Unterwasser Highway

Heute heißt wieder zeitig aufstehen, der Faulenzermodus ist für beendet erklärt. Um 7 Uhr wird unser Frühstück serviert und dann fahren wir auch schon los, wir werden heute die Unterwasserwelt erkunden. Um 8 Uhr treffen wir schon die Tauch Crew beim Boot in Malpias zum ausführlichen Briefing.

Wir fahren mit zwei Booten raus. In unserem Boot sind wir zu sechst.

Elly unser Tauchguide erzählt uns auf der Fahrt zum ersten Spot, was sie hofft mit uns zu sehen. Im Moment besteht eine hohe Chance, Riesenmantas und Haie zu sehen.

Kurz bevor wir beim Spot ankommen, entdeckt Elly einen Wal vor uns im Wasser. Er taucht immer wieder vor uns auf und man hat das Gefühl, dass er unser Interesse genießt. Unser Captain schafft es, sehr nah an ihn heranzufahren.

Was für ein tolles Ereignis. Er taucht noch ein paar Mal vor unserem Boot auf, dann sind wir auch schon beim ersten Spot angekommen.

Die Sicht unter Wasser ist die ersten Meter weniger gut, Elly setzt aber alles daran, dass wir dicht beinander bleiben und wir gehen gleich mal auf 18 Meter hinunter. Hier ist die Sicht besser. Es ist eine starke Strömung zu spüren und die Wassertemperatur wechselt immer wieder von kalt auf warm.

Es dauert nicht lange und wir sehen den ersten Manta. Ein riesiges Ding mit einer Größe von rund 7 Meter. Ein atemberaubender Moment. Wir beobachten ihn eine Weile, wie er über uns Kreise zieht, ehe er weiterschwimmt.

Aber der nächste Fund lässt nicht lange auf sich warten. Nur knapp unter uns liegen am Boden zwei Weißspitzen-Riffhaie. So nahe waren wir noch nie an Haien dran.

Für uns ein beeindruckender Anblick, den beiden scheinen wir jedoch völlig gleichgültig zu sein, sie liegen ruhig und dulden unseren Anblick.

Wir sehen viele Fischschwärme, Muränen, bunte und weniger bunte Fische und wir stoßen auf einen Schwarm Thunfische. Und offensichtlich haben wir heute großes Glück, ein weiterer Riesenmanta taucht über uns auf. Ein wahrer Unterwasser Highway ist das hier inklusive Cleaning Station. Die großen Fische kommen, um sich von den kleinen Fischen putzen zu lassen.

Schwer beeindruckt kommen wir nach 40 Minuten wieder hoch und genießen am Boot frische Früchte.

Nach einer kurzen Pause geht es auch schon weiter zum zweiten Spot und wir legen auch gleich los. Die Bedingungen sind hier wie beim ersten Spot, starke Strömung und schlechte Sicht. Wir lassen uns wieder an der Ankerleine hinab.

Das Glück scheint uns heute tatsächlich hold zu sein. Wir sehen einen weiteren riesigen Manta.

Nach nur wenigen Minuten entdeckt Elly noch einen Manta, der eine Fischerleine um sich gewickelt hat. Sie befreit ihn davon und er kann weiterschwimmen. Diese Leinen mitsamt Haken sind für die Mantas eine besondere Gefahr und können zu schweren Verletzungen führen.

Und nochmals dürfen wir uns über den Anblick von zwei großen Haien erfreuen. Auch diese liegen am Boden und beachten uns kaum.

Schon beim Aufstieg taucht plötzlich noch ein Manta ganz nahe auf. Welch ein schöner Abschluss.

Wir entledigen uns von unserem Equipment und fahren zurück in den Hafen.

Stefan und ich treten gleich die Weiterreise nach Montezuma an. Hier haben wir ein kleines Häuschen am Hügel in der Wildnis gemietet und werden zwei Nächte hier verbringen.

In Montezuma angekommen, gehen wir gleich mal in ein Soda essen. Nach über einer Woche in Costa Rica, haben wir die Erfahrung gemacht, dass man in den Sodas besser essen kann, als in den Restaurants und obendrein auch noch günstiger und man trifft hier auf mehr Einheimische.

 

Wir treffen Lucy unsere Vermieterin, sie fährt mit uns gleich zur Casa Kassandra. Für den Weg zum Haus benötigt man unbedingt einen Allradantrieb. Lucy erzählt uns, dass die Zufahrt während der Regenzeit gar nicht möglich ist. Unser Wagen schleppt sich nur mühevoll die schmale, holprige Steinstraße hinauf und gerät immer wieder ins Stocken. Abermals bringen wir die Kupplung zum Glühen, aber immerhin kommen wir oben an.

Ein idyllisches Plätzchen, innen gleicht es einem Puppenhaus mit vielen kleinen Räumen und Nischen. Der Aussenbereich ist liebevoll dekoriert. Im Untergeschoss ist der Wohn- und Essbereich im Freien. Die Terrasse ist ein einziger Loungebereich, mit einer Hängematte für zwei Personen und einem Himmelbett.

Im Obergeschoss ist eine weitere Terrasse. Auch hier ist eine doppelte Hängematte und noch ein paar weitere gemütliche Sitz- und Liegemöglichkeiten. Von den Terrassen aus kann man bis zum Meer unten im Ort sehen. Nachdem wir nach dem Tauchen furchtbar müde sind, wollen wir gleich mal die Hängematte für einen Powernap nützen. Lucy war davon überzeugt, dass sie uns beide aushält. Wir waren davon weniger überzeugt und haben uns sicherheitshalber nur mal reingesetzt. Doch schon kurze Zeit später kracht es, das Seil reisst und schon liegen wir am Boden.

Wir wechseln auf die untere Terrasse in das Himmelbett, dort werden wir von den Tiergeräuschen um uns herum, sanft in den Nachmittagsschlaf geschaukelt.

Wieder fit für den restlichen Tag, liegen wir noch ein bisschen und schauen die vielen Bäume vor uns an. Wir entdecken neben dem Avocadobaum auch einen Durianbaum, der auch als Stinkfruchtbaum bekannt.

Es ist Zeit, wieder in die Gänge zu kommen. Wir stehen auf, da kracht es erneut und eine Latte bricht. Vielleicht sollten wir doch weniger essen 😄.

Wir gehen den holprigen Weg zu Fuss hinunter zum Meer zum Schwimmen und beobachten dann eine ganze Weile die Fischer vom Ort, wie sie mit der Hand und einer Leine Fische angeln.

Unser Weg führt uns in ein Restaurant zum Abendessen. Wir finden wieder eines mit Livemusik.

Und nachdem heute alles unter uns zusammengebrochen ist, essen wir zum Trotz im Eisgeschäft auch noch Crêpes mit Nutella.

 

Mit Taschenlampen ausgestattet machen wir uns bei Dunkelheit auf den Weg, über die steile Steinstraße hinauf zu unserem Häuschen.

Die Fenster im Haus sind teilweise nicht ganz zu schließen. Dementsprechend sind wir auf der Hut, um mögliche Krabbeltierchen zu erspähen. Aber ausser große rote Ameisen und einen süßen kleinen Gecko im Schlafzimmer, haben wir zum Glück nichts entdeckt.

Auf der Terrasse lassen wir den Tag gemütlich ausklingen und lauschen den Tiergeräusche in der Umgebung.

Gute Nacht Montezuma

Faulenzen Fortsetzung

Das Frühstück ist wieder für 8 Uhr bestellt. Joghurt mit köstlichen Früchten und Granola und als Beilage blauer Himmel, Sonnenschein und über 30 Grad.

Mit dem Tauchen wird es aufgrund meiner Verletzung heute mal nichts. Wir verbringen den Vormittag am Strand im Schatten mit lesen. Es ist glühend heiß, selbst im Schatten kommt man beim Nichtstun ins Schwitzen.

Am Nachmittag essen wir sensationellen Pulpo in einem Soda. Butterweich zergeht er förmlich auf der Zunge. Wir lieben das Seafood frisch vom Meer.

Nach einer ausgedehnten Mittagspause gehen wir in den Tauchshop und buchen für morgen unsere Tauchgänge. Die Besitzerin schwärmt uns von der tollen Unterwasserwelt vor, allerdings warnt sie auch vor möglicher schlechter Sicht und starker Strömung. Wir sind schon gespannt und lassen alles auf uns zukommen.

Zum Abkühlung verbringen wir etwas Zeit auf unserer Terrasse in der Hängematte und überlegen, ob wir um eine Nacht verlängern oder wie ursprünglich geplant weiterreisen sollen.

Wir entscheiden uns dann doch dafür, Santa Teresa morgen zu verlassen. Nur was könnte unser nächstes Ziel sein?

Unser Mochito Verkäufer am Strand hat uns gestern erzählt, dass Montezuma toll sein soll. Ein ehemals kleiner Fischerort, an der Küste des Pazifischen Ozeans. Das Dorf ist für seine Rastafaris, die Straßenlokale und dem Hippie Flair bekannt. Genau nach so etwas haben wir gesucht. Wir suchen gleich einmal nach einer Unterkunft. Eigentlich wollten wir uns auch überlegen, wie wir die weitere Reise gestalten wollen, aber es fehlt uns ein bisschen die notwendige Motivation und somit lassen wir alles offen und bleiben noch im Faulenzermodus. Die nächsten zwei Nächte haben wir mal gebucht und wer weiß, was sich inzwischen noch auftut.

Die Hitze lässt allmählich ein wenig nach. Wir gehen nochmals zum Meer schwimmen und kommen dort in den Genuss, den Wellenreitern zuzusehen. Toll, wie die an den Wellen entlang gleiten.

Beim Abendessen lauschen wir den Klängen einer Jazzband. Die beiden Musiker waren nicht schlecht, aber irgendwie passt die Musikrichtung nicht hierher.

Zum Glück hören wir am Heimweg aus einem Lokal die Stimme einer Rockröhre.

Daran können wir einfach nicht vorbei gehen und kehren noch auf einen Absacker ein.

Nach dem Abendessen heißt es alles einpacken, da wir morgen sehr früh abreisen. Aber das geht bei uns zum Glück schnell.

Buonas Noches Santa Teresa

Santa Teresa

Das Frühstück wird uns um 8 Uhr auf den Sonnenplatz vor unserem Bungalow serviert. Der Tag beschert uns traumhaftes Wetter und es hat in der Früh schon über 30 Grad.

Heute halten wir es wie die für Costa Rica bekannten Faultiere und machen einmal nichts. Am Strand liegen, lesen, schwimmen, essen und trinken… auch damit kann man einen Tag füllen 😄.

Wir finden gleich ein schönes Plätzchen mit Naturschatten unter einem Baum.

Ein wunderschöner Naturstrand, ohne Liegen, ohne Schirme. Im Ort gibt es überall Sandstraßen und Flipflops sind für die nächsten Tage meine besten Freunde.

Den Vormittag verbringen wir am Strand und genießen erst mal das Klingen des Meeres. Hinter uns, unter den Bäumen, sehen wir einen Einheimischen, der Getränke verkauft. Ein cooler, gut gelaunter Typ. Wir werden mit einem herzlichen “Welcome to the paradise” empfangen.

Für den Mixer startet er den Generator, um uns zwei Mochitos zuzubereiten.

 

Es könnte uns gerade nicht besser gehen. Wir genießen die Drinks im Sand, bevor wir uns ins Wasser schmeißen und uns mit den Wellen amüsieren.

Zum Trocken gehen wir den wunderschönen Strand entlang. Es ist sehr idyllisch hier.

Vom Spaziergang zurück, macht Stefan am Strand noch Yoga und ich lerne ein bisschen aus meinem Buch “Italienisch für Faule”. Der Titel ist heute sehr treffend.

Am Nachmittag suchen wir ein Soda in Strandnähe auf. Unsere Wahl fällt auf köstliches Ceviche Mixto aus Fisch und Shrimps, ein perfektes Essen bei der Hitze.

Nachdem es so heiß ist, wollen wir nicht gleich zum Strand zurück und gehen stattdessen in den Ort, um uns wegen eines Tauchausfluges morgen zu informieren.

Wir gehen die sandig staubige Straße entlang, als ich plötzlich an irgendetwas am Boden hängen bleibe. Im ersten Moment kann ich kaum weitergehen. Meine Zehe ist verletzt, der Nagel in der Mitte durchgerissen und am Nagelansatz tritt Blut aus. Nachdem sie sich nicht mehr bewegen lässt und auch gleich anschwillt und blau wird, machen wir kehrt und gehen in unser Zimmer, um die Wunde zu versorgen. Wir fahren dann aber doch in das kleine MedCenter im Ort, um es anständig versorgen zu lassen, damit unser Programm die nächsten Tage nicht eingeschränkt ist.

Im MedCenter wird gleich mal der Blutdruck, Blutzucker und Fieber gemessen. Eine sehr eingehende Untersuchung für eine Verletzung am Fuß muss ich sagen.

Anschließend wird der Arzt angerufen und trifft auch schon wenige Minuten später im MedCenter ein. Während des Arztgesprächs fragt er mich, ob ich die Früchte auf seinem Tisch kenne, Physalis. Wir reden dann über die Frucht bevor er zu der Untersuchung übergeht. Er möchte ein Röntgen machen. Das erste Bild ist nicht eindeutig und so wird noch ein weiteres gemacht, um sicherzugehen, dass die Zehe nicht gebrochen ist. Es stellt sich heraus, dass der Knochen nur Risse, aber keinen Bruch zeigt.

Er überlegt, ob er sie oberhalb des Nagels noch nähen soll, damit die Wunde zu ist, entscheidet sich dann aber doch nur für den Dachziegelverband und meint, dass in drei Wochen alles wieder gut sein wird. Um 240 US$ leichter fahren wir in unsere Unterkunft zurück und setzen das Faulsein bei kühlem Bier auf unserer Terrasse fort.

Unser Abendessen genießen wir heute gleich in der Nähe unserer Unterkunft, begleitet von Live Musik.

Ein weiterer Tag neigt sich dem Ende zu.

Gute Nacht Santa Teresa