Olà Rio de Janeiro

Wir müssen heute zeitig raus, da wir mit dem Auto nach Rio fahren und pünktlich dort antreffen müssen. Die Nacht war etwas unruhig, da sich Stefan einen Nerv eingeklemmt haben dürfte und nächtens vor Schmerzen nicht mehr schlafen konnte. Aufopfernd wie ich bin 😉, suche ich – immer noch vom Cachaça ziemlich beeinträchtigt – nach den Schmerztabletten. Danach bekommt er noch eine kurze Massage. Irgendwann wirkt das Mittel und wir schlafen weiter.

Die Fahrt nach Rio dauert etwas länger als geplant, haben wir doch wieder die tollen Geschwindigkeitsbeschränkungen von 40-60 Stundenkilometer. Am Straßenrand treffen wir auch diesmal auf zahlreiche Verkäufer. Ich habe gelesen, dass Kokoswasser gut für den Magen sein soll und nachdem mir immer noch schlecht vom Vorabend ist, kaufen wir eine frische bei einer Straßenhändlerin. Stefan war ja auch nicht gerade in Topform. Also, wenn das Kokoswässerchen nicht hilft, dann schadet es zumindest auch nicht.

In Rio geraten wir in einen Stau, zudem nehmen wir auch noch eine falsche Ausfahrt und müssen einen 40 minütigen Umweg auf uns nehmen. Dieser führte uns zumindest auf die 13 km lange Brücke – Ponte Rio-Niterói – mit einem ersten tollen Blick auf die Copacabana.

Dennoch kommen wir fast pünktlich bei unserem AirBnb Appartement an. Polizisten stehen vor dem Gebäude. Die Gegend sieht durchaus freundlich aus. Der Portier schickt uns hinauf in den ersten Stock. Das Stiegenhaus ist jedoch zum Fürchten (für Manuela 😉), sehr enterisch. Aber mit unserem Appartement sind wir sehr zufrieden. Unser netter Vermieter Helio gibt uns den Tipp, das bereits am Abend der erste Bloco (Straßenparty) stattfindet.

Schnell bringen wir unser Gepäck hinauf und führen unseren Wagen zurück zur Verleihstelle. In Rio brauchen wir kein Auto mehr. Zu Fuß gehen wir ins Ticket Office wo unsere Sambodromo Karten aufliegen.

Es ist alles toll organisiert und die Leute hier im Office sind schon in Karneval Stimmung und singen, während sie den Computer bedienen. Es ist schön, eine solche Lebensfreude zu spüren.

Anschließend machen wir uns für den Abend fertig. Unsere Vermieter gehen heute selbst zum Bloco und haben uns gefragt, ob wir uns dort treffen wollen. Einen Abend mit Einheimischen wollen wir natürlich nicht verpassen. Laut Vania und Helio wird es heute Abend ein familiärer Bloco sein, nicht so groß und wild wie die meisten anderen. Als wir dort ankommen, trauen wir unseren Augen und Ohren nicht. Menschen soweit das Auge reicht und eine Lautstärke, die nicht zu beschreiben ist.

Alle singen und tanzen und gehen dem Karneval LKW hinterher. Unfassbar, wie viele Menschen hier zusammenkommen. Wir finden durch Zufall und teilweiser WLAN Verbindung unsere Vermieter. Wir tanzen gemeinsam mit ihnen hinter dem LKW her. Es stoßen immer mehr Freunde von den beiden dazu. Die Brasilianer sind unglaublich gastfreundlich. Jeder möchte sich mit uns unterhalten, gibt uns Tipps für den Aufenthalt in Rio. Möchte uns deren Telefonnummer für den Notfall geben. Es ist sehr lustig mit den Leuten und dank ihnen finden wir doch noch Gefallen an der Veranstaltung.

Irgendwann sind wir alle durchgeschwitzt und hungrig. Gemeinsam gehen wir in ein italienisches Restaurant, weil die Einheimischen diese Küche so gerne mögen. Der Abend ist begleitet von netten Unterhaltungen und wir erfahren sehr viel über das Leben hier. Gegen Mitternacht treten wir zu Fuß den Heimweg an. Es sind immer noch unfassbar viele Menschen auf der Straße und das Polizeiaufgebot ist groß. Wir fühlen uns nach wie vor wohl hier.

Bom noite Rio!

Trinidade

Good morning Trinidade. Bei strahlendem Sonnenschein wachen wir auf und wir hatten keine Moskitos letzte Nacht. Wow, wir haben klaren, blauen Himmel. Bisher war unsere Reise von vielen Wolken begleitet. Was absolut kein Nachteil war, weil es sonst viel zu heiß gewesen wäre. So hatten wir immer um die 28 Grad, das war perfekt für uns.

Ein wunderbares Frühstück wartet auf uns. Ich glaube, entzückend passt hier ganz gut, um diese Atmosphäre zu beschreiben. Heute liegt ein Strandtag vor uns. Die paar Meter zum Strand haben wir schnell hinter uns gebracht. Die Wellen sind heute sehr stark. Wir gehen gleich ins Wasser und füllen anschließend Sand für unser gemeinsames Sandglas zu Hause ab. Bei jeder Reise, die wir bisher gemeinsam gemacht haben, wurde eine kleine Flasche Sand mitgenommen. Zu Hause sorgt das nicht nur für eine schöne Dekoration, sondern erinnert uns immer wieder an die schönen Reisen.

Erfrischt vom Meereswasser, laufen wir eine kleine Runde am Strand. Die restliche Zeit relaxen wir, machen einen ausgedehnten Strandspaziergang und schießen ein paar Fotos.

Am späten Nachmittag dürfen wir eine unglaublich gute Massage am Strand genießen.

Den ersten und zugleich letzten ganzen Strandtag lassen wir bei einem Caipirinha am Strand ausklingen.

In einem kleinen, von einer netten Familie geführten, Restaurant ums Eck genießen wir frisches Seefood bei Livemusik.

Der Restaurantbetreiber freut sich so sehr über seine Gäste, dass er zusätzlich zu unseren Caipirinhas auch noch einen Cachaça serviert – Geschenk des Hauses. Jetzt schmeckt uns der pur ja ohnehin schon nicht, aber aus Höflichkeit trinken wir das Zeug halt aus. Der Vorgang hat sich nur leider noch zweimal wiederholt und zwei weitere Caipirinhas haben wir auch noch bestellt 🤪. Stefan hat das Teufelszeugs ja einigermaßen gut vertragen, aber mir hat das schon sehr zugesetzt. Wir gehen mehr als beschwingt nach Hause. Beim Hinlegen dreht sich das Bett furchtbar. Sofort fällt mir unser Kollege ein, der immer zu sagen pflegt: „Finger weg vom Alkohol“. Wie recht er nur hat.

Paraty Diving

Nach einer nahezu schlaflosen Nacht beginnt um 7.15 Uhr Tagewache. So ein Urlaub kann wirklich stressig sein 😉. Wir haben eine animalische Nacht hinter uns, da es diesmal einige Moskitos vorgezogen haben, unsere Nacht zum Tag zu machen.

Ein schnelles Frühstück mit frischen Fruchten und schon geht es los zur Marina.

Während das Equipment vorbereitet wird, haben wir eine sehr nette Unterhaltung mit dem Inhaber der Tauschschule. Er erzählt uns, dass letzte Nacht nahezu Krieg in Rio de Janeiro geführt wurde. Es waren diesmal keine Pistolen im Einsatz sondern die „richtig großen Waffen“. Es wurden einige Straßen gesperrt. Es heißt also besonders vorsichtig sein. Er hat uns die üblichen Verhaltenstipps gegeben.

Wir sind eine nette Tauchgruppe mit zwei weiteren Pärchen. Mit dem Boot geht es raus zur Ilha dos Ratos.

Draussen am Meer zeigt sich die Sonne und sorgt für eine tolle Sicht unter Wasser. Wir sehen eine Wasserschildkröte, zahlreiche Seesterne, zwei Riesenseesterne, viele bunte Fische, einige den fliegenden Fischen ähnliche Flughähne, viele Seeigel und eine stehende Figur, die über und über mit Algen versehen war.

Im ersten Moment, wirkt es fast ein wenig mystisch. Es ist sehr beeindruckend. Nach 40 Minuten geht es wieder rauf zum Boot. Es gibt einen kleinen Snack und schon starten wir zum zweiten Taufgang. Diesmal sehen wir auch noch einen kleinen Riffhai. Wir haben Superguides und sind jeweils nur zu dritt mit unseren Guides. Ich denke heute einige Male an meine Taucherlebnisse auf Cuba zurück, das war damals wirklich fahrlässig.

Nach dem Tauchgang gibt es Hot Dog. Das Essen in Brasilien ist abgesehen von den Grillgerichten etwas gewohnungsbedürftig.

Es war ein sehr schöner Tauchausflug heute.

Beim Auto zurück fahren wir weiter nach Trinidade und checken in der Pousada ein. Ein wunderschönes Häuschen am Rande des Regenwaldes. Zu Fuß gehen wir nur ein paar Meter zum Strand. Jetzt gönnen wir uns einen Caipirinha und lauschen wunderbarem Gesang und Gitarrenklängen.

Nachdem Stefan heute ein wenig Muskelschmerzen in den Beinen hat, ruhen wir uns am Strand kurz aus und gehen dann auf unsere kleine Terrasse vorm Zimmer und genießen dort die Hängematte.

Bei einem sehr entspannten Abendessen, begleitet von Livemusik, lassen wir einen wunderschönen Tag zu Ende gehen.