Montezuma

Wir haben geschlafen wie die Babies und wachen erst auf, als es draußen schon hell ist und die Vögel fröhlich vor sich hinzwitschern. Vor unserem Fenster stehen zwei Hennen und ein Hahn und schauen neugierig. Auf der anderen Seite zeigt sich strahlend blauer Himmel über dem Regenwald.

Wir wollen dann gleich über die holprige Straße in den Ort frühstücken gehen. Beim Rausgehen sieht Stefan, dass wir einen kaputten Autoreifen haben.

Die Straße hierauf war scheinbar doch zu viel des Guten. Wir haben einen Reservereifen mit, allerdings sind wir noch nicht sicher, ob es klug ist, das Auto auf der steilen Straße hochzuheben und ob der Boden überhaupt ausreichende Stabilität für den Wagenheber gewährt.

Wir verschieben das Problem auf später und gehen erst mal Frühstücken, schließlich kann man mit leerem Magen keinen Reifen wechseln 😄.

Nach dem Frühstück fragen wir im Ort, ob jemand den Reifen kleben kann. Sofort erklärt sich ein junger Mechaniker bereit, mit uns mitzukommen. Wir nehmen am Gepäckträger seines Squad Platz und holpern damit die steile Straße hinauf zum Auto.

Inzwischen ist die Luft im Reifen gänzlich raus. Ein Kleben vor Ort schließt er somit gleich aus. Er möchte aber trotzdem helfen, das Notrad zu montieren und am Ende verlangt er nicht einmal Geld dafür und nimmt unser Trinkgeld nur zaghaft an.

Unsere geplante Wanderung verschieben wir erst mal und fahren in die nächstgelegene Werkstatt. Dort angekommen, wird noch bevor wir aussteigen, der Wagenheber unter unser Auto geschoben. Der junge Mechaniker sieht sich den kaputten Reifen an und entdeckt sofort einen langen Nagel, der tief im Reifen steckt und macht sich sofort ans Werk.

Keine 15 Minuten ist der Reifen geklebt und auch schon wieder montiert. Hier geht das wie beim Boxenstopp bei der Formel 1, immerhin sind kaputte Reifen und Bremsen das Leid der Costa Ricaner. Anhand der kaputten Reifen hier, sehen wir, dass es uns noch gut erwischt hat. So mancher LKW Reifen ist dem Tode gänzlich geweiht.

Kein Wunder bei diesen Straßenverhältnissen. Wir bezahlen umgerechnet keine 5 € und sind auch schon wieder am Rückweg.

Google dürfte unsere Abenteuerlust bekannt sein, denn am Rückweg wird der Reifen gleich entsprechend getestet, er hält stand.

Es ist heute wieder sehr heiß. Wir möchten zum Wasserfall wandern. Entscheiden uns aber die Mittagspause vorzuziehen und gehen in ein Soda essen. Es gibt heute frischen Lobster, den möchten wir uns nicht entgehen lassen.

Während wir darauf warten, kommt der Chef immer wieder vorbei, um uns zu sagen, dass es in der Küche schon so gut riecht und der Lobster fangfrisch ist und köstlich schmecken wird. Er hat nicht zu viel versprochen, ein hervorragendes Mahl.

Genug gegessen, jetzt ist wieder Bewegung angesagt. Wir marschieren zum Wasserfall über den Waldboden der mit hochliegenden Baumwurzeln geziert war.

 

Das besondere bei dem Wasserfall ist, dass man hier schwimmen kann. Herrlich erfrischend ist das Wasser.

Wir sehen, wie zwei Frauen den Felsen neben dem Wasserfall hinaufklettern. Eine von den beiden nimmt sogar den wagemutigen Versuch auf sich und klettert dann auch wieder runter.

Schon beim Zuschauen war uns allen Angst und Bange und wir waren froh, als sie dann endlich soweit herunten angekommen war, um ins Wasser zu springen.

Wir marschieren wieder zurück und besuchen Lucy, unsere Vermieterin, und erzählen ihr von dem kaputten Seil der Hängematte und dem Holzbrett. Sie nimmt es gelassen hin.

Als nächstes steht ein kurzer Zwischenstopp in unserem Haus an, wir müssen das Notrad reinigen und wieder im Auto verstauen.

Jetzt brauchen wir eine Abkühlung und gehen zu einem anderen Strand, der etwas weiter weg liegt. In gesamten Ort hängt der Duft von Cannabis in der Luft. Hier wird rund um die Uhr gekifft, was das Zeug hält.

Nach einem langen Fußmarsch sind wir am Strand.

Hier ist der Sand weniger dunkel, dafür sind immer wieder schwarze Felsen, die aus dem Sand herausragen. Die Wellen sind heute deutlich stärker.

Vor Einbruch der Dunkelheit, gehen wir zurück, es ist Zeit fürs Abendessen.

Wir finden ein tolles Restaurant umgeben von einem Palmengarten. Sehr idyllisch ist es hier.

Nach dem Essen genehmigen wir uns noch einen Absacker in einer Bar mit super Livemusik. Unter den Gästen sind einige Gestrandete, sie sind allesamt lustig zu beobachten.

Den Berg hinauf geht es zurück. Morgen reisen wir wieder weiter und verlassen den Hippieort Montzuoma.

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