San José und Bajos del Toro
Buenas dias San José!
Wir wachen um 5 Uhr auf, dem Jetlag sei Dank. Aufstehen ist für uns um diese Zeit keine Option, immerhin wird es erst um 6 Uhr hell draussen. So nicken wir immer wieder ein bisschen ein, aber um halb 7 Uhr fühlen wir uns ausreichend ausgeschlafen und stehen auf.
Eine Stunde später sind wir schon in der Stadt unterwegs. Es hat heute 28 Grad, aber durch den Wind fühlt es sich sehr angenehm an und bietet die perfekte Voraussetzung für Sightseeing.
Zuerst müssen wir aber dringend einen Bankomaten aufsuchen, denn ohne Colón kein Frühstück und ohne Frühstück werden wir beide zur Gefahr.
Beim ersten Bankomaten sind wir nach nur wenigen Versuchen dann doch erfolgreich. Man kann es sich nicht erklären, warum die Behebung dann plötzlich doch klappt. Geduld ist also gefragt.
Weiter gehts zum Handyshop, um eine Simkarte zu kaufen. Die ist fürs Navi einfach unumgänglich.
Jetzt haben wir uns ein Frühstück verdient. Wir fallen in ein kleines Strassenlokal ein und kommen in den Genuss von Kochbananen, Eiern, Reis und Bohnen. Sehr köstlich.
Weiter gehts zum Sightseeing. Eine kurze Besichtigung einer Kirche, dann gehts auch gleich weiter durch die Stadt, bis wir bei der Markthalle vorbei kommen. Ein Marktbesuch gehört für uns zum Pflichtprogramm. Wir mögen das Gewusel der Menschen, die vielen Stände und die unterschiedlichen Gerüche.
Bei einem Standl essen wir köstliche Empanadas mit feuriger Chilisauce.
Unser Weg führt uns an weiteren schönen Bauwerken und Plätzen der Stadt vorbei.
Im Café im Teatro Nacional genehmigen wir uns noch einen Kaffee und ein kleines Törtchen.
Zum Abschluss unser Tour gehen wir noch ins Museo del Jade. Es handelt sich dabei um ein archäologisches Museum vor der Plaza de la Democracia. Das Museum enthält die weltweit größte Sammlung amerikanischer Jade.
Dann ist es auch schon Mittag und pünktlich um 12 Uhr, wird unser Mietwagen zu unserer Unterkunft gebracht. Nach einer kurzen Übergabe verlassen wir San Josè auch schon wieder.
Wir haben von einigen Reisenden gelesen, dass man San Josè auslassen kann, da es nichts zu bieten hat. Wir haben uns dennoch entschlossen eine Nacht zu bleiben, nachdem wir erst am Abend angekommen sind und haben es nicht bereut. Die Stadt hat ein paar nette Plätze und Gebäude und die Menschen sind sehr freundlich. Auf den Straßen nickt man uns immer wieder freundlich zu und in den Lokalen sind alle sehr gut gelaunt und freundlich und man wird herzlich willkommen geheißen.
Für uns geht es auch schon weiter Richtung Bajos del Torro. Wir werden heute noch eine Wanderung zum Catarata (Wasserfall) de Toro machen.
Die Straße dorthin hält einiges an Überraschungen bereit. Eine schmale Asphaltstraße mit Gegenverkehr und so manchen Schlaglöchern. Doch es stellt sich bald heraus, dass nicht die Löcher die Herausforderung sein soll. Die Straße führt viele Kilometer steil bergauf und kurz darauf wieder steil bergab. Eine derartige Steigung und Gefälle haben wir zuvor noch nie erlebt. Auch die Motorbremse stößt hier an ihre Grenzen. Zudem befinden sich auf beiden Seiten der Straßen tiefe Straßengräben. Diese dienen offensichtlich dazu, das viele Wasser während der Regenzeit im Zaum zu halten. An anderen Stellen geht es am Straßenrand in den Abgrund, es heißt also Spur halten, auf dieser ohnehin sehr schmalen Strasse.
Nachdem wir so manche Steigung mit großem Staunen hinter uns hatten und erneut steil bergauf fahren, sehen wir am Straßenrand ein Hinweisschild, welches eine Steigung zeigt. Wir wundern uns noch, dass dieses erst nach kilometerlanger Fahrt angebracht ist.
Doch schon wenige Sekunden später wissen wir warum. Wir fahren bereits steil bergauf, eine Wende ist vor uns, man muss mit Gegenverkehr rechnen und man sieht nicht aus und genau an dem Punkt wird die Straße noch viel steiler.
Unser Rav4 hatte ziemlich zu kämpfen und selbst mit dem ersten Gang war es nur sehr schwer zu schaffen. Ich habe die Kupplung ziemlich zum Glühen gebracht, man konnte sie Minuten später noch intensiv riechen.
Wir fragen uns, wie man dieses Teilstück während der Regenzeit jemals bewältigen kann.
Wir sind endlich am Ziel und unsere Kupplung und die Bremsen können jetzt mal abkühlen.
Zu Fuss geht es weiter zum Wasserfall. Der Weg bietet eine wunderschöne Aussicht auf den Regenwald. Man merkt auch sofort, dass die Luft hier viel feuchter und tropischer ist, als noch in San Josè. Das erste Stück führt uns durch den Wald, wo wir auch gleich ein Schild sehen, dass man auf Schlangen achten soll.
Der Weg führt uns eine gute halbe Stunde lang bergauf und bergab über weichen Waldboden, Steinen, Wurzeln und zwischendurch immer wieder über Stufen, direkt zum Wasserfall. In Summe zählen wir 485 Stufen.
Der Wasserfall stürzt in einen alten Vulkankrater. Ein wunderschöner Platz mit den unterschiedlichsten Farbschattierungen an den Felsformationen. Zwischen den Felsen wachsen unzählige Pflanzenarten und Moose in den verschiedensten Grüntönen.
Wir verweilen hier ein bisschen und lassen uns vom feinen Nieselregen des Wasserfalls abkühlen, bevor wir den Weg zurück antreten.
Zufrieden fahren wir weiter, um unsere nächste Airbnb Unterkunft zu beziehen. Wir finden ein kleines Häuschen mitten im Grünen vor.
Ein Schlafraum, der zum Teil verglast ist und ein Badezimmer. Die Vermieterin begrüßt uns herzlich und drückt uns gleich zwei kalte Bier in die Hand. Auf dem kleinen Platz vor unserer Türe genießen wir mal das Ankommen und den Sonnenuntergang.
Später fahren wir in den nächstgelegenen größeren Ort essen.
Welch ein schöner erster Tag in diesem wunderbaren Land geht zu Ende.
Vorm Einschlafen hören wir, wie unzählige Insekten gegen die großen Glasfronten fliegen, zum Glück ist alles gut verschlossen.
Gute Nacht Los Chiles
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