Begonnen hat alles auf der Photo & Adventure Messe 2019, welche wir aus mehreren Gründen gerne besuchen. Stefan fotografiert sehr gerne und wir reisen beide sehr gerne. Auf der Messe kann man sich inspirieren lassen und neue Urlaubsziele entdecken. Unter anderem gab es einen kurzen Reisevortrag von einem Anbieter für Safarireisen. Den wollten wir uns unbedingt anhören, obwohl wir zu dem Zeitpunkt noch fest davon überzeugt waren, dass wir eine Safari alleine machen wollen, also keine geführte Reise. Am besten mit dem Jeep und und einem Dachbett ausgestattet durch Namibia.
Der Vortrag von Klaus Cholewa von Globetrotters Select sollte nur unsere Neugierde über Safarireisen stillen. Herr Cholewa hat es wie kein anderer geschafft, die Zuhörer im Saal mit seiner Begeisterung für Ostafrika anzustecken. Das Funkeln in seinen Augen und die Freude über dieses Land und vor allem auch die Menschen und die Tiere zu berichten, war sensationell.
Jetzt wollten wir natürlich noch mehr über dieses Land wissen und so kam es, dass wir gleich im Anschluss an den Vortrag den Stand von Herrn Cholewa aufsuchten, um uns Reiseprospekte zu holen.
Doch dabei blieb es nicht. Herr Cholewa hat uns auf ein Glas Prosecco und Bier eingeladen und wir haben uns eineinhalb Stunden intensiv mit ihm unterhalten. Dass er sich schon auf seiner ersten Reise mit dem „Afrika-Bazillus“ angesteckt hat, hat er uns auch gleich verraten.
Globetrotters Select ist ein Familienbetrieb in Bayern und bezeichnet sich zurecht als Orient- und Afrikaspezialist und bereist diese Gebiete schon seit rund 50 Jahren. Er erzählte mit einer derartigen Begeisterung und so respektvoll über dieses Land und hat damit gänzlich unser Vertrauen gewonnen. Es gab keine Frage, die er nicht beantworten konnte. Völlig verzaubert sind wir mit unseren Reiseprospekten nach Hause gefahren und uns war klar, wenn wir mal eine Safari machen, dann nur mit Globetrotters Select. Wir haben uns damals auch ein unverbindliches Angebot schicken lassen, einfach um mal ein Preisgefühl zu bekommen. Eine Safari ist keine kostengünstige Reise und so haben wir es mal vertagt.
Die nächste Recherche für unsere Fernreise stand schon bald an. Dabei sehen wir immer nach, welche Länder auf unsere Bucketlist stehen, zur geplanten Jahreszeit passen und für welches dieser Länder grad die kostengünstigsten Flüge angeboten werden. So führte es uns im Februar 2020 nach Japan, aber die Safari sollte nur etwas aufgeschoben werden.
Am 15. März 2020 sind wir aus Japan zurück gekommen und es war in Wien nichts mehr, wie es vor unserer Abreise war. Corona hat die Bestimmung über das Leben der Menschen übernommen und der erste Lockdown hat soeben begonnen. Vom ersten Tag unserer Heimkehr waren wir im Homeoffice. Zu diesem Zeitpunkt dachten wir, dass wir wahrscheinlich mal eine Woche im Homeoffice verbringen müssen und es dann schon wieder in den Normalbetrieb übergehen wird. Aber schon bald erhärtete sich der Verdacht, dass der Normalbetrieb noch etwas auf sich warten lässt. So verging Monat um Monat und unsere Ungeduld wuchs immer mehr. Wir konnten diesen Stillstand und die damit einhergehenden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen nur schwer aushalten.
Im Oktober waren wir etwas wehmütig, da das die Zeit ist, in der wir jedes Jahr mit der Planung für die nächste Fernreise beginnen, doch diesmal sah es so aus, als würde nichts daraus werden. Da hatte Stefan die geniale Idee, doch mal unseren Safariurlaubsplan zu überdenken und eventuell vorzuziehen. Meine Begeisterung konnte sich da nicht zurückhalten und so suchten wir rasch nach den Kontaktdaten von Klaus Cholewa. Es war Freitag Abend, als wir per eMail vorsichtig anfragen, ob aktuell überhaupt Reisen nach Tansania veranstaltet werden. Schon am Samstag vormittag hat uns Herrn Cholewa angerufen. Er war so wie wir ihn kennenlernten: total positiv, in bester Laune und hat uns über all die Vorteile aber auch Risiken einer Reise nach Tansania während der Coronakrise beraten. Das schätzen wir so sehr an ihm, er berichtet nicht nur von der Sonnenseite. Wobei wir sagen müssen, dass die Risiken in dieses Land zu reisen für uns sehr überschaubar waren.
Ja, es könnte sein, dass die Regierung weitere Reisebeschränkungen auferlegt, ja es könnte sein, dass die Flüge gecancelt werden, ja natürlich kann man sich auch in Tansania mit Corona infizieren, aber die Wahrscheinlichkeit ist um ein Vielfaches geringer, als wenn man in Wien in den Supermarkt einkaufen geht. Die Fahrer werden regelmässig getestet. Bei Globetrotters Select fährt man ausschließlich mit seinem Reisepartner und dem Fahrer im Auto, also ganz ohne fremde Mitreisenden. Das ist seit jeher so und ist das besondere an Globetrotters Select.
Im Moment sind in Tansania kaum Safaritouristen unterwegs, was für das Leben der Einheimischen weitaus gefährlicher ist, als ein Virus, da diese eher verhungern, als an einer Virusinfektion sterben. Man darf nicht vergessen, dass es in Tansania kein finanzielles Auffangnetz gibt und ein großer Teil der Bevölkerung vom Tourismus lebt.
Wir haben also die Risiken für uns abgewogen und schon wenige Tage darauf hatten wir das Angebot vorliegen. Es gab nur noch einen einzigen Stolperstein an dieser Sache. Was ist, wenn wir die Reise aufgrund von Corona nicht antreten können. Wenn wir selbst daran erkranken, würde die Reiseversicherung bezahlen, aber wenn jemand in unserem Umfeld daran erkrankt, zum Beispiel unsere Kinder und wir als Kontaktperson gelten, dann wäre der Antritt der Reise nicht möglich und die Versicherung würde die Kosten nicht übernehmen.
Inzwischen wurde auch der nächste Lockdown verkündet und bis dato war es uns nicht möglich eine entsprechende Stornoversicherung zu finden und so sind unsere Pläne wieder im Sand verlaufen. Doch vom „Afrika-Bazillus“ infiziert, haben wir immer wieder einen Blick auf die Webseite von Globetrotters Select gemacht. Im Jänner hat Stefan dann zufällig gesehen, dass der Veranstalter die Kosten rückerstattet, sollte man die Reise nicht antreten können. Diese Nachricht könnte uns das Tor nach Ostafrika öffnen und schnell schickten wir eine Mail an die Familie Cholewa, ob wir da auch wirklich alles richtig verstehen.
Erstmals hatten wir mit Elisabeth Cholewa, der Tochter von Klaus Cholewa, zu tun. Es war von Beginn an eine sehr nette Gesprächsbasis und sie hat sich sehr viel Zeit für alle unsere Fragen und Bedenken genommen und in Folge das Angebot auf unsere Wünsche und Bedürfnisse angepasst. Ein ganzes Wochenende recherchierten wir noch wegen möglichen Flügen und die bestehenden Maßnahmen, ehe wir dann auch die Flüge über Frau Cholewa gebucht haben.
Wir können es kaum fassen, jetzt haben wir tatsächlich gebucht und es sind nur noch 3 Wochen bis zur Abreise. So sehr wir uns darauf freuen, so sehr begleitet uns die Sorge, dass die Regierung die Reisebeschränkungen weiter verschärfen könnte. Aber wir sind zuversichtlich und denken positiv.
Wenige Tage später bekommen wir ein Geschenkspaket von der Familie Cholewa. Ein wunderschöner Afrika Safari Reiseführer, Kappen und jede Menge Informationsmaterial sind darin enthalten. Wir sollen auch schon bekannt geben, ob wir für die Aufenthalte im Zelt Weine möchten, da diese vorab bestellt werden müssen und von Beginn an im Versorgungsauto mitgeführt werden. Es ist alles sehr aufregend und da wir nicht mehr viel Zeit haben, schauen wir auch gleich unsere Garderobe durch, da nicht alle Farben für eine Safari geeignet sind. Da pro Person nur 20 Kilogramm Gepäck inklusive Handgepäck und Handtasche zugelassen sind, können wir ohnehin nicht viel mitnehmen. Dann bleibt nur noch das Visum, welches wir gleich noch beantragen. Da Stefan noch nie gegen Gelbfieber geimpft wurde, hat er sich diese Impfung noch schnell im Tropeninstitut verabreichen lassen. Das war es fürs Erste auch mit unseren Reisevorbereitungen.
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