unpassend, wollten wir doch heute unbedingt in einem Straßenlokal zirka 30 Minuten von unserem Hotel essen.
Wir haben Toyo in einer Dokumentation über Streetfood in Japan entdeckt. Da heute die letzte Möglichkeit ist, fahren wir mit der U-Bahn zu ihm. Als er uns sieht, begrüßt er uns freundlich, macht bei sich am Kochtisch zwei Plätze frei und holt uns zu sich. Leider spricht er kaum Englisch, aber irgendwie kann er sich dann doch verständigen. Er ist ein Showkoch. Während wir essen, holt er Stefan und mich immer wieder zu sich, wir müssen den Mund öffnen und er steckt uns ein Überraschungssushi in den Mund. Seine Showeinlage ist das Braten von Fleisch und Fisch mit einem Bunsenbrenner, wobei er mit seiner Hand das Grillgut wendet. Er ist ein absolut Showmen.
Das Essen war der absolute Hammer und sehr zu empfehlen. Es ist inzwischen kalt geworden und ich fühle mich sehr grippig, so fahren wir ins Hotel, dort werde ich von Stefan noch mit grünem Tee und Aspirin C gedopt.
Gute Nacht Osaka
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