Anreise Cartagena

Die Neuankömmlinge von gestern machen die Nacht über ordentlich Party. Die Bar ist genau unter unserem Zimmer, da geht es bis 3 Uhr rund und der Alkohol fließt in rauen Mengen. Wir werden immer wieder aus dem Schlaf gerissen, können aber dennoch immer wieder weiterschlafen.

In der Früh ist es hingegen sehr ruhig. Stefan geht schon zeitig, mit der Kamera ausgerüstet, zum Meer, um den Sonnenaufgang zu fotografieren.

Wir gehen schon um halb sieben ins Meer schwimmen. Ein sonniger Tag erwacht, das Wasser im Meer ist viel wärmer als jenes in der Dusche.

Das letzte Frühstück mit Blick aufs Meer genießen wir ganz besonders.

Gegen halb 12 Uhr geht’s mit dem Speedboat wieder weiter. Es ist der erste Tag, an dem das Seewetter die Fahrt mit dem Speedboat wieder erlaubt. Wir sind sehr froh darüber, weil wir uns dadurch die dreistündige Fahrt mit dem Bus ersparen und schneller in Cartagena sein werden.

Die erste Stunde im Boot ist ganz gut. Wir werden zwar immer wieder mal nass, aber das gehört zu so einer Fahrt dazu.

Die zweite Stunde gleicht allerdings einer Hochschaubahnfahrt.

Die hohen Wellen erschweren die Fahrt, dadurch springt das Boot bei jeder Welle und wir knallen hart am Wasser wieder auf. Es kommt jedes Mal ein Wasserschwall auf uns nieder. Mit beiden Händen müssen wir uns festhalten, weil es uns immer wieder mal aus den Sitzen hebt.

Wir sind triefend nass. Und kaum glaubt man, dass es besser wird, geht’s auch schon wieder weiter. Splish splash. So viel Wasser konnte uns bisher keine Dusche auf unserer Reise bieten.

Nach zwei Stunden haben wir es geschafft und laufen im Hafen Cartagenas ein. Vom Meer aus sieht man viele Hochhäuser aneinander gereiht. Sie sind alle weiß, was in Kombination mit dem blauen Himmel eine tolle Kulisse bietet.

Wir holen gleich unser zurück gelassenes Gepäck aus dem Büro des Speedboat Unternehmens ab. Es bringt uns ein junger Bursch von dem Unternehmen hin. Es liegt in einem der Hochhäuser. Von der Straße aus muss man an einem Security Mitarbeiter vorbei. Das Haus ist noch eine Baustelle. Es wird uns eine Wohnungstür geöffnet. Darin sitzen ein paar Männer und schauen Fussball, ein anderer liegt am Sofa und beschädigt sich mit seinem Handy. Als wir wieder weg waren haben wir überlegt, ob wir unser Gepäck mal genauer überprüfen sollten, um sicherzugehen, dass wir nicht ungewollt als Kurier in Aktion treten.

Zu Fuß sind es nur wenige Minuten in die Altstadt, in der unser kleines Hotel liegt.

Wir haben nach langem wieder eine Dusche mit Wasserdruck und Warmwasser. Was für ein herrliches Gefühl wieder in der Zivilisation zurück zu sein.

Wir wollen gleich die Altstadt inspizieren. Cartagena ist eine bezaubernde Karibikstadt im Kolonialstil mit knapp unter 1 Million Einwohnern.

Wir kommen an der wunderschönen Kirche vorbei, die man recht rasch sieht, wenn man in Cartagena ankommt. Es macht sich gerade eine Braut auf den Weg in die Kirche. Stefan und ich sehen in jedem Urlaub mindestens eine Hochzeit.

 

Gleich anbei ist ein schöner Platz, da wollen wir eine Kleinigkeit essen.

Da fährt ein Oldtimer vor, in dem ein weiteres Brautpaar sitzt. Sie machen noch vor der Hochzeit das Shooting und wir können zusehen.

 

Zum Meer hin liegt die ummauerte Altstadt mit großen Plätzen, Kopfsteinpflasterstraßen und bunten Kolonialgebäuden. Wir gehen gleich mal auf der Stadtmauer entlang.

Wir treffen auf ein paar Straßenmusiker, die wunderbar auf ihren Instrumenten spielen und sich über eine kleine Spende freuen.

Wir setzen die Erkundung der Stadt weiter fort und treffen auf die nächste Hochzeitsgesellschaft. Samstag Nachmittag wird hier scheinbar wie im Akkord geheiratet.

Doch das soll nicht die letzte Hochzeit für heute sein. Nur kurz darauf treffen wir schon wieder auf ein Brautpaar. Als dieses Paar aus der Kirche kommt, beginnt eine Tanzgruppe zu tanzen und zu singen. Ein Feuerwerk wird gezündet und danach zieht die gesamte Hochzeitsgesellschaft durch sie Straßen.

Es herrscht hier tropisches Klima. Mit dem Boot ist die Isla de Barú mit ihren weißen Stränden und Palmen sowie die Islas del Rosario erreichbar, die für ihre Korallenriffe bekannt sind. Eigentlich hatten wir geplant, noch einen Tag tauchen zu gehen. Doch das werden wir heuer auslassen, da sich meine Nebenhöhlen jetzt gerade erst zu beruhigen beginnen und Tauchen kontraproduktiv wäre. Ausserdem gefällt uns Cartagena auf dem ersten Blick so gut, dass wir die letzten Tage gerne hier verbringen wollen.

Am Abend kommen wir nochmals bei der Kirche vorbei und hören und hören stimmungsvolle Musik. Es findet tatsächlich um 19:30 Uhr noch eine Hochzeit statt. Das läuft hier wie am Schnürchen. Selbst die Deko in der Kirche ist für jede Hochzeit anders.

Wir laufen noch eine ganze Weile durch sie Stadt, ehe wir uns auf der Rooftop Terrasse einer Cevicheria ein Platzerl suchen und genießen einen wunderbaren Blick auf die Stadt und genießen köstliche Ceviche.

 

Buenas noches Cartagena!

Buenas días Casa En El Agua

Die Nacht war herrlich, es hat sich angefühlt wie auf einem Segelboot, nur ohne schaukeln. Herrliche Stille, nur die Bewegung des Wassers war zu hören und die Meeresbrise hat die ganze Nacht für angenehme Erfrischung gesorgt.

Wir wachen schon um 7 Uhr auf und gehen ins Meer schwimmen. Die Sonne scheint, das Wasser ist türkisblau und herrlich warm.

Zum Frühstück gibt es wie überall köstliche Früchte und Empanadas mit einem Spiegelei gefüllt. Die kannten wir bisher noch nicht, sie schmecken großartig.

Wir beschließen, den heutigen Tag einfach mal nur faul zu sein.

Wir liegen ein bisschen in der Sonne und sehen den kleinen Booten zu, die immer wieder vorbeifahren.

Ein großer Vogel der ewig lange über uns kreist und die Thermik genießt, gewinnt unsere Aufmerksamkeit. Hoffentlich erleichtert er sich nicht über uns.

Im Wasser ist ein fixes Standup Paddel angebracht, das bietet sich perfekt an, um Drinks darauf zu stellen. So genießen wir das warme Wasser und erfrischenden Ananassaft.

Dann gibt es auch schon Mittagessen. Unglaublich, wie schnell die Zeit beim Faulenzen vergeht.

Den Nachmittag verbringen wir auf der Liegeplattform im Schatten.

Ein bisschen schwimmen steht auch am Programm und weil man nicht zu lange in der Sonne sein soll, nehmen wir einen Cocktail an der Bar.

Dort sind wir dann auch geblieben, denn einen guten Schattenplatz gibt man nicht leichtfertig auf. Der Barkeeper lädt uns auf einen weiteren Cocktail ein.

Der Sonnenuntergang hat auch heute wieder eine magische Wirkung.

Auch vom Zimmer aus, hat man einen guten Blick darauf.

Für das Abendessen haben wir uns heute nochmals Krabbe bestellt. Sie ist diesmal etwas anders zubereitet und schmeckt sensationell.

Nach dem Essen gesellen sich ein paar Junge aus UK, Australien und Brasilien zu uns. Jeder erzählt, welche Plätze schon in Kolumbien und ganz Südamerika besucht wurden und wie lange sie unterwegs ist.

Und wieder ist ein wunderschöner Tag zu Ende.

Anreise Casa En El Agua

Wir kommen um 6:30 Uhr am Pier in Cartagena an. Ausser einiger Straßenverkäufer und Bettler ist hier noch niemand zu sehen.

Die Straßenverkäufer sind aber schon voll in Fahrt und versuchen uns all ihr Zeug anzudrehen. Ich kaufe mir tatsächlich eine Sonnenbrille, da meine leider bei der Tour verloren gegangen ist.

Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass uns dieser Verkäufer danach noch gute zehnmal fragt, ob wir eine Sonnenbrille haben wollen.

„Ray Ban, Original“, wiederholt der Verkäufer immer wieder. Der alte Schmäh, den es über Generationen hinweg schon gibt.

Mir ist immer noch übel, da kommt zum Glück ein weiterer Verkäufer und bietet Tee an. Wir sind jetzt schon die dritte Woche hier und haben beim Essen absolut nichts ausgelassen und viel von den Straßenverkäufern gekauft. Nur das Wasser aus der Leitung trinken wir nicht direkt, es wird allerorts gefiltert. An manchen Orten kommt es etwas gelblich aus der Wasserleitung. Aber zum Zähneputzen kann man es verwenden. Wir haben bisher alles vertragen.

Bedauerlicherweise herrscht heute rauhe See und so kann unser Speedboat nicht wie geplant fahren. Stattdessen werden wir mit dem Bus fahren. Frei nach kolumbianischer Art, fährt dieser mit Verspätung ab. Zwischendurch hält er ziemlich lange an, einmal wegen Pipipause und einmal wegen einer Polizeikontrolle, bei dieser wurde auch der Laderaum kontrolliert.

Nach drei Stunden kommen wir endlich am Meer an.

Der Seegang ist hier etwas sanfter uns so fahren wir die letzte halbe Stunde mit dem Speedboat zu unserer Unterkunft. Das Speedboat wird seinem Namen gerecht und ich bin froh, dass ich die Anreise über nur mit Übelkeit zu kämpfen hatte, aber die Folgeerscheinungen ausgeblieben sind.

Wir haben die Casa en el Agua gebucht. Es ist ein schwimmendes Hostel mitten im Meer. Wir haben dieses Hostel im Zuge unserer Recherchen entdeckt.

Es war uns klar, dass hier ausschließlich junge Leute absteigen werden und wir den Altersdurchschnitt ziemlich crashen werden. Aber das Hostel hat auch wenige Zweibettzimmer und ein solches haben wir gebucht.

Mit Meerblick vom Bett aus. Es hat keine Fenster, es ist alles offen. Das Rauschen des Meeres ist eine gesicherte Geräuschekulisse.

 

Zu Mittag bekommen wir Fisch serviert. Beim Essen müssen Stefan und ich schon über das Theater der jungen Girls schmunzeln. „Is the soup vegetarian?“, gefolgt von „Oh, this is fish? No, sorry, I can‘t eat fish“.

Den Nachmittag verbringen wir in der Sonne.

Es ist herrlich warm und die Meeresbrise sorgt sofort für Tiefenentspannung.

Frei nach dem Motto “let’s celebrate the sun”, wurden wir alle vom Hostel Manager nochmals begrüßt und zu einem Shot eingeladen.

Und weil wir Sonnenuntergänge so unglaublich schön und romantisch finden, wollten wir diesen in Begleitung eines Sundowner’s in Form von Gin Tonic beobachten.

 

Als es dunkel ist, fahren wir, mit Schnorchel und Tauchbrille ausgerüstet, mit einem kleinen Boot raus, um die Biolumineszenz zu bestaunen. Ein sensationeller Sternenhimmel ist heute zu sehen.

Wir halten an einer sehr dunklen Stelle und springen ins Wasser. Ein großartiges Spektakel. Sobald man sich unter Wasser bewegt, sieht es aus, als würde man in Sternenstaub baden. Unglaublich, wie hell das Plankton erleuchtet. Wirklich toll und das Wasser ist herrlich warm.

Wir haben Biolumeneszenz schon vor zwei Jahren in Mexiko erlebt, aber heute haben wir viel mehr gesehen.

Als wir zurückkommen, wird auch schon unser Abendessen serviert. Wir haben heute fangfrische Krabbe mit köstlichem Salat und Wildreis.

Es sitzen drei junge Amerikaner aus New York bei uns und wir kommen ins Gespräch. Sie erzählen, dass sie nur zwei Wochen Urlaub im Jahr haben. Wie können uns in Österreich wirklich glücklich schätzen.

Den Abend lassen wir auf der Terrasse beim Meer ausklingen.

Buonas noches Casa en el Agua!