Cartagena

Wir sind wunderbar ausgeschlafen und gehen um 8 Uhr zum Frühstück. Die täglich frischen Früchte werden uns zu Hause fehlen.

Für den heutigen Tag haben wir Flanieren und Sightseeing vorgesehen. Es hat heute 33 Grad, doch durch die Meeresbrise spürt es sich gar nicht so heiß an. In Cartagena hat es das ganze Jahr über 30 Grad. Genau so hätten wir es zu Hause auch gerne.

Wir wollen heute noch viele Impressionen dieser wunderbaren Stadt einfangen.

Man kann die schönsten Sehenswürdigkeiten in Cartagena zu Fuß erreichen. Im Gassenlabyrinth trifft man immer wieder auf wunderschöne bunte Kolonialhäuser, zahlreiche Restaurants und freundliche Obstverkäufer.

Cartagena ist sehr konträr. Einerseits hat die wunderschöne Karibikstadt einen charmanten Stadtteil im Kolonialstil, andererseits ragt die Skyline der Neustadt Bocagrande hervor, die auch als „Little Miami“ bezeichnet wird. Ein Besuch dieses Stadtteils lohnt sich angeblich nicht sonderlich und reizt uns auch nicht.

Wir kommen am Torre del Reloj am Plaza de Los Choches vorbei.

Die historischen Gebäude in der Altstadt sind alle in gutem Zustand und sehen in Kombination mit dem blauen Himmel noch schöner aus.

Durch die vielen schönen Kolonialbauten in ihrer bunten Farbenvielfalt, fühlt man sich in eine andere Zeit zurückversetzt.

In der Stadt trifft man auf viele afroamerikanische Frauen mit bunten Kleidern, die einen Obstkorb auf dem Kopf balancieren. Es handelt sich um Palenqueras, sie sind ein Erbe der afrokolumbianischen Tradition.

Einst wohnten die ersten freien Sklaven in dem Dorf San Basilio de Palenque, ca. 50 km von Cartagena entfernt. Man nannte die Männer Palenqueros und die Frauen Palenqueras. Um Geld zu verdienen zogen die Frauen damals mit Körben voll mit Obst in die Stadt, um dort ihre Ware zu verkaufen.

Heutzutage posieren die Palenqueras gegen ein kleines Trinkgeld gerne für ein Foto.

Zu Mittag kommen wir zufällig an einem kleinen Restaurant vorbei, in dem sich nur Einheimische aufhalten. Das ist genau richtig für uns und wir ergattern den letzten freien Tisch.

Am Nebentisch halten drei Palenqueras ihre Mittagspause ab.

Ein überaus netter Wirt serviert uns Pollo fritto. Ein wunderbares, knuspriges Huhn mit köstlichem Reis und Salat.

Unser nächstes Ziel ist das Viertel Getsemani. Es liegt ca. 15 Minuten von der Altstadt entfernt. Auch hier trifft man auf viele bunte Häuser und Wandmalereien.

Stefan findet ein gut bewertetes Café, in dem es angeblich sehr guten Espresso geben soll. Wir bestellen jeder ein Stück Kuchen dazu. Wir vergessen immer wieder, dass die Kuchenstücke hier sehr groß sind. Eines hätte uns eigentlich auch gereicht.

Der Cafe ist derartig ekelig, dass ich ihn im Blumentopf an der Theke entsorge. Ich bin sicher, dass ich nicht die Erste war, die das gemacht hat.

Der Nachmittag steht dann im Zeichen der Musik. Wir kommen am „Plaza Joe Arroyo“ vorbei, der nach dem Sänger und Komponisten aus Cartagena benannt wurde. Ihm zu Ehren steht hier auch eine Statue.

Nur unweit davon treffen wir auf eine Sängerin, die mit ihrer Gitarre spielt. Daneben posiert eine Palenquera. Die Freude und Power dieser Frau ist mitreissend. Sie freut sich über ein kleines Trinkgeld.

Ein paar Gassen weiter hören wir schon wieder Musik. Bei guter Live Musik können wir nicht einfach weitergehen. So warten wir auf einen freien Tisch im Gastgarten, bestellen eine Kleinigkeit und lauschen dem Sänger, der großartige Salsasongs zum Besten gibt.

Am späten Nachmittag bringen wir ein paar Kleinigkeiten, die wir erstanden haben ins Zimmer und machen uns frisch für den Abend.

Für das Abendessen besuchen wir ein Restaurant auf der Stadtmauer.

Von hier aus hat man einen guten Blick auf die Stadt. Zu unserem Glück gibt es auch hier Live Musik.

Am Heimweg nehmen wir noch einen Drink im Freien bei einer Salsabar und beobachten, begleitet von guter Musik, die vielen Menschen, die noch unterwegs sind.

Buenas noches Cartagena!

Anreise Cartagena

Die Neuankömmlinge von gestern machen die Nacht über ordentlich Party. Die Bar ist genau unter unserem Zimmer, da geht es bis 3 Uhr rund und der Alkohol fließt in rauen Mengen. Wir werden immer wieder aus dem Schlaf gerissen, können aber dennoch immer wieder weiterschlafen.

In der Früh ist es hingegen sehr ruhig. Stefan geht schon zeitig, mit der Kamera ausgerüstet, zum Meer, um den Sonnenaufgang zu fotografieren.

Wir gehen schon um halb sieben ins Meer schwimmen. Ein sonniger Tag erwacht, das Wasser im Meer ist viel wärmer als jenes in der Dusche.

Das letzte Frühstück mit Blick aufs Meer genießen wir ganz besonders.

Gegen halb 12 Uhr geht’s mit dem Speedboat wieder weiter. Es ist der erste Tag, an dem das Seewetter die Fahrt mit dem Speedboat wieder erlaubt. Wir sind sehr froh darüber, weil wir uns dadurch die dreistündige Fahrt mit dem Bus ersparen und schneller in Cartagena sein werden.

Die erste Stunde im Boot ist ganz gut. Wir werden zwar immer wieder mal nass, aber das gehört zu so einer Fahrt dazu.

Die zweite Stunde gleicht allerdings einer Hochschaubahnfahrt.

Die hohen Wellen erschweren die Fahrt, dadurch springt das Boot bei jeder Welle und wir knallen hart am Wasser wieder auf. Es kommt jedes Mal ein Wasserschwall auf uns nieder. Mit beiden Händen müssen wir uns festhalten, weil es uns immer wieder mal aus den Sitzen hebt.

Wir sind triefend nass. Und kaum glaubt man, dass es besser wird, geht’s auch schon wieder weiter. Splish splash. So viel Wasser konnte uns bisher keine Dusche auf unserer Reise bieten.

Nach zwei Stunden haben wir es geschafft und laufen im Hafen Cartagenas ein. Vom Meer aus sieht man viele Hochhäuser aneinander gereiht. Sie sind alle weiß, was in Kombination mit dem blauen Himmel eine tolle Kulisse bietet.

Wir holen gleich unser zurück gelassenes Gepäck aus dem Büro des Speedboat Unternehmens ab. Es bringt uns ein junger Bursch von dem Unternehmen hin. Es liegt in einem der Hochhäuser. Von der Straße aus muss man an einem Security Mitarbeiter vorbei. Das Haus ist noch eine Baustelle. Es wird uns eine Wohnungstür geöffnet. Darin sitzen ein paar Männer und schauen Fussball, ein anderer liegt am Sofa und beschädigt sich mit seinem Handy. Als wir wieder weg waren haben wir überlegt, ob wir unser Gepäck mal genauer überprüfen sollten, um sicherzugehen, dass wir nicht ungewollt als Kurier in Aktion treten.

Zu Fuß sind es nur wenige Minuten in die Altstadt, in der unser kleines Hotel liegt.

Wir haben nach langem wieder eine Dusche mit Wasserdruck und Warmwasser. Was für ein herrliches Gefühl wieder in der Zivilisation zurück zu sein.

Wir wollen gleich die Altstadt inspizieren. Cartagena ist eine bezaubernde Karibikstadt im Kolonialstil mit knapp unter 1 Million Einwohnern.

Wir kommen an der wunderschönen Kirche vorbei, die man recht rasch sieht, wenn man in Cartagena ankommt. Es macht sich gerade eine Braut auf den Weg in die Kirche. Stefan und ich sehen in jedem Urlaub mindestens eine Hochzeit.

 

Gleich anbei ist ein schöner Platz, da wollen wir eine Kleinigkeit essen.

Da fährt ein Oldtimer vor, in dem ein weiteres Brautpaar sitzt. Sie machen noch vor der Hochzeit das Shooting und wir können zusehen.

 

Zum Meer hin liegt die ummauerte Altstadt mit großen Plätzen, Kopfsteinpflasterstraßen und bunten Kolonialgebäuden. Wir gehen gleich mal auf der Stadtmauer entlang.

Wir treffen auf ein paar Straßenmusiker, die wunderbar auf ihren Instrumenten spielen und sich über eine kleine Spende freuen.

Wir setzen die Erkundung der Stadt weiter fort und treffen auf die nächste Hochzeitsgesellschaft. Samstag Nachmittag wird hier scheinbar wie im Akkord geheiratet.

Doch das soll nicht die letzte Hochzeit für heute sein. Nur kurz darauf treffen wir schon wieder auf ein Brautpaar. Als dieses Paar aus der Kirche kommt, beginnt eine Tanzgruppe zu tanzen und zu singen. Ein Feuerwerk wird gezündet und danach zieht die gesamte Hochzeitsgesellschaft durch sie Straßen.

Es herrscht hier tropisches Klima. Mit dem Boot ist die Isla de Barú mit ihren weißen Stränden und Palmen sowie die Islas del Rosario erreichbar, die für ihre Korallenriffe bekannt sind. Eigentlich hatten wir geplant, noch einen Tag tauchen zu gehen. Doch das werden wir heuer auslassen, da sich meine Nebenhöhlen jetzt gerade erst zu beruhigen beginnen und Tauchen kontraproduktiv wäre. Ausserdem gefällt uns Cartagena auf dem ersten Blick so gut, dass wir die letzten Tage gerne hier verbringen wollen.

Am Abend kommen wir nochmals bei der Kirche vorbei und hören und hören stimmungsvolle Musik. Es findet tatsächlich um 19:30 Uhr noch eine Hochzeit statt. Das läuft hier wie am Schnürchen. Selbst die Deko in der Kirche ist für jede Hochzeit anders.

Wir laufen noch eine ganze Weile durch sie Stadt, ehe wir uns auf der Rooftop Terrasse einer Cevicheria ein Platzerl suchen und genießen einen wunderbaren Blick auf die Stadt und genießen köstliche Ceviche.

 

Buenas noches Cartagena!

Buenas días Casa En El Agua

Die Nacht war herrlich, es hat sich angefühlt wie auf einem Segelboot, nur ohne schaukeln. Herrliche Stille, nur die Bewegung des Wassers war zu hören und die Meeresbrise hat die ganze Nacht für angenehme Erfrischung gesorgt.

Wir wachen schon um 7 Uhr auf und gehen ins Meer schwimmen. Die Sonne scheint, das Wasser ist türkisblau und herrlich warm.

Zum Frühstück gibt es wie überall köstliche Früchte und Empanadas mit einem Spiegelei gefüllt. Die kannten wir bisher noch nicht, sie schmecken großartig.

Wir beschließen, den heutigen Tag einfach mal nur faul zu sein.

Wir liegen ein bisschen in der Sonne und sehen den kleinen Booten zu, die immer wieder vorbeifahren.

Ein großer Vogel der ewig lange über uns kreist und die Thermik genießt, gewinnt unsere Aufmerksamkeit. Hoffentlich erleichtert er sich nicht über uns.

Im Wasser ist ein fixes Standup Paddel angebracht, das bietet sich perfekt an, um Drinks darauf zu stellen. So genießen wir das warme Wasser und erfrischenden Ananassaft.

Dann gibt es auch schon Mittagessen. Unglaublich, wie schnell die Zeit beim Faulenzen vergeht.

Den Nachmittag verbringen wir auf der Liegeplattform im Schatten.

Ein bisschen schwimmen steht auch am Programm und weil man nicht zu lange in der Sonne sein soll, nehmen wir einen Cocktail an der Bar.

Dort sind wir dann auch geblieben, denn einen guten Schattenplatz gibt man nicht leichtfertig auf. Der Barkeeper lädt uns auf einen weiteren Cocktail ein.

Der Sonnenuntergang hat auch heute wieder eine magische Wirkung.

Auch vom Zimmer aus, hat man einen guten Blick darauf.

Für das Abendessen haben wir uns heute nochmals Krabbe bestellt. Sie ist diesmal etwas anders zubereitet und schmeckt sensationell.

Nach dem Essen gesellen sich ein paar Junge aus UK, Australien und Brasilien zu uns. Jeder erzählt, welche Plätze schon in Kolumbien und ganz Südamerika besucht wurden und wie lange sie unterwegs ist.

Und wieder ist ein wunderschöner Tag zu Ende.